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Schwarz, Wolfgang; Reimann, Heike [Bearb.]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Mitarb.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 49): Archäologische Funde aus dem Reiderland, Ldkr. Leer — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.68704#0145
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Katalog archäologischer Funde aus dem Reiderland und dem Landkreis Leer

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Quelle und FV: Akten AL, Brief Brandt voml9.02.1971. Akten WHV. Fund-
chronik 1979, Emder Jahrbuch 60,1980,108 Nr. 44, Abb.2. Museum Leer
ohne Nummer.
Midlum, Gemeinde Jemgum
69 Fund einer Goldmünze 1930 im Garten (2710/1:10) von Johannes Na-
gel am Südrand der Dorfwurt.
69.1 Goldmünze (Humbert III., 1333-1349).
Quelle und FV: Akten AL; Museum Weener Kat.-Nr. 11112.
Midlum, Gemeinde Jemgum
Am 28.09.1954 teilte der Lehrer i. R. Strycker dem Niedersächsischen In-
stitut für Marschen- und Wurtenforschung den Fund einer Brandgrube
(2710/1:43) mit. Die Grube enthielt neben Knochenbrand und Holzkohle-
resten ein Beigabengefäß, das Dr. Haarnagel zur Untersuchung mit nach
Wilhelmshaven genommen hat und danach ans Museum Weener geben
wollte. Die Fundstelle lag „auf der ostwärtigen Seite der Landstraße
Jemgum-Midlum, kurz vor Eppingawehr" (Rheiderland). Sie wird mit der
Siedlungsschicht auf dem Emsuferwall bei Eppingawehr in Verbindung
gebracht, die Dr. Schroller 1932 teilweise dokumentierte.
70 Die Brandgrube (2710/1:43-0.1-0) befand sich „etwa einen halben
Meter unter dem Mutterboden", „war gut einen halben Meter breit, sech-
zig Zentimeter lang und 35 Zentimeter tief“ (Rheiderland). Sie enthielt
Leichenbrand sowie „auf dem nördlichen Drittel der Grubenoberfläche“
ein zerdrücktes Tongefäß (Rheiderland). Abb. 28,1-2
70.1 Trichterrandschale, weitmündig, mit schlankem, hohem Fuß, „scharf-
gebrannt“, „zwanzig Zentimeter im Durchmesser, fünfzehn Zentimeter
Höhe“ (Rheiderland).
Quelle und FV: Zeitungsbericht Rheiderland vom 22.10.1954. Akten WHV.
Verschollen, keine Erfassung durch Wilhelmi 1964.
Nendorp, Gemeinde Jemgum
71 Im Februar 1930 stieß man beim Grabenreinigen am Ostrand der Dorf-
wurt Nendorp (2609/9:8) auf menschliche Knochen und Schädel. Es han-
delte sich offenbar um ein Massengrab aus Kriegszeiten; einige der Schä-
del wiesen erhebliche Verletzungen auf. Eine weitere Durchsuchung der
Fundstelle brachte zwei Münzen aus dem 15. und 16. Jahrhundert zutage.
Möglicherweise steht dieser Fund in Zusammenhang mit der Schlacht bei
Jemgum 1568.
Quelle: Kartei Museum Weener. Akten AL, Wilhelmi. Siebs 1931.
71.1-3 Menschenknochen: 7 Schädelreste; 5 Beckenknochen; Schulterblatt.
FV: Museum Weener Kat.-Nr.: I 369 a-h; I 370 a-e; I 371, verschollen.
71.4 Silbermünze: „Bruchstück einer ostfriesischen Silbermünze. Vier-
teltaler der Brüder Edzard II. (1540-99), Christof (f 1566) und Johann von
Ostfriesland (+1591).“ (Altkartei).
Quelle und FV: Altkartei Museum Weener; Museum Weener Kat.-Nr. I 378.
71.5 Goldmünze: „Pfalz, Friedrich 1449-1476. Gulden (1457-1464) v. Bacha-
rach.“ (Berghaus).
Quelle und FV: Berghaus 1958, 61 Nr. 75. Museum Weener Kat.-Nr. I 379.
Nendorp, Gemeinde Jemgum
72 Dr. Siebs übergab 1929 dem Museum Weener frühmittelalterliche Ke-
ramikscherben, die auf der Wurt Hoogenwarf (2609/9:9) „an der Stelle


