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Meusel, Johann Georg [Hrsg.]
Miscellaneen artistischen Innhalts — 2.1781

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https://doi.org/10.11588/diglit.19851#0199
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I.

Nach richt

von dem geschickten Bildhauer Johann
Friedrich Poehler in Arnstadt,
und von scinen Werken.

k^^aß das Verdienst so seltcn belont wird: das ist mm

leider fthon cine vcralterte Wahrhcit, die wegen ihr
rer Mtaglichkeit niemand mehr hören mag; wcnn es aber
auch nicht cinmal mehr geschazt wird: das ist noch traur
rigcr. Reichtum und Ehre, dies sind die zwci mächtigen
Tricbradcr menschlicher Handlungcn; stchen beyde stlll: so
stockt die Maschinc; der menschliche Gcist ermüdet unter
fruchtloscn Bcstrebnngcn, und das Schenic erlicget unter
dem Drnck der Verachtung und nicdrigcr Sorgen. Das
rnus gcwis ein Mann von cincr seltcncn Gcistesstärke sein,
der unaufgcmnndert dnrch Belonungen des Glücks und der
Ehrc, ungenärt und unbegcisiert durch grose Werke der
Kunst, unbekant scincn eigcnen Landsleutcn, unter dcm
Druck der Verachtung und Dürftigkeit sich durch eigene
Krafte mühsam hcrcorwindct, und bci einem fortdauernr
den Kampf mit allcn diesen tvdtlichen Fcindcn dcs.Künstr
lcrschcnics, sich dennoch zu cinem solchcn Grade der Voll-
kommcnheit cinpor arbeitct, daß cr unter dcn Künstlerir
sciner Art sich Vorzüge erringek.

Ein solcher Mann ist nnser Poehler. Ich schame mich
fast, im Namcn mciner Landslente, daß ich in des Künstr
lers acht und scchzigsicn Iahre dcr Erste bin, der einige
Nachricht von ihm giebt. In allen unsern Iournalcn

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