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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0133

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Mit Großherzoglich badiſchem



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gnädigſt. auschl. Privilegium.

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N° 33. Montag,

Politiſche Zeitgeschichte.



Tri eſt, den 17. Jan.
Aus Zante iſt ein Schiff in 11 Tagen hier eingelau-
fen. Rach den mitgebrachten Privatbriefen ſoll Mau-
rocordalo am 3. d. mir einer griechi <en Flottenab-
theilung vor Patras geweſen ſeyn, während Coloeds
troni zu Lande dieſe F. ſtung drängte. Der Komman-
dant derſelben, Juſſuf Paſcha, soll Aniräge zur frey-
en Abfahrt nach Smyrna gemacht haben, die aber

nicht angenommen worden ſey.n. Indeſſen bedarf sos

wohl diese Nachricht als jene von dcr Wegnahwe
zw. yer, aus Patras mit Flüchtlingen und Geld aus-
gelaufenen Schiffe durch Maurocordato, wohl sehr
der Bestätigung. Nach andern Briefen ſoll ein gries
chiſches Schiff den Lord Byron v. Crcfalonia abgeholt
und nach Miſſ:lungpi gejührt haben.
Par is, den 28. Jan.

Nach der Quo tidi enn e, iſt General Guilleminot
gefährlich trank. j :

Wer darf j.1lzt mehr an der Exiſtenz der Comites
directeurs zweifeln ? Es gibt deren mehrere. Die
Etoile weiß, wo ſie ihre geheimnißvolle Sitzungen
halten. Einer dieser Ausſchüsse iſt in der Straße du
Bac etablirt; dieſe Thatsache zu läugnen wäre ver-
gebliche Mühe, ,, denn einige Royaliſten , die ſich dort
auf malicidſ e Weiſe einzuſchleichen gewußt hatten,
haben Ulles wieder gesagt was allda gethan und ge-
j ſprochen wurde. ‘“ Was uns betrifft, wir wiſſen nicht

ob es in der Straße du Bac ein Comité directeur
gibt; wenn aber ein ſolches exiſtirt, so zweifeln wir
nicht im geringſten, daß sich Royalisten dort auf ma-
licidóſe Weiſe eingeſchlichen haben, denn es iſt allbe-
kannt, daß wenn drey Personen beyſammen ſind,
ene davon zu ſoichen Royaliſten gehört.

(I.. d, : E.)
Von der spaniſchen Gr änze,

: den 23. Jan. vs
Nach den iüngſten Nachrichieu aus der Haupiſtad

den 2. Februar

1824.

hat es noch nicht den Anschein gewonnen, als dürfte
die Regierung in der Strenge ihrer Maßregeln gegen
diejenigen Individuen nachlaſſen, die ſich y4hcezs
der revolutionnären Periode durch ihre Änhänglichs
keit an das conſtitutionnelle System bemerklich its
ten. In dieſer Beziehung raubt der am 16. d. M.
erfolgie Tod des erſten Staatsminiſters , Marquis V.
Caſa- Jrujo, den Freunden der Mäßigung eine Hoffs
nung, der ſie ſeither, viclleicht etwas zu übercilt, fis
hingegeben hatten. Zu denjenigen Personen, welche
neuerdings ein Opfer jener Strenge geworden sad;
grhbrt der ehemalige Bibliothecar der Cortes, Herr

Gallardo, der am 17. zu Madrid verhafiet wurde.

In den Provinzen zeichnen sich die Eiſerer für das
hergeſt.lle unumſchränkte Ködnigthum nicht minder
durch die Vorſchritte aus, welche ſie gegen ganze Et
ihegorien ehemaliger Conſtitutionnellen tri ffen. 0
hat die Municipalbehörde zu Cuenga ſämmtlichen, zur
const. Mlliz gehörigen, Individuen eine jede gesell-
ſchaftliche Verſammlung von mehr als drey Perſonen,
bey nahmhaftcr Strafe unterſagtz auch iſt ihnen rtr:
boten worden, ſich nach Sonnenuntergang außerhal
ihrer Wohnungen erblicken zu laſsen. Selbſt diejénis
gen, welche nicht zu ihrer Categorie gehören, und we x
che in irgend welchen Beziehungen zu ihuett ſiehen
dürften, würden sich der Gefahr der nämlichen Stra-

fen ausſetzen, die dieser Beſchluß verhängt. – Die
Behörde der kleinen Stadt Haro iſt ſogar noch weiter

gegangen : ſie befiehlt all.n Individuen der ehemali-
gen conſstit. Miliz ihre Behausungen nicht anders zu
verlaſſen, als um an Sonn - und Feſttagen dem Got-
i vohnen. zj ; ;
leezeaſu regrm durch welches die permanenten
Kriegsgerichte creirt werden, giebi viel Stoff zu den
Tagesgeſprächen der Hauptſtadt. Man wirft dabey
die Frage auf, welche dfen1liche Macht den Auftrag
erhalien wird, jenen Gerichten ihren bewaffneten Arm
zu leihen und ihre Urtiheilsſprüche zur Vollstre>sung

‘“ gu bringen. Denn offenkundig iſt es leidcr, daß in

allen Provinzen Gährung und Aufstand herrscht und
daß es großen Schwierigkeiten unicrlicgen wird, den

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