Mannheimer Zeitung — 1824
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No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
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- Einband
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No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
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No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
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No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
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No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
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No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
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No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
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No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
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No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
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No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
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No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
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No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
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Mit Großherzoglich badiſchenm SEW
Zeitung.
gnädigſt. ausschl. Privilegium.
N° 19.
Montag, den 19. Januar
1824.
Politiſch e Zeitgeschichte.
Paris, den 13. Jan. y
Das Journal du Commerce ſchreibt aus Frankfurt :
»» Es wird hier behauptet, die Herren Rothschild, Ba-
ring und Irwing hätten, bevor ſie Frankreich verlie-
Hen, um nach London zurückzukehren, zu Havre Cafs
fee und Zucker für 17 Millionen Franken an Werth
an ſich gebracht.
Wenn dieses ſich in der That so
verhielt, sv dürfte es zu ernsten Be rachtungen übler
die Möglichkeit eines Seekrieges führen.
Das officielle niederländiſche Fournal und aus dies
ſem mehrere unſerer Biättet enthalten folgenden Ar-
tikel : ,, Nach Briefen aus Petersburg hat man Grund
zu glauben, daß die Deputirten des Malteserordens,
welche dort erwartet wurden, eine günſtige Aufnahme
ſsinden werden. Man hofft Rußland werde ſich um
ein Inſtitut intereſſiren, für deſſen Protecior ſich Kai-
er Paul zu einer Zeit erk.ârt hatte, wo es faſt nir-
gends Siütze fand. ~6
; Ein Reiſender, der gegen Ende November Alexan-
drien verlaſſen hat, erzählt, im Augenblick seiner Ab-
reiſe habe eine Canonenſalve einen großen Sieg ver-
kündet, den die Truppen dis Paſchas zu Shandy das
von trugen. Dieselben machten 6900 Gefangene, un-
ter welchen ſich die Familie des Molcih von Shandy
befindet (Zu Shandy verlor bekanntlich der Sohn
H! Yahhts von Uegypten vor zwey Jahren ſein Le-
_ Das F. d. Deba ts glaubt versichern zu dürfen,
daß die liberalen Blätter ohne Vorwiſſon des Her-
z0gs von Angouleme ſich ſcines Namens bedienten,
um ihre Wahlcandidaten zu empfehlen.
bz Aus dem ſüdl. Frankre ich, den 4. Jan.
elt Beendigung des ſpaniſchen Kriegs ſind die Ab-
theilungen unserer Marine, welche an den Küſten
von Catalonien, Valencia und Murcia kreuzten oder
dortige Häfen blokirten, ſo wie das in der Rähe der
baleariſchen Inseln ſtationirt gewesene kleine Geſchwa-
Der, in den Hafen von Toulon zurückgekehrt, wo
einige jener Schiffe bereits abgetakelt sind. Die fer-
neren Rüſtungen sind eingestellt. Dies beweist wohl
hinlänglich den Ungrund des Gerüchts, daß eine ſtarke
Abtheilung der Touloner Flotte beſtimmt sey, nach
Cadix auszulaufen , ſich mit dem dortigen ſpaniſchen
Geschwader zu vereinigen und nach Südamerica zu
ſegeln. Von allem dieſem weiß man weder zu Mars
ſeile, noch zu Toulon das Mindeſte. Nur von der
baldigen Absendung einiger franzöſiſchen Kriegsſchiffe
nach der Levante iſt dort die Rede. Dieſe ſollen ei-
nen Theil unſrer dort befindlichen Eskadre ablöſen,
vielleicht auch, nach Befinden der Umſtände, dieſelbe
verſtärken. – Zu Marseille iſt man besonders auf-
merkſam auf die Bewegungen der engliſchen Eskadre
im Mittelmeere, welche durch einige bey Gibraltar
ſtationirte Schiffe gegenwärtig verſtärkt wird. Es
ſind darüber mancherley Gerüchte verbreitet. Das
Wahrſcheiulichſte iſt, daß das engliſche Cabinet für
gewiſſe Beleidigungen, die es von der tuniſchen Re-
gierung erlitten, Genugthuung nehmen will. Wenn
es ſich beſtätigen sollte, daß der engliſche Consul zu
Tunis, der eine Zeitlang eingekerkert war, am Ende er-
mordet worden sey , wie man behauptet, ſo ließe ſich
eine gütliche Beilegung dieſer Streitigkeiten nicht
leicht erwarten. Man versichert auch, daß England
fernerhin keine Raubſchiffe der Barbaretken im Mits
telmeere dulden wolle, uud daß die Regierungen von
Algier , Tunis und Tripoli alle ihre Kriegsſchiffe aus-
liefern sollen. Jedoch möchte dieß Alles bis jetzt nur
ſehr unverbürgtes Gerücht ſeyn. Auf jeden Fall macht
die Zuſammenziehung einer beträchtlichen Eskadre im
hu gtoren Meere iu dieſew Augenblick großes
Lo n d on, den 19 Jan.
Die letzten Nachrichten vom Feſtlande ſind sehr fried-
licher Naiur. Wir vermuthen daß die Rede des Präs
ſidenten der Vereinigten Staaten die Ansichten Frank-
reichs in Bezug jauf Südamerica ganz umgewandelt
hat. Bielleicht bat auch das ſchmeichelhafte Gemälde,
welches die Miniſter von unſerer finanziellen Lage