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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg ([3,Text,5]): Die Stifts-Kirche von Ellwangen — Mannheim: Bensheimer, 1869

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https://doi.org/10.11588/diglit.44857#0029
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und Ellwangen ward in der ersten Zeit Hauptstadt
von Neu-Württemberg.
Die Stiftskirche wurde von nun. an zweite Pfarr-
kirche. Die Magdalena-Kapelle, welche auf dem Gottes-
acker vor derselben stand, sowie die nebenan befindliche
St. Peter- und Pauls-Kapelle wurden niedergerissen,
der Friedhof selbst zum Marktplatz umgewandelt. Seit
1818 ist die frühere Süftskirche erste Stadtpfarrkirche,
statt der früheren, .142« von Fürstpropst Johann von
Holziugen erbauten, welche in Folge die zweite wurde.
Vor wenigen Jahren wurde der Plan gefaßt, die
romanische Basilika in ihrer früheren reinen Bauart
wieder hcrzustellen. Die Pfeiler wurden deßhalb stellen-
weise von ihrem Kalkverputze befreit, wobei es sich
zeigte, daß die Kämpfer derselben mit schönem romani-
schen Pflauzenoruamente verziert, aber zur Anheftung
deo Stucks bei der Verzapfung vielfach mit Löchern
durchbohrt waren. Der Kostenanschlag der Wieder-
stellung (14,000 Gulden) überstieg das ganze Kirchen-
mögen; zudem läßt sich nicht läugnen, daß der prunk-
volle Jesuitenstil dem Volke bei weitem mehr imponirt,
als die reinen Formen des Romanismus. Doch scheint,
indem ich diese Zeilen niederschreibe, die Restauration
des Gotteshauses in seiner primrtiveu Gestalt von Neuem
beschlossen zu fein und realisirt zu werden.
Ungewiß, wie das nur von Legenden beleuchtete
Entstehen de? Klosters, ist die Reihenfolge feiner ersten
 
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