von E. Schlicht nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründeten Heimatmuseums Meppen in den 60er Jah-
ren verschwanden auch diese darin inkorporierten Altfunde und müssen heute, bis auf die Restbestände
im Museum Sögel, als verschollen gelten. Die schriftlichen Unterlagen des Lehrers F. Wolf sind ebenfalls
verloren, die Angehörigen wissen nichts über ihren Verbleib. Aufgrund des Fehlens dieser Unterlagen
können einzelne Stücke nicht nach Fundstellen kartiert werden, weil zwar Wolfsche Fundkartennummern
vorhanden sind, die Fundkarten selbst aber fehlen und im Archiv Hannover eine eigene Fundstellennume-
rierung (ohne Konkordanzliste) durchgeführt wurde bzw. auf den Meßtischblättern überhaupt nur ent-
sprechende Signaturen eingetragen wurden. Zuweisungen sind häufig schwierig. Besonders das Fehlen der
Fundberichte ist zu bedauern, weil dadurch Informationen zu den Fundumständen und den Befunden
einzelner Stücke nicht mehr erreichbar sind.
F. Wolf wurde aus politischen Gründen 1937 von Meppen nach Papenburg strafversetzt, wo er im Jahre
1955 verstarb; von dort aus hat er sich offenbar nicht mehr stärker archäologisch betätigt. Einige seiner
Ausgrabungen/Funde wurden posthum von E. Schlicht in den Emsländischen Jahrbüchern publiziert5.
Die ur- und frühgeschichtliche Sammlung des Heimatmuseums Lingen umfaßte neben der Wolfschen
Sammlung u. a. aber auch Fundstücke aus der Sammlung des Pastors G. Tegeder, Gleesen, aus der auch
die im Museum Lingen befindlichen amerikanischen Feuersteinpfeilspitzen stammen, die hier aber außer
acht gelassen wurden6. Da sich Pastor Tegeder lange Zeit in Schleswig-Holstein aufhielt, ist es möglich,
daß einzelne Fundgegenstände im Museum Lingen mit Fundort-Angaben aus Schleswig-Holstein aus sei-
ner Sammlung stammten. Genaue Auflistungen der aus den einzelnen Sammlungen erworbenen Stücke
fehlen generell.
In der Familienchronik der Tegeder zu Gleesen, die Pastor G. Tegeder 1918 in Friedrichstadt verfaßte, ist
ein Inventarverzeichnis enthalten, das die aus der Sammlung des Pastors Tegeder ausgeschiedenen, 1918
in seinem Elternhaus in Gleesen aufbewahrten Fundgegenstände aus der engeren Umgebung Gleesens
aufzählt7. Einige der Stücke befinden sich heute im Museum Lingen.
[1] Bronzebeil; [2] Bronzebeilbrst. (vgl. Abb. 9/Nr. 11); [3] Bronzemesser (vgl. Abb. 9/Nr. 11, 74); [4]
Bronzenadel mit Knopf (vgl. Abb. 9/Nr. 10); [5] Bronzering; [6] gr. Flintbeil; [7] kl. Flintbeil; [8—12] 5
Steinbeile; [13—16] 4 zerbrochene Steinbeile; [17—19] 3 Steinäxte; [20—22] 3 halbe Steinäxte; [23] 1
Schmalmeißel, Flint (70); [24—26] 3 gr. Flintpfeilspitzen; [27—30] 4 kl. Flintpfeilspitzen; [31] 1 Steinbeil
(„älterer Form”); [32] 1 Messergriff, Knochen (vgl. Abb. 9/Nr. 2, 78); [33—35] 3 gr. Urnen, Fundort
Bernte, Eckelkämpken und Umgebung; [36—39] 4 mittelgroße Urnen (vgl. 75—77); [40—45] 6 Tränen-
urnen; [46] 1 kl. Schale („Opferschale”); [47] 1 römische Lampe (verloren, vgl. S. 5); [48—51] 4 Spinn-
wirtel; [52—75] „24 Stücke von verzierten Urnen mit sehr schönen Mustern” [aus dem zerstörten Groß-
steingrab Gleesen].
Weiterhin stammen aus der Sammlung Tegeder das Flintbeil aus Sögel (163), die Kragenflasche unbe-
kannten Fundorts im Altkreis Lingen [?] (237) sowie 2 Flintbeile aus Raming (106) und Bregenbeck (67)8.
Weiterhin zwei Bruchstücke einer eisernen Lanzenspitze9.
Die Familienchronik Tegeder enthält auch eine Kartenskizze mit Eintragungen der Fundstellen im Raum
Gleesen. Die darin eingezeichneten Fundgegenstände werden ausführlich beschrieben und in wenigen
Fällen in einfacher Skizze abgebildet. Das führte dazu, daß einige Fundgegenstände im Museum Lingen,
die ursprünglich ohne Fundort waren, nicht nur dem Fundort Gleesen, sondern sogar einer genauen Fund-
5 Z. B. Wolf 1961.
6 Gräber 1938 a. Gräber erwähnt in diesem Zusammenhang eine bronzene Pfeilspitze aus der Slg. Tegeder, die . solch fremde
Formen (zeigt), daß ich vermute, daß sie mit den dort ebenfalls vorhandenen amerikanischen Pfeilspitzen in den Besitz des
Sammlers gekommen sind”. Im Mus. Lingen befinden sich zwei bronzene Pfeilspitzen, u. zw. eine dreiflügelige, verzierte Tül-
lenpfeilspitze (263) und eine Tüllenpfeilspitze mit Dornansatz (264). Welche der Pfeilspitzen bei Gräber angesprochen ist, bleibt
unklar.
7 Tegeder 1918, S. 143 f. Die Chronik befindet sich im Familienbesitz Tegeder, Gleesen.
8 S. u. Anm. 20.
9 A. Nr. 616 im Mus. Lingen nicht auffindbar.
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ren verschwanden auch diese darin inkorporierten Altfunde und müssen heute, bis auf die Restbestände
im Museum Sögel, als verschollen gelten. Die schriftlichen Unterlagen des Lehrers F. Wolf sind ebenfalls
verloren, die Angehörigen wissen nichts über ihren Verbleib. Aufgrund des Fehlens dieser Unterlagen
können einzelne Stücke nicht nach Fundstellen kartiert werden, weil zwar Wolfsche Fundkartennummern
vorhanden sind, die Fundkarten selbst aber fehlen und im Archiv Hannover eine eigene Fundstellennume-
rierung (ohne Konkordanzliste) durchgeführt wurde bzw. auf den Meßtischblättern überhaupt nur ent-
sprechende Signaturen eingetragen wurden. Zuweisungen sind häufig schwierig. Besonders das Fehlen der
Fundberichte ist zu bedauern, weil dadurch Informationen zu den Fundumständen und den Befunden
einzelner Stücke nicht mehr erreichbar sind.
F. Wolf wurde aus politischen Gründen 1937 von Meppen nach Papenburg strafversetzt, wo er im Jahre
1955 verstarb; von dort aus hat er sich offenbar nicht mehr stärker archäologisch betätigt. Einige seiner
Ausgrabungen/Funde wurden posthum von E. Schlicht in den Emsländischen Jahrbüchern publiziert5.
Die ur- und frühgeschichtliche Sammlung des Heimatmuseums Lingen umfaßte neben der Wolfschen
Sammlung u. a. aber auch Fundstücke aus der Sammlung des Pastors G. Tegeder, Gleesen, aus der auch
die im Museum Lingen befindlichen amerikanischen Feuersteinpfeilspitzen stammen, die hier aber außer
acht gelassen wurden6. Da sich Pastor Tegeder lange Zeit in Schleswig-Holstein aufhielt, ist es möglich,
daß einzelne Fundgegenstände im Museum Lingen mit Fundort-Angaben aus Schleswig-Holstein aus sei-
ner Sammlung stammten. Genaue Auflistungen der aus den einzelnen Sammlungen erworbenen Stücke
fehlen generell.
In der Familienchronik der Tegeder zu Gleesen, die Pastor G. Tegeder 1918 in Friedrichstadt verfaßte, ist
ein Inventarverzeichnis enthalten, das die aus der Sammlung des Pastors Tegeder ausgeschiedenen, 1918
in seinem Elternhaus in Gleesen aufbewahrten Fundgegenstände aus der engeren Umgebung Gleesens
aufzählt7. Einige der Stücke befinden sich heute im Museum Lingen.
[1] Bronzebeil; [2] Bronzebeilbrst. (vgl. Abb. 9/Nr. 11); [3] Bronzemesser (vgl. Abb. 9/Nr. 11, 74); [4]
Bronzenadel mit Knopf (vgl. Abb. 9/Nr. 10); [5] Bronzering; [6] gr. Flintbeil; [7] kl. Flintbeil; [8—12] 5
Steinbeile; [13—16] 4 zerbrochene Steinbeile; [17—19] 3 Steinäxte; [20—22] 3 halbe Steinäxte; [23] 1
Schmalmeißel, Flint (70); [24—26] 3 gr. Flintpfeilspitzen; [27—30] 4 kl. Flintpfeilspitzen; [31] 1 Steinbeil
(„älterer Form”); [32] 1 Messergriff, Knochen (vgl. Abb. 9/Nr. 2, 78); [33—35] 3 gr. Urnen, Fundort
Bernte, Eckelkämpken und Umgebung; [36—39] 4 mittelgroße Urnen (vgl. 75—77); [40—45] 6 Tränen-
urnen; [46] 1 kl. Schale („Opferschale”); [47] 1 römische Lampe (verloren, vgl. S. 5); [48—51] 4 Spinn-
wirtel; [52—75] „24 Stücke von verzierten Urnen mit sehr schönen Mustern” [aus dem zerstörten Groß-
steingrab Gleesen].
Weiterhin stammen aus der Sammlung Tegeder das Flintbeil aus Sögel (163), die Kragenflasche unbe-
kannten Fundorts im Altkreis Lingen [?] (237) sowie 2 Flintbeile aus Raming (106) und Bregenbeck (67)8.
Weiterhin zwei Bruchstücke einer eisernen Lanzenspitze9.
Die Familienchronik Tegeder enthält auch eine Kartenskizze mit Eintragungen der Fundstellen im Raum
Gleesen. Die darin eingezeichneten Fundgegenstände werden ausführlich beschrieben und in wenigen
Fällen in einfacher Skizze abgebildet. Das führte dazu, daß einige Fundgegenstände im Museum Lingen,
die ursprünglich ohne Fundort waren, nicht nur dem Fundort Gleesen, sondern sogar einer genauen Fund-
5 Z. B. Wolf 1961.
6 Gräber 1938 a. Gräber erwähnt in diesem Zusammenhang eine bronzene Pfeilspitze aus der Slg. Tegeder, die . solch fremde
Formen (zeigt), daß ich vermute, daß sie mit den dort ebenfalls vorhandenen amerikanischen Pfeilspitzen in den Besitz des
Sammlers gekommen sind”. Im Mus. Lingen befinden sich zwei bronzene Pfeilspitzen, u. zw. eine dreiflügelige, verzierte Tül-
lenpfeilspitze (263) und eine Tüllenpfeilspitze mit Dornansatz (264). Welche der Pfeilspitzen bei Gräber angesprochen ist, bleibt
unklar.
7 Tegeder 1918, S. 143 f. Die Chronik befindet sich im Familienbesitz Tegeder, Gleesen.
8 S. u. Anm. 20.
9 A. Nr. 616 im Mus. Lingen nicht auffindbar.
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