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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0813

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Mit Großherzoglich badischem

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Donnerſtag, den 22. Juli

N° 202.









gnädigſt. ausschl. Privilegium.



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1824.

Politische Zeitgeschichte.

SCL E<{

Frankfurt., den z. Juli.
Auszug aus dem Protocoll der achtzehnten Sitzung
der hohen deutſchen Bun d es v er ſ am mlu n g am
24. Juni : (Fortsetzung.)

§. 12 Ter königliche Geſchäftsträger am kdnigl.
niederländiſchen Hofe blieb jedoch hierauf ohne alle
Antwort, während der königl. niederländiſche bisher
Bevollmächtigte in Frankfurt gleichwohl fortfuhr die
Fortſeßung der daſelbſt erdffneten Unterhandlung
über die ijenſeitige Forderung unterm 20. November
1.823 zu betreiben, ohne dabey auch nur irgend eine
vorläuſige Zusicherung hinsichtlich eines zu erwarten-
den gleichmäßigen Zuſammentritis wegen der dieſſeis
tigen Forderung zu geben.

Auch die hierauf, unter Zurückweiſung auf die
vorangegangenen dieſſeitigen Noten, gegebene Erklä-
eung:

„wie der kdnigl. würtembergiſche Hof von Anfang
an ſeine Geneigtheit zu einem freundſshaftlichen Eln-
verſtändniß so unumwunden ausgesprochen habe,
daß deſſen Beförderung nur auf einer Erwiederung
derſelben von Seiten des königl. niederl. Hofes be-
ruhen könne't, :

wurde, unterm 31. Januar dieſes Jahres, nur
durch Wiederholung der längſt beſeitigten Unterſtel«
lung elner diesseits beabsichtigten Compenſation erwie:

dert , und damit die Aeuſſerung verbunden, jeden
längern Aufſchub der Verhandlung über die erhobene

Entſchädigungsforderung, als eine offenbare Verweis
gerung aller ansehen zu wollen tc.

§. 13. Dem unbefangenen Urtheil dieſer hohen
Versammlung kann mit vollem Vertrauen anheim ges
geben werden: ob zu dieser Vorausſctung , in dem
! tu dargelegten Gang der Sache, Anlaß zu

nden ſey § .

ob das dieſſeitige Verlangen, unter gleichen Ver-

hältniſſen daſſelbe zugesichert zu erhalten , was man

zuzugeſtehen geneigt war , auch unter vorausgeſetzter
gänzlicher Verſchiedenheit der beiderſeitigen Forde-
rungen , unbillig gefunden werden könne ? und

ob es zu Beseitigung der erneuerten Unterſtellung
einer dieſſeits bezwecten Compenſation weiterer Ver-
ſicherungen, als der bereits gegebenen, und einer
bloſſen Zurückweisung auf dieselbe bedürfen konnte ?

(Fortsetzung. folgt.)

Paris, den 16. Juli. k

Priovateorreſpondenz.)
« Die Besetzung Portugals durch hanndveriſche Trup-
ven iſt gegenwärtig Hauptgegenſtand der politiſchen
Tagesgeſpräche in unsern Salons. Man hält die-
selbe für unzweifelhaft und will darin ein ſehr ge-
ſchicki gewähltes Auskunftsmittel des Hn. Canning
erblicken, um, ohne die von ihm und seinen Collegen
in ihren parlamentariſchen Reden aufgeſtellten politis
ſchen Principien zu kompromittiren, einen Schritt zu
ihun, durch welchen England seinen Eiufluß auf die
Angelegenheiven des Continents wieder gewönne, der,
nach den Aeußerungen der Miniſter ſelbſt, in der lotze
ten Periode etwas gelitten haben dürfte.

Wenn gleich einige unſerer Blätter ſich ein beſons
deres Geſchäfft daraus machen, den durch die Ma-
drider Zeitung verkündeten Siegen der Spanier in
Südamerica alle mdgliche Authenticität zu geben , ſo
finden dieselben doch wenig Glauben. Andererseits
aber hält man dafür, daß die Frage wegen Anerken-
nung der neuen daſelbſt gebildeten Staaten niemals
Anlaß zu einer Disſferenz mit der britliſchen Regics
rung geben dürfte, weil, Ales wohlerwogen, diese kein
besonderes Intereſſe dabey haben kann, den Zritpunkt
jener Anerkennung zu übereilen, in sofern sie nur die
Gewißheit hat. daß keine Continen almacht Spanien
bey seinen Versuchen, den americaniſchen Colonien
das alie Joch wieder über den Nacken zu werfen,
thätliche Unterſtützung leiſten wird.

Hr. v. Villele geht, allen Anfeindungen der Par-
theyen ungeachtet, ſeinen Gang ruhig fort. Mit Bes
endigung der Debatten über das Budget von 1825
werden die Kammern geſchloſſen werden.

Derr Wie
 
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