Zultande ein Ende mathen ſollte,
Pdbelhaufen in jenen Zuſtand des leidenden Gehors-
fams zurückzuverſetzen, aus welchem ihn treten zu laſ-
ſen ſteis ſo gefährlich iſe Man glaubt nicht, daß
es zu den Attributionen der Truppen gehdren dürfte,
ſich zur Vollziehung der Urtheilsſprüche jener Militär-
Commiſſionen herzugeben, und da Spanien so zu ſas-
gen, gar keine Nationaltruppen hat, ſo wird man
nicht umhin können, eine gewiſſe Klaſſe von Bürgern
aufzubieten, um jenen Behdrden mit der erforderli-
<en physiſchen Zwangsmacht zur Seite zu stehen.
Wie oft man indeſſen in den Fall kommen könnte
hierzu ſeine Zuflucht zu nehmen, hiervon enthält ſelbſt
der Reſtaurador, der doch immer behauptete, es herr-
ſche tiefe Ruhe im Königreiche, erſt neuerdings wieder
einen Beleg. Derselbe theilt ein aus Segovia datirtes
Schrciben des Alcalden von Epinas mit, der in dieser
Stadt um Hilfe gegen die aufrühreriſchen Artilleriſten
nachgeſucht hatte, die an jenem Orte sich in Cantoni-
rungen befinden und die ſich nicht entblödet, laut den
Ruf vernehmen zu laſſen: ,, es ſterbe der König! es
lebe die Conſtitution ! ‘'
Es waren am 16. zu Madrid eine beträchtliche An-
zahl kranker und verwundeter Franzoſen angekommen,
die bis dahin in dem Militärſpital zu Sevilla, welches
man geräumt, gelegen hatten. Außerdem waren auch
Abtheilungen solcher Militärs in dieser Hauptlſtadt
eingetroffen, deren Dienſtjahre abgelaufen ſind. Sie
fehren in ihre Heimath mit einer Fröhlichkeit zurück,
die so recht vom Herzen geht und wovon es unmdg-
lich iſt, ſich eine Vorſtellung zu machen.
Immer war man noch auf den Eintritt irgend eis
nes Ereigniſſes geſpannt, das dem bcklagcenswerthen
worin, wie man
nicht. 1n Abrede ſtellen kann, das unglückliche Spanien
ſich befindet.
M a: d ri d , den 17. Januar.
Se. Maj. hat den Feldmarſchall D. Inan Downie
zur Bclohnung ſeiner geleiſteten guten Dienſte zum
zweiten Generalcommandanien in Andalusien ernannt,
ferner das Gouvernement von Ciudad - Rodrigo dem
E. M. D. Philipp von Freiles übertragen. Ein kd-
niglichesDecret beſtimmt das Militärrechnungsweſen, deſ-
ſen erſtes Capitel die Generalintendance der Kriegs
caſſcenadminiſtration wieder herſtellt, welche unter Leise
tung des Finanzminiſteriums künftig ihre Amtsver-
richiungen führen ſoll.
Der Lügengeiſt bürdet der Regierung Sachen auf,.
an die ſie nicht gr dacht. Dazu iſt das vermeintliche
Decret zu rechnen, welches die ehmaligen conſtitutions
nellen Alcalden zu 10jähriger Galeerenſtrafe verdammt
aben ſaoll.
t. Moßregeln bewegen, da ihre Gewalt hin-
tänglich aegenwäertig befeſtigt iſt. \
Spanien war zu allen Zeiten mi
Americaner die größte Zahl ausmachten. Daß man
die Bevdö]kerung j:tzt davon zu reinigen ſucht, iſt deſto
lbblicher ,. da sieſe Leute als Helfershelfer der Unruhe-
ſtifier. viel Unheil anrichteten; auch die geheimen Ge-
Was ſolie die Regierung zu so neuen
t Müßiggängrrn
u! d- Bettlern überfüllt, worunter die Zigeuner und.
ſctſ.ken: aller Arten, ſind unter dieser Züchtigung
egriffen. j
. Mailand, den 21. Jan.
Die Mailänder Zeitung vom heutigen enthält, das
an demſelben Tage von einer Spe-zialcommiſſion erſter
Instanz zu M ail a n d, gegen 25 des Hochverraths
angeklagte Perſonen ( worunter g Contumaces ) ge-
fällte Strafurtiheil. Sechöszehn davon wurden zum
Tode verurtheilt; namentlich die Verhafteten: Fedes-
rico Graf Confalonieri, von Mailand; Aleſſandro Fis-
lippo Andryane, von Paris; Pietro Borſieri di Kas-
nilfeld ; Giorgio Marcheſe Pallaviciniz Gaetano Ca-
fiiliaz; Andrea Tonelli und Francesco Baron Areſe;z;
ferner die Contumaces: Giuſepp Pecchioe, Giuſeppe
Vismara , Giacomo Filippo de Meeſter - Huydel, Cor
ſtantino Mantovani, Benigno Marchese Boſſi, Giuſeppt
Marcheſe Arconati Visconti, Carlo Ritter Piſani
Doſſi, Fi.iopo Edler Ugoni, und Giovanni Graf-
Arrivabene. .. iCBefchluß. folgt.)
Ro m, den 17. Jan. f
Vor einigen Tagen erſchien bei Ciſterna eine Räu-
berbande. Kurz vorher war der bekannte Baron Pere.
gami, von Neapel nach Rom zurückkehrend, durch die-
ſe Stadt gereist. –~© Die Congregationen und Komsr.
miſſsionen, welche der heilige Vater zur Vorſchlagung
von Reformen und Okonomien nledergeseizt hat, sind
in großer Thä.igkeit, und man- hoſft bald Resultate
dieſer intercſſanten Arbeiten zu. ſchn. ~ Eine Anzahl-
ſehr ſchöner Gemälde, welche zur Privatsammlung
des verſtorbenenen Pabſtes gehdrten, iſt zum Verkaufe
ausgeſtelt ~ Der hieſige Pater General der Jesut-
ten hat der Studieneongregation eine Note von 76
Profeſſoren übergeben, welche die gregorianiſche Uni-
verſität dirigiren ſolen. Es ſiad Alles italienische
Jeſuiten, mlt Ausnahme von zwey- Engländerin und
einem Franzosen. ö Der Cardinal. Conſalvi iſt von
Porio. d'Unzo hieher zurückg: kehrt. Seine Gesundheit
ſchwanki noch, er hat geſchwollene Beiae, und muß.
ſich auf einem Seſſel durch die Zimmer fahren laſſen.
Auf dieſe Art begab er- ſich auch zu reiner Uudienz.
beym Pabſte, die über eine Stunde. dauerte.
Ri o-Fane ir o, den 6:. Dee:
Ai 12.. November hat der Kaifer.die Cortes aufgee
ldst, und die. unruhigſten Mitglieder verhaften laſſen.
Am 14. erließ Seine. Majeſtät folgende Proclamas
tion : f
Braſillaner! nur. ein Wille vereint uns, laßt uns
fortwährend an dem Heile unseres Landes arbeiten,.
euer Kaiſer, euer beſtändiger Vertheidiger, wird euch,
wie er es bisher gethan hat, auch künftig mit Ges
fahr seines. Lebens unterſtützen, Menſchen, die von
Stolz und Ehrgeitz irre geleitet wurden „hatten. nns
durch ihre unſinnigen Pläne an den Rand des ſchreck-
lichſten Abgrundes gebracht.
Da wir nun gerettet ſind, so iſt es ndthig, daß
wic cinem Argus. an Wachſamkerit gleichen. Die
Grundfeſten, auf die wir jetzt unſer Glück bauen wol-
len, ſind die Unabhänglgkeit des Reiches, ſeine Uns
iheilbarkeit, und das conſtitutionnele Syſtem. Ver-
läugnen wir. die ſiets gehäſſige Rangſsucht, die leicht
Pdbelhaufen in jenen Zuſtand des leidenden Gehors-
fams zurückzuverſetzen, aus welchem ihn treten zu laſ-
ſen ſteis ſo gefährlich iſe Man glaubt nicht, daß
es zu den Attributionen der Truppen gehdren dürfte,
ſich zur Vollziehung der Urtheilsſprüche jener Militär-
Commiſſionen herzugeben, und da Spanien so zu ſas-
gen, gar keine Nationaltruppen hat, ſo wird man
nicht umhin können, eine gewiſſe Klaſſe von Bürgern
aufzubieten, um jenen Behdrden mit der erforderli-
<en physiſchen Zwangsmacht zur Seite zu stehen.
Wie oft man indeſſen in den Fall kommen könnte
hierzu ſeine Zuflucht zu nehmen, hiervon enthält ſelbſt
der Reſtaurador, der doch immer behauptete, es herr-
ſche tiefe Ruhe im Königreiche, erſt neuerdings wieder
einen Beleg. Derselbe theilt ein aus Segovia datirtes
Schrciben des Alcalden von Epinas mit, der in dieser
Stadt um Hilfe gegen die aufrühreriſchen Artilleriſten
nachgeſucht hatte, die an jenem Orte sich in Cantoni-
rungen befinden und die ſich nicht entblödet, laut den
Ruf vernehmen zu laſſen: ,, es ſterbe der König! es
lebe die Conſtitution ! ‘'
Es waren am 16. zu Madrid eine beträchtliche An-
zahl kranker und verwundeter Franzoſen angekommen,
die bis dahin in dem Militärſpital zu Sevilla, welches
man geräumt, gelegen hatten. Außerdem waren auch
Abtheilungen solcher Militärs in dieser Hauptlſtadt
eingetroffen, deren Dienſtjahre abgelaufen ſind. Sie
fehren in ihre Heimath mit einer Fröhlichkeit zurück,
die so recht vom Herzen geht und wovon es unmdg-
lich iſt, ſich eine Vorſtellung zu machen.
Immer war man noch auf den Eintritt irgend eis
nes Ereigniſſes geſpannt, das dem bcklagcenswerthen
worin, wie man
nicht. 1n Abrede ſtellen kann, das unglückliche Spanien
ſich befindet.
M a: d ri d , den 17. Januar.
Se. Maj. hat den Feldmarſchall D. Inan Downie
zur Bclohnung ſeiner geleiſteten guten Dienſte zum
zweiten Generalcommandanien in Andalusien ernannt,
ferner das Gouvernement von Ciudad - Rodrigo dem
E. M. D. Philipp von Freiles übertragen. Ein kd-
niglichesDecret beſtimmt das Militärrechnungsweſen, deſ-
ſen erſtes Capitel die Generalintendance der Kriegs
caſſcenadminiſtration wieder herſtellt, welche unter Leise
tung des Finanzminiſteriums künftig ihre Amtsver-
richiungen führen ſoll.
Der Lügengeiſt bürdet der Regierung Sachen auf,.
an die ſie nicht gr dacht. Dazu iſt das vermeintliche
Decret zu rechnen, welches die ehmaligen conſtitutions
nellen Alcalden zu 10jähriger Galeerenſtrafe verdammt
aben ſaoll.
t. Moßregeln bewegen, da ihre Gewalt hin-
tänglich aegenwäertig befeſtigt iſt. \
Spanien war zu allen Zeiten mi
Americaner die größte Zahl ausmachten. Daß man
die Bevdö]kerung j:tzt davon zu reinigen ſucht, iſt deſto
lbblicher ,. da sieſe Leute als Helfershelfer der Unruhe-
ſtifier. viel Unheil anrichteten; auch die geheimen Ge-
Was ſolie die Regierung zu so neuen
t Müßiggängrrn
u! d- Bettlern überfüllt, worunter die Zigeuner und.
ſctſ.ken: aller Arten, ſind unter dieser Züchtigung
egriffen. j
. Mailand, den 21. Jan.
Die Mailänder Zeitung vom heutigen enthält, das
an demſelben Tage von einer Spe-zialcommiſſion erſter
Instanz zu M ail a n d, gegen 25 des Hochverraths
angeklagte Perſonen ( worunter g Contumaces ) ge-
fällte Strafurtiheil. Sechöszehn davon wurden zum
Tode verurtheilt; namentlich die Verhafteten: Fedes-
rico Graf Confalonieri, von Mailand; Aleſſandro Fis-
lippo Andryane, von Paris; Pietro Borſieri di Kas-
nilfeld ; Giorgio Marcheſe Pallaviciniz Gaetano Ca-
fiiliaz; Andrea Tonelli und Francesco Baron Areſe;z;
ferner die Contumaces: Giuſepp Pecchioe, Giuſeppe
Vismara , Giacomo Filippo de Meeſter - Huydel, Cor
ſtantino Mantovani, Benigno Marchese Boſſi, Giuſeppt
Marcheſe Arconati Visconti, Carlo Ritter Piſani
Doſſi, Fi.iopo Edler Ugoni, und Giovanni Graf-
Arrivabene. .. iCBefchluß. folgt.)
Ro m, den 17. Jan. f
Vor einigen Tagen erſchien bei Ciſterna eine Räu-
berbande. Kurz vorher war der bekannte Baron Pere.
gami, von Neapel nach Rom zurückkehrend, durch die-
ſe Stadt gereist. –~© Die Congregationen und Komsr.
miſſsionen, welche der heilige Vater zur Vorſchlagung
von Reformen und Okonomien nledergeseizt hat, sind
in großer Thä.igkeit, und man- hoſft bald Resultate
dieſer intercſſanten Arbeiten zu. ſchn. ~ Eine Anzahl-
ſehr ſchöner Gemälde, welche zur Privatsammlung
des verſtorbenenen Pabſtes gehdrten, iſt zum Verkaufe
ausgeſtelt ~ Der hieſige Pater General der Jesut-
ten hat der Studieneongregation eine Note von 76
Profeſſoren übergeben, welche die gregorianiſche Uni-
verſität dirigiren ſolen. Es ſiad Alles italienische
Jeſuiten, mlt Ausnahme von zwey- Engländerin und
einem Franzosen. ö Der Cardinal. Conſalvi iſt von
Porio. d'Unzo hieher zurückg: kehrt. Seine Gesundheit
ſchwanki noch, er hat geſchwollene Beiae, und muß.
ſich auf einem Seſſel durch die Zimmer fahren laſſen.
Auf dieſe Art begab er- ſich auch zu reiner Uudienz.
beym Pabſte, die über eine Stunde. dauerte.
Ri o-Fane ir o, den 6:. Dee:
Ai 12.. November hat der Kaifer.die Cortes aufgee
ldst, und die. unruhigſten Mitglieder verhaften laſſen.
Am 14. erließ Seine. Majeſtät folgende Proclamas
tion : f
Braſillaner! nur. ein Wille vereint uns, laßt uns
fortwährend an dem Heile unseres Landes arbeiten,.
euer Kaiſer, euer beſtändiger Vertheidiger, wird euch,
wie er es bisher gethan hat, auch künftig mit Ges
fahr seines. Lebens unterſtützen, Menſchen, die von
Stolz und Ehrgeitz irre geleitet wurden „hatten. nns
durch ihre unſinnigen Pläne an den Rand des ſchreck-
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Da wir nun gerettet ſind, so iſt es ndthig, daß
wic cinem Argus. an Wachſamkerit gleichen. Die
Grundfeſten, auf die wir jetzt unſer Glück bauen wol-
len, ſind die Unabhänglgkeit des Reiches, ſeine Uns
iheilbarkeit, und das conſtitutionnele Syſtem. Ver-
läugnen wir. die ſiets gehäſſige Rangſsucht, die leicht