Mannheimer Zeitung — 1824
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DOI Kapitel:
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
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No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
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No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
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No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
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No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
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No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
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No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
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No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
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No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
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Mit Großherzoglich badischem
gnädigſt. ausſchl. Privilegium.
N. 224.
Freytag, den 13. Auguſt
1824.
Politiſche Zeitge schichte.
Br emen, den 29. Juli.
s. apsc h f (Beschluß.)
Die Beſorgniß einer nachtheiligen Einwirkung des
franzbsiſchen Cabinets mußte darum ſehr bald ver-
ſchwinden , weil sich nicht sowohl auf die Anhäng-
lichkeit unseres ältern Schweſterſtaats im Norden ver-
trauen, als vornehmlich auf den unbezweifelten Beys
ſtand Englands rechnen lieg. Mag es immerhin der
mächiigen Triebſseder des Haudlungs - Interesſe bey-
gemeſſen werden, weſen.lich beruhigte uns ſchon jene
Voraussetzung, die sich nun so glücklich verwirklicht
hat, — Die Lage dicser Haupiſtadt (Caraccas) durch
ihre Verbindungen mit dem Innern und der ausgee
dehnten Küſte von Cumana, diesen productiven Pro-
vinzen, deren angesehene Plantazen - Beſißer faſt
ſämmtitlich. hier wohnen, ſichert uns den Vorgang im
Handel ſür eine Reihe von Jahren. Wenn gleich un-
ſere Rhede, ungeachtet ihres vortcefflichen Ankergrun-
des und des sorgſamen Auffiſchens verlorner Anker,
der unruhigen See wegen, den Schiffern die Sorg-
falt für sichere eiſerne Ketten auflegt, gewährt für
ſonſtige Befürchtungen der ſchöne Hafen von Puerto-
Cabello ſteis einen vortrefflichen Ruhepunct. Hin-
ſchilih der Geſchäfte muß dieſer Ort iedoch noch
lange hinter dem unſsrigen zurückbleiben , eben ſo ſehr
um der oben angeregten weſentlichen Vorzüge willen,
als aus dem Grunde , weil auf ihm als Feſtung der
Druck des Krieges faſt beſtändig gelaſtet hat, weß-
halb der ruhige Geſchäftsgang ſich noihgedrung.n
ableiten mußte. ~ Zwar iſt das Land ſehr veramt,
immerhin aber hat ſich in dem Drange der politiſchen
Begebenheiten die meiſte Schonung für Caraccas er-
wiesen. Induſtrie und glückliche Handlungsverhälts
niſſe haben ]Jeit 1821 manches kleine Glück gegrün-
det, und mit dem auflebenden Wolhlſtande gehi Luxus
Hand in Hand.“ — Der übrige Tyeil des Schrei-
bens betrift vornämlich dic Handeisverhäl1niſſe. Der
Correſpondent bemerkt , daß, gelegenheitlich der An-
kunft zweyer Ladungen von Hamburg mit deuiſchen
Leinen , eine früher von ihm geäußerle Befürchtung,
die Verkäufe en bloc mdchten die Preiſe des Mark-
tes gefährden, ſich verwirklicht habe. Jür die Eine
dieser Ladungen, die man auf solche Weise abgeſelzt,
habe man 20 Procent weniger erhalten , als es ihm
und ſeinem Compagnon ſeiidem geglückt seo, fur ein
dreyfach grdßeres Quantum Leinen , das sie Sortine z
mentsweiſe abgegeben, zu bekommen. Es habe dieß
indeſſen freylich schwer fallen müſſen, indem sonſtige
Speculanten an die zweyte Hand sich zurückhielten,
um den Zeitpunct abzuwarten, wo die Nachfrage
nach Leinen aus dem Ännern jeues Lager gecöumt
hätten, und ſelbſt dann habe die Beſſerung ber Preiſeé
noch einige Zeit hingenommen. Auch dürfe dabey
nicht unberücksichtigt bleiben, daß die Hü fsquellen
diefes, von den Verwüſtungen des Erdbcbens und
den Gräuein des Krieges ſo hart mitgenommenen und
eben erſt vom politiſchen Todbette genesenden Lan-
des, bey den ſinkenden Producten- Preiſen ſehr ges
ſ{<mäÄlert werden müßten. Und diese Klage theilten
im gegenwärtigen Augenblicke ſämmtliche Colonien.
Von Ste Thomas erhalte man zwar noch fortwähs-
rend ſtarke Einsendungen, jedoch werde deſſen sonſt
ſo ansehnlicher Handel mit dieser Küſte bald aufhd-
ren müſſen, wenn die alten Lager daſeibſt realiſirt
ſeyn würden, weil directe europäiſche Zufuhren im
Einfuhr - Zoll bedeutende Begünſtigungen erhielten.
Ueberhaupt habe man in Beireſf des Zolliariſs, eine
baldige Herabsetzung zu gewärtigen, ſobald nur einis
germaßen die Regierung in den finanziellen Verhälts
niſſen, durch die neue Anleihe in England, ſich we-
niger gedrückt fühlen werde. Der Ausfuhrzoll auf
Producte ſey vrränderlich, und nach den jetigen Ver-
hältniſen zu hoch, es werde aber bald darin ein Her-
unterſeßen statt finden und weiterhin soll’e er ganz
abgenommen werden. – Da die Versendung nach
bem Innern durch Maul- Eſel geſchehe, und das
Verkleinern der Collis höchſt koſtſpieliz ſey und den
Absat erſchwere, ſo wären klein: ſergfättig v rſcehss
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gnädigſt. ausſchl. Privilegium.
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Politiſche Zeitge schichte.
Br emen, den 29. Juli.
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franzbsiſchen Cabinets mußte darum ſehr bald ver-
ſchwinden , weil sich nicht sowohl auf die Anhäng-
lichkeit unseres ältern Schweſterſtaats im Norden ver-
trauen, als vornehmlich auf den unbezweifelten Beys
ſtand Englands rechnen lieg. Mag es immerhin der
mächiigen Triebſseder des Haudlungs - Interesſe bey-
gemeſſen werden, weſen.lich beruhigte uns ſchon jene
Voraussetzung, die sich nun so glücklich verwirklicht
hat, — Die Lage dicser Haupiſtadt (Caraccas) durch
ihre Verbindungen mit dem Innern und der ausgee
dehnten Küſte von Cumana, diesen productiven Pro-
vinzen, deren angesehene Plantazen - Beſißer faſt
ſämmtitlich. hier wohnen, ſichert uns den Vorgang im
Handel ſür eine Reihe von Jahren. Wenn gleich un-
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des und des sorgſamen Auffiſchens verlorner Anker,
der unruhigen See wegen, den Schiffern die Sorg-
falt für sichere eiſerne Ketten auflegt, gewährt für
ſonſtige Befürchtungen der ſchöne Hafen von Puerto-
Cabello ſteis einen vortrefflichen Ruhepunct. Hin-
ſchilih der Geſchäfte muß dieſer Ort iedoch noch
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um der oben angeregten weſentlichen Vorzüge willen,
als aus dem Grunde , weil auf ihm als Feſtung der
Druck des Krieges faſt beſtändig gelaſtet hat, weß-
halb der ruhige Geſchäftsgang ſich noihgedrung.n
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immerhin aber hat ſich in dem Drange der politiſchen
Begebenheiten die meiſte Schonung für Caraccas er-
wiesen. Induſtrie und glückliche Handlungsverhälts
niſſe haben ]Jeit 1821 manches kleine Glück gegrün-
det, und mit dem auflebenden Wolhlſtande gehi Luxus
Hand in Hand.“ — Der übrige Tyeil des Schrei-
bens betrift vornämlich dic Handeisverhäl1niſſe. Der
Correſpondent bemerkt , daß, gelegenheitlich der An-
kunft zweyer Ladungen von Hamburg mit deuiſchen
Leinen , eine früher von ihm geäußerle Befürchtung,
die Verkäufe en bloc mdchten die Preiſe des Mark-
tes gefährden, ſich verwirklicht habe. Jür die Eine
dieser Ladungen, die man auf solche Weise abgeſelzt,
habe man 20 Procent weniger erhalten , als es ihm
und ſeinem Compagnon ſeiidem geglückt seo, fur ein
dreyfach grdßeres Quantum Leinen , das sie Sortine z
mentsweiſe abgegeben, zu bekommen. Es habe dieß
indeſſen freylich schwer fallen müſſen, indem sonſtige
Speculanten an die zweyte Hand sich zurückhielten,
um den Zeitpunct abzuwarten, wo die Nachfrage
nach Leinen aus dem Ännern jeues Lager gecöumt
hätten, und ſelbſt dann habe die Beſſerung ber Preiſeé
noch einige Zeit hingenommen. Auch dürfe dabey
nicht unberücksichtigt bleiben, daß die Hü fsquellen
diefes, von den Verwüſtungen des Erdbcbens und
den Gräuein des Krieges ſo hart mitgenommenen und
eben erſt vom politiſchen Todbette genesenden Lan-
des, bey den ſinkenden Producten- Preiſen ſehr ges
ſ{<mäÄlert werden müßten. Und diese Klage theilten
im gegenwärtigen Augenblicke ſämmtliche Colonien.
Von Ste Thomas erhalte man zwar noch fortwähs-
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ſo ansehnlicher Handel mit dieser Küſte bald aufhd-
ren müſſen, wenn die alten Lager daſeibſt realiſirt
ſeyn würden, weil directe europäiſche Zufuhren im
Einfuhr - Zoll bedeutende Begünſtigungen erhielten.
Ueberhaupt habe man in Beireſf des Zolliariſs, eine
baldige Herabsetzung zu gewärtigen, ſobald nur einis
germaßen die Regierung in den finanziellen Verhälts
niſſen, durch die neue Anleihe in England, ſich we-
niger gedrückt fühlen werde. Der Ausfuhrzoll auf
Producte ſey vrränderlich, und nach den jetigen Ver-
hältniſen zu hoch, es werde aber bald darin ein Her-
unterſeßen statt finden und weiterhin soll’e er ganz
abgenommen werden. – Da die Versendung nach
bem Innern durch Maul- Eſel geſchehe, und das
Verkleinern der Collis höchſt koſtſpieliz ſey und den
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