Im Gebiet zwischen Luhe und Aland zeigten sich bei der bisherigen Analyse des Fund-
stoffes gewisse Anomalien wie die der großen Gräberfeldzahl in den älteren Zeitabschnit-
ten im Gegensatz zu den vielen Siedlungen, die das Fundbild seit der mittleren vorrö-
mischen Eisenzeit bestimmen. Ebenfalls ließ sich in der Friedhofsstruktur eine Änderung
während der mittleren und der späten vorrömischen Eisenzeit feststellen. Kann eine
Untersuchung der Fundstellenlagen in den einzelnen Perioden Hinweise auf die Ursachen
der Veränderung im Fundbild während der vorrömischen Eisenzeit geben? Dieser Frage
soll im folgenden nachgegangen werden.
Bei der Materialaufnahme wurden die Örtlichkeiten der Siedlungen und Gräberfelder
nicht einzeln aufgesucht. Die Karteneintragungen beruhen ausschließlich auf Angaben aus
den Gemarkungsakten der einzelnen Museen und von den örtlichen Pflegern und Samm-
lern. Die Geländelage der Fundpunkte kann dennoch im wesentlichen mit Hilfe der
Meßtischblätter rekonstruiert werden, obgleich Fehler nicht auszuschließen sind.
Der Arbeitsbereich besteht aus den unterschiedlichsten Landschaften. Dennoch wieder-
holen sich in allen Gebieten gewisse Geländelagen, die sich offenbar als besonders
siedlungsgünstig erwiesen hatten. Es gibt einerseits Fundstellen, die unmittelbar am
Rande von Niederungen liegen, zum Beispiel an Flüssen, Bächen oder bei heutigen Wie-
sen sowie auf Geländezungen oder auf inselartigen, flachen Bodenerhebungen, die an
drei oder vier Seiten von Niederungen umgeben sind. Zu derselben Gruppe gehören
auch solche Fundstellen, die direkt unterhalb eines Steilhangs am Rande eines Baches
oder Flusses entdeckt worden sind.
Diesen bei Niederungen gelegenen Fundplätzen stehen andere gegenüber, die auf hoch-
gelegenem Gelände liegen. Hier lassen sich Kuppen oder ihre Umgebung, Plateaus auf
Geländezungen und flache Bodenerhebungen in Sander- oder Marschgebieten vonein-
ander trennen. Sehr häufig kamen Funde in Hanglagen zum Vorschein. Man kann hier
eine Reihe von besonderen Situationen unterscheiden, zum Beispiel einfache Hanglagen,
Hanglagen zwischen Niederung und Kuppe, bei Schluchten, am Rand von hochgelegenen
Plateaus oder auf Geländezungen.
Die Geländelagen der bekannten Friedhöfe und Siedlungen zwischen Luhe und Aland
sollen im folgenden nach den obengenannten topographischen Situationen untersucht
werden.
b. Materialvorlage
I. Luhetal
Die jungbronzezeitlichen Urnenfriedhöfe findet man bevorzugt in Hanglagen (5), we-
niger häufig dagegen auf Geländezungen (1), Geländekuppen (1) oder am Rande von
Niederungen (2). Bereits bei den neuangelegten Gräberfeldern aus der Ubergangsstufe
zwischen der jüngeren Bronzezeit und der frühesten vorrömischen Eisenzeit ändert sich
das Bild: an Niederungen 4, Hanglagen 2, Kuppenlage 1. Die Friedhöfe der älteren vor-
römischen Eisenzeit liegen vor allem an Niederungen: 9 (davon 5 neu), weniger zahlreich
auf den Hängen: 4 (2), auf Geländezungen: 1 (1) oder auf den Plateaus: 2 (2). Die späte
vorrömische Eisenzeit ist mit zwei Friedhöfen am Rande einer Niederung, einem weiteren
Fundplatz in Hanglage und mit einem Urnenfriedhof in der Hochebene vertreten. Die
Friedhöfe der Völkerwanderungszeit liegen alle unmittelbar an der Luheniederung.
Anders verteilen sich die Siedlungen. 20 Fundstellen sind auf einem Plateau gefunden
worden (Beginn der Besiedlung in der jüngeren Bronzezeit 1; in der älteren vorrömischen
Eisenzeit 4; in der mittleren vorrömischen Eisenzeit 2; in der späten vorrömischen Eisen-
zeit 8; in der älteren Kaiserzeit 2; in der mittleren Kaiserzeit 3). Aus dem Niederungs-
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stoffes gewisse Anomalien wie die der großen Gräberfeldzahl in den älteren Zeitabschnit-
ten im Gegensatz zu den vielen Siedlungen, die das Fundbild seit der mittleren vorrö-
mischen Eisenzeit bestimmen. Ebenfalls ließ sich in der Friedhofsstruktur eine Änderung
während der mittleren und der späten vorrömischen Eisenzeit feststellen. Kann eine
Untersuchung der Fundstellenlagen in den einzelnen Perioden Hinweise auf die Ursachen
der Veränderung im Fundbild während der vorrömischen Eisenzeit geben? Dieser Frage
soll im folgenden nachgegangen werden.
Bei der Materialaufnahme wurden die Örtlichkeiten der Siedlungen und Gräberfelder
nicht einzeln aufgesucht. Die Karteneintragungen beruhen ausschließlich auf Angaben aus
den Gemarkungsakten der einzelnen Museen und von den örtlichen Pflegern und Samm-
lern. Die Geländelage der Fundpunkte kann dennoch im wesentlichen mit Hilfe der
Meßtischblätter rekonstruiert werden, obgleich Fehler nicht auszuschließen sind.
Der Arbeitsbereich besteht aus den unterschiedlichsten Landschaften. Dennoch wieder-
holen sich in allen Gebieten gewisse Geländelagen, die sich offenbar als besonders
siedlungsgünstig erwiesen hatten. Es gibt einerseits Fundstellen, die unmittelbar am
Rande von Niederungen liegen, zum Beispiel an Flüssen, Bächen oder bei heutigen Wie-
sen sowie auf Geländezungen oder auf inselartigen, flachen Bodenerhebungen, die an
drei oder vier Seiten von Niederungen umgeben sind. Zu derselben Gruppe gehören
auch solche Fundstellen, die direkt unterhalb eines Steilhangs am Rande eines Baches
oder Flusses entdeckt worden sind.
Diesen bei Niederungen gelegenen Fundplätzen stehen andere gegenüber, die auf hoch-
gelegenem Gelände liegen. Hier lassen sich Kuppen oder ihre Umgebung, Plateaus auf
Geländezungen und flache Bodenerhebungen in Sander- oder Marschgebieten vonein-
ander trennen. Sehr häufig kamen Funde in Hanglagen zum Vorschein. Man kann hier
eine Reihe von besonderen Situationen unterscheiden, zum Beispiel einfache Hanglagen,
Hanglagen zwischen Niederung und Kuppe, bei Schluchten, am Rand von hochgelegenen
Plateaus oder auf Geländezungen.
Die Geländelagen der bekannten Friedhöfe und Siedlungen zwischen Luhe und Aland
sollen im folgenden nach den obengenannten topographischen Situationen untersucht
werden.
b. Materialvorlage
I. Luhetal
Die jungbronzezeitlichen Urnenfriedhöfe findet man bevorzugt in Hanglagen (5), we-
niger häufig dagegen auf Geländezungen (1), Geländekuppen (1) oder am Rande von
Niederungen (2). Bereits bei den neuangelegten Gräberfeldern aus der Ubergangsstufe
zwischen der jüngeren Bronzezeit und der frühesten vorrömischen Eisenzeit ändert sich
das Bild: an Niederungen 4, Hanglagen 2, Kuppenlage 1. Die Friedhöfe der älteren vor-
römischen Eisenzeit liegen vor allem an Niederungen: 9 (davon 5 neu), weniger zahlreich
auf den Hängen: 4 (2), auf Geländezungen: 1 (1) oder auf den Plateaus: 2 (2). Die späte
vorrömische Eisenzeit ist mit zwei Friedhöfen am Rande einer Niederung, einem weiteren
Fundplatz in Hanglage und mit einem Urnenfriedhof in der Hochebene vertreten. Die
Friedhöfe der Völkerwanderungszeit liegen alle unmittelbar an der Luheniederung.
Anders verteilen sich die Siedlungen. 20 Fundstellen sind auf einem Plateau gefunden
worden (Beginn der Besiedlung in der jüngeren Bronzezeit 1; in der älteren vorrömischen
Eisenzeit 4; in der mittleren vorrömischen Eisenzeit 2; in der späten vorrömischen Eisen-
zeit 8; in der älteren Kaiserzeit 2; in der mittleren Kaiserzeit 3). Aus dem Niederungs-
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