Lüderwald, Johann Balthasar; Kühnlin, Johann Heinrich [Oth.]: Die allegorische Erklärung der drey ersten Capitel Mosis, insonderheit des Sündenfalles in ihrem Ungrund (Helmstädt: bey Johann Heinrich Kühnlin, 1781) [VD18 12443123]

zu suchen ssy, und wie sich unter allen Thieren auf
dem Felde noch keine Gattinn für ihn gesunden habe.
Eine Bemerkung, die viel Wichtiges sagt!
Weiter — wie Gott einen tiefen Schlaf auf
Adam fallen lassen, und die Gehülfin aus seiner
Seite gebildet, die darauf Adam mit Entzücke«
als Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem
Fleisch anerkannt habe. Hier muß man nur nicht
mrt der Ribbe, um Schwierigkeiten oder Spott
zu gewinnen, ankommen; da man längst gezeiget
hat, daß es von seiner Geire, oder, Theil für
das Ganze, auo ihm, und der in ihn gelegten kör-
perlichen Masse, sie sey nun als ein Keim oder in
größerer Art gewesen, anzeigen solle; und darin ist
denn gar nichts Befremdliches oder das uns zum
bildlichen Verstände nythigte, zu finden.
Auch die Sprache und Vorstellungsart im er-
sten und den beyden andern Capiteln ist gar nicht
verschieden. Es ist wahr, durch das Sprechen,
oder allmächtigen Wink und Willen Gottes im er-
sten Capitel ist alles simpel, kurz und stark vorge-
stellet; aber man könnte dieses auch Kindheit, kind-
liche Sprache dieses Weltalters, da man sich noch
keine abstrakte Ideen von der schaffenden Kraft Got-
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