Abb. 89 Nendorp (2609/9:9) Kat.-Nr. 72.15. M. 1:3.

der alten Propstei an der Straße nach Nendorp“ (Altkartei) von Hopke
Kromminga und ihm gefunden wurden. Über die Fundumstände ist nichts
bekannt.
Quelle: Kartei Museum Weener; Akten AL, Wilhelmi.
72.15 Randscherbe eines Kugeltopfes, nach außen abgestrichen (Typ C);
Muschelgrus gemagert; geglättet; Rand-DM. 21. Abb. 89
72.16 Wandungsscherbe eines Kugeltopfes; Sand gemagert; geglättet.
72.17 Randscherbe eines Kugeltopfes mit leicht verdicktem, gerundetem
Rand (Typ A); Muschelgrus gemagert; geglättet.
72.18 Randscherbe eines Kugeltopfes mit ausgezogenem und außen ab-
gestrichenem Rand (Typ C/D).
FV: Museum Weener Kat.-Nr. 1169 a, b, c, e; verschollen d, f.
72.19-22 „Mönchziegel", „Tuffsteine", „Kornquetschen", (Altkartei).
Quelle und FV: Kartei Museum Weener, Kat.-Nr. 1170; 1171 a bis n; 1172 a
bis e; f, g, h. Akten AL, Wilhelmi, verschollen.
Oldendorp, Gemeinde Jemgum
1974 kamen beim Abziegeln Keramikscherben zu Tage, die von R. Hoek und
der AL im Abraum (2609/9:5) gesammelt und der OL (2609/9:5-0.1-0)
bzw. dem Museum in Weener (2609/9:5-0.2-0) übergeben wurden. 1975
fanden Untersuchungen des Niedersächsischen Instituts für Marschen-
und Wurtenforschung auf dem Gelände „Vor dem Fuchsgatt“ statt, die
eine Siedlungstätigkeit „zunächst in der älteren vorrömischen Eisenzeit
und dann wieder in der ausgehenden Latenezeit und römischen Kaiser-
zeit“ belegten (Brandt, Behre 1976,1).
Quelle: Kartei Museum Weener. Akten AL. Brandt / Behre 1976; Löbert
1982, 82-83.
Bemerkung: Bei der Fundaufnahme ließ sich feststellen, dass Umwidmun-
gen von einzelnen Altfunden im Museum stattgefunden haben und daher
Vermischungen mit anderen Fundstellen nicht völlig auszuschließen sind.
In diesem Fall wurden die ursprünglichen Fundortzuweisungen bevor-
zugt, weil sich vielfach die neue Nummerierung als fehlerhaft erwies.
73 Streufunde im Magazin der Ostfriesischen Landschaft (2609/9:5-0.1-0).
73.1 Rand- und Wandungsscherben mit durch umlaufende Delle abge-
setztem Hals; Sand und Steingrus gemagert; glattwandig, teils poliert.
73.2 Randscherben, S-förmig; Sand und Steingrus gemagert; geglättet.
73.3 Rand- und Wandungsscherben mit akzentuiertem Rand; Sand und
Steingrus gemagert; glattwandig. Abb. 90
73.4 Randscherben mit Halskehle und abgestrichenem Rand; Sand und
Steingrus gemagert; geglättet. Abb. 90
73.5 Randscherben mit abgesetztem Hals, abgestrichenem Rand und
äußerer Randlippe; Sand und Steingrus gemagert; geglättet. Abb. 90
73.6 Randscherben mit kurzem, abgestrichenem Rand und äußerer
Randlippe; Sand und Steingrus gemagert; geglättet. Abb. 90
 
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