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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1029

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Mit Großherzoglich badiſchem



Z eit ung.

gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

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N° 2560. Dienſtag, den 14. September 1 8 244-

Politische Zeitge schichte.



Wien , den 4. Sept.
CAus dem dſterr. Beobachter.)

; ( Beschluß. ) f
uch am 24. Jali (N. St.), dem Datum de
neueſten T'legraphen , der ,,die unſterblichen Thaten
ber unüberwindlichen Ipſarioten ‘“ bis an den Him-
mel erhebt, konnte man in Miſſolunghi von den Vor-
fällen am 18. und 19. auf Ipsara noch nichts wiſſen,
Wären dieſe unzeitigen Lobgeſänge gegründet, wäre
der Inhalt jener b. iden Schreiben wahr gewesen, ſo
müßten die Tücken gleich bey dem erſten Angriffe ge-
gen Ipſara (am 3Z. und 4. Juli ) aufs Haupt ge-
ſchlagen, ihre Flote zerſireut, zum Theil vernichtet,
19, 12 oder 15,000 ihrer Truppen geiddtet, endlich
die Inſel selbſt nicht blos ihnen wieder entriſſen, ſon-
dern nie von ihnen genommen worden ſenn! %Vy
Hydra war am 12. Juli nur bekannt, oaß am 6.
oder 7. ein Theil der dvortigen Flotte, mit einer ges
wiſſen Anzahl ipſarioiiſcher Schiffe, unter Miauli abs
geſegelc war, um, wie es hieß, „„Rache für Ipſaraés
zu nehmen. Was weiter eifolgt iſt, was man in
Conſtantinopel bis zum 10. Auguſt D alle türkiſchen
Nachrichten bey Seite ge selzt ~ aus officiellen Berich-
ten der Conſularbehdrden und angesehensten Seeoffi.
eiere der europaiſchen Mächte, aus der D'enſtcorre-
ſpondenz vom 20, 24, 27, 30. Juli und 2. und z.
Auguſt erfahren hatte, davon konnte am I12. Juli
kein Zeitungsſchrciber in Hydra unterrichtet ſeyn. Der

Partheygeiſt wird, wie gewdhnlich, diesen Bemerkun-

ſ eine feindselige Absicht andichten. Die, welche
ſich nicht ſcheuen , den Untergang von Ipſara ,, einer
von den Ugenten der chriſtlichen Mächte angeſponnes
nen , weit ausgedehnten Verſchwörung gegen das
Kreuz ©“ ~ zuzuſchreiben *), werden nicht verlegen



*) Unter andern das Journal des Debats vom 2.1
Auguſt. Sollte ein ‘rechtlicher und < v iſtli che s

ſehn, dem dſterreichiſchen Beobachter in dieser Ver-
ſchwörung seine Sielle anzuweiſen. Uns iſt es hier,
wie in allen ähnlichen Fällen, zunächſt um die hiſto-
riſche Wahrheit zu thun. Wir halten aber auch, in
mehr als einer wesentlichen Rücksicht, für nichtswe-
niger als gleichgültig, daß dieſe, um den Zeitungs-
leſcrn eine eitle und kurze Täuſchung zu verſchaffen,
aufgeopfert werde. Verfälſchte Thalsachen führen
nothwendig zu einer verkehrten Ansicht der Dingez
und die zahlreichen Freunde der griechiſchen Inſure
rection können dcr Sache, welche ſie so eifrig begün-

ſtigen, keinen empfindlichern Schaden zufügen , als
den , welcher aus ihren unverſtändigen Großſpreche-

reyen entſpringt. Daß dies der Fall ſcy, behalten

wir uns vor ,, zu ſeiner Zrit ſo einleuchtend darzu-

thun, daß ſelbſt die Befangenſten nichts gegen unſere
Gründe aufzubringen vermdgen werden. ''

Paris, den 10. Depibre. ,
Fon d s; Vorn Y. Renten 99 Fr. 15 Ct. ; Piaſter
197. Vom 9,+ Renten 99 Fr. königl. spanische Unle-
) e n .
h (H. de Uebereinkunft wird jetzt durch bffentliche
Blätter bekannt gemacht:

Convention, abgeſchloſſen zwiſchen Sr. Allerchriſtl.
Maj. und dem Staatsmiviſter Sