24 Vierter Abschnitt.
der Bedeutung als Rechtschreibung verschiedene Wörter öfters an die Tafel Vor-
zuschreiben, und darüber zu examiniren. Kein lateinisches C^ercitium soll ins
reine geschrieben werden, ohne das teutsche beizuschreiben, und in den soge-
nannten Lxercitüs pro 1oco sollen die Fehler in der teutschen Sprache nicht
weniger als in der lateinischen angeschrieben , und darnach certirt werden.
Weil aber, wie unten folgen wird, in der untersten Elaste die lateinischen
Exercitien verbotten sind, so soll sie statt derselben Teutsche schreiben. Der
Lehrer schreibt deswegen für die geringsten Anhänger ein kleines Pensum an die
Tafel, löscht es darauf aus , und dictirt es in die Feder ; bei denen von
der obersten Tafel Hingegen braucht es nicht vorher an die Tafel angefchrieben
zu werden. Der Lehrer sieht diese Epercitien besonders durch, und die Schü-
ler certiren darnach, je nachdem sie in der Orthographie, und übrigen Regeln
der Sprachkunst mehr oder weniger gefehlt haben.
z) Mit kleinen Aufsätzen in der teutschen Sprache muß schon in der
untersten Elaste der Anfang gemacht, aber keineswegs dazu blos allgemei-
ne oder moralische Gegenstände gewählt werden, sondern gerade solche, di«
im gemeinen Leben am häufigsten vorkommen, und daher denjenigen vorzüglich
nutzen können, die frühzeitig zu Künsten und Handwerkern abgehen , wie
z. B. Quittungen, Briefe in Haushaltungs - und FamilicnAttgelegen-
Heiten, u. s. w. Der Lehrer wird in solchen Arbeiten zur häuslichen Uebung
des Fleißes seiner Schüler Stoff genug finden. In der dritten Elaste werden
diese Hebungen fortgesetzt und erweitert.
4) In der zweiten und obersten Elaste muß endlich der teutsche Styl
ein HauptTheil des Unterrichts werden, und so, daß junge Leute dec obersten
Elaste nicht mehr blos bei eignen Ausarbeitungen stehen bleiben, sondern auch
das, was sie gelesen und verstanden, zu e^cerpiren, und in einen kurzen zu-
sammen-
der Bedeutung als Rechtschreibung verschiedene Wörter öfters an die Tafel Vor-
zuschreiben, und darüber zu examiniren. Kein lateinisches C^ercitium soll ins
reine geschrieben werden, ohne das teutsche beizuschreiben, und in den soge-
nannten Lxercitüs pro 1oco sollen die Fehler in der teutschen Sprache nicht
weniger als in der lateinischen angeschrieben , und darnach certirt werden.
Weil aber, wie unten folgen wird, in der untersten Elaste die lateinischen
Exercitien verbotten sind, so soll sie statt derselben Teutsche schreiben. Der
Lehrer schreibt deswegen für die geringsten Anhänger ein kleines Pensum an die
Tafel, löscht es darauf aus , und dictirt es in die Feder ; bei denen von
der obersten Tafel Hingegen braucht es nicht vorher an die Tafel angefchrieben
zu werden. Der Lehrer sieht diese Epercitien besonders durch, und die Schü-
ler certiren darnach, je nachdem sie in der Orthographie, und übrigen Regeln
der Sprachkunst mehr oder weniger gefehlt haben.
z) Mit kleinen Aufsätzen in der teutschen Sprache muß schon in der
untersten Elaste der Anfang gemacht, aber keineswegs dazu blos allgemei-
ne oder moralische Gegenstände gewählt werden, sondern gerade solche, di«
im gemeinen Leben am häufigsten vorkommen, und daher denjenigen vorzüglich
nutzen können, die frühzeitig zu Künsten und Handwerkern abgehen , wie
z. B. Quittungen, Briefe in Haushaltungs - und FamilicnAttgelegen-
Heiten, u. s. w. Der Lehrer wird in solchen Arbeiten zur häuslichen Uebung
des Fleißes seiner Schüler Stoff genug finden. In der dritten Elaste werden
diese Hebungen fortgesetzt und erweitert.
4) In der zweiten und obersten Elaste muß endlich der teutsche Styl
ein HauptTheil des Unterrichts werden, und so, daß junge Leute dec obersten
Elaste nicht mehr blos bei eignen Ausarbeitungen stehen bleiben, sondern auch
das, was sie gelesen und verstanden, zu e^cerpiren, und in einen kurzen zu-
sammen-