Mit der Datierung dieser Grabfunde hat sich zuletzt J. Klee-
mann eingehend beschäftigt861. Soweit die Beisetzungen
anhand von „Beigaben" datierbar waren, handelt es sich
ausschließlich um Bestattungen des 8. oder 9. Jhs.862.
17.7. BEIERSTEDT, HEDEPER, OHRUM und
WATZUM
Aus dem Untersuchungsgebiet sind vier weitere Bestattungs-
plätze bekannt, für die eine nach-völkerwanderungszeitliche
Datierung zu veranschlagen ist.
Auf einer leichten Anhöhe nördlich der Ortschaft BEIER-
STEDT (Karten 21 u. 24) sind elf orientierte und eine süd-
nord-ausgerichtete Bestattung dokumentiert worden. In einem
der orientierten Gräber lag „links vom linken Oberschenkel"
ein „Messer aus Eisen". Mindestens acht orientierte Körper-
gräber wurden auch westlich des Ortes HEDEPER (Karte 24)
beobachtet. In drei dieser Gräber fand sich ein Messer. Ob ein
unweit der Fundstelle der Körpergräber entdecktes Pferdegrab
dem Bestattungsplatz zugehörig war, ist zu vermuten, aber
nicht zu belegen. Auf einer nicht mehr näher lokalisierbaren
Parzelle innerhalb der Ortschaft OHRUM (Karte 24) wurden
acht Körperbestattungen unterschiedlicher Ausrichtung frei-
gelegt. In drei Fällen lag der Kopf der Toten im Osten, zwei-
mal im Westen. Zwei Tote waren mit dem Kopf nach Nord-
westen begraben worden, einen Leichnam hatte man mit dem
Kopf nach Nordosten beigesetzt. Außer einem eisernen Mes-
ser sind keine Beigaben überliefert. Auch am Ortsrand von
WATZUM (Karten 24 u. 28) sind „5 bis 6" Körpergräber
beobachtet worden. Für eines dieser Gräber, das als einziges
als Beigabe ein Messer enthielt, ist eine Süd-Nord-Ausrich-
tung überliefert. Die Ausrichtung der anderen Bestattungen ist
unbekannt.
Die nur geringe Zahl von beigabenführenden Gräbern sowie
das Vorkommen von Bestattungen, die als einzige Beigabe ein
Messer enthielten, entspricht ganz den Befundverhältnissen
auf den in den Kapiteln 16.2 bis 17.6 besprochenen Körper-
bestattungsplätzen des Untersuchungsgebietes, für deren
Belegung die Zeit zwischen den Jahrzehnten um 700 und der
Mitte des 9. Jhs. in Frage kommt. Orientierte Beisetzungen
sind auf diesen Friedhöfen nach Kleemann ab dem 8. Jh.
nachzuweisen863. Eine präzisere zeitliche Einordnung der süd-
nord-ausgerichteten Bestattungen innerhalb dieser Spanne ist
mangels datierbarer Beigaben nicht möglich864.
861 KLEEMANN 1992.
862 Nähere Ausführungen zur Datierung des Fundmaterials finden sich
in der in Katalog III zu den einzelnen Fundplätzen angegeben Lite-
ratur.
863 Die ältesten orientierten Gräber auf diesen Friefhöfen sind nach
KLEEMANN 1992, Abb. 21 anhand von Befunden mit Beigaben
oder Trachtbestandteilen ab seiner Stufe III (730/40 bis 760/70)
nachweisbar.
864 Auf die Problematik der Datierung beigabenloser süd-nord-ausge-
richteter Gräber wird in Kap. 27 näher eingegangen.
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mann eingehend beschäftigt861. Soweit die Beisetzungen
anhand von „Beigaben" datierbar waren, handelt es sich
ausschließlich um Bestattungen des 8. oder 9. Jhs.862.
17.7. BEIERSTEDT, HEDEPER, OHRUM und
WATZUM
Aus dem Untersuchungsgebiet sind vier weitere Bestattungs-
plätze bekannt, für die eine nach-völkerwanderungszeitliche
Datierung zu veranschlagen ist.
Auf einer leichten Anhöhe nördlich der Ortschaft BEIER-
STEDT (Karten 21 u. 24) sind elf orientierte und eine süd-
nord-ausgerichtete Bestattung dokumentiert worden. In einem
der orientierten Gräber lag „links vom linken Oberschenkel"
ein „Messer aus Eisen". Mindestens acht orientierte Körper-
gräber wurden auch westlich des Ortes HEDEPER (Karte 24)
beobachtet. In drei dieser Gräber fand sich ein Messer. Ob ein
unweit der Fundstelle der Körpergräber entdecktes Pferdegrab
dem Bestattungsplatz zugehörig war, ist zu vermuten, aber
nicht zu belegen. Auf einer nicht mehr näher lokalisierbaren
Parzelle innerhalb der Ortschaft OHRUM (Karte 24) wurden
acht Körperbestattungen unterschiedlicher Ausrichtung frei-
gelegt. In drei Fällen lag der Kopf der Toten im Osten, zwei-
mal im Westen. Zwei Tote waren mit dem Kopf nach Nord-
westen begraben worden, einen Leichnam hatte man mit dem
Kopf nach Nordosten beigesetzt. Außer einem eisernen Mes-
ser sind keine Beigaben überliefert. Auch am Ortsrand von
WATZUM (Karten 24 u. 28) sind „5 bis 6" Körpergräber
beobachtet worden. Für eines dieser Gräber, das als einziges
als Beigabe ein Messer enthielt, ist eine Süd-Nord-Ausrich-
tung überliefert. Die Ausrichtung der anderen Bestattungen ist
unbekannt.
Die nur geringe Zahl von beigabenführenden Gräbern sowie
das Vorkommen von Bestattungen, die als einzige Beigabe ein
Messer enthielten, entspricht ganz den Befundverhältnissen
auf den in den Kapiteln 16.2 bis 17.6 besprochenen Körper-
bestattungsplätzen des Untersuchungsgebietes, für deren
Belegung die Zeit zwischen den Jahrzehnten um 700 und der
Mitte des 9. Jhs. in Frage kommt. Orientierte Beisetzungen
sind auf diesen Friedhöfen nach Kleemann ab dem 8. Jh.
nachzuweisen863. Eine präzisere zeitliche Einordnung der süd-
nord-ausgerichteten Bestattungen innerhalb dieser Spanne ist
mangels datierbarer Beigaben nicht möglich864.
861 KLEEMANN 1992.
862 Nähere Ausführungen zur Datierung des Fundmaterials finden sich
in der in Katalog III zu den einzelnen Fundplätzen angegeben Lite-
ratur.
863 Die ältesten orientierten Gräber auf diesen Friefhöfen sind nach
KLEEMANN 1992, Abb. 21 anhand von Befunden mit Beigaben
oder Trachtbestandteilen ab seiner Stufe III (730/40 bis 760/70)
nachweisbar.
864 Auf die Problematik der Datierung beigabenloser süd-nord-ausge-
richteter Gräber wird in Kap. 27 näher eingegangen.
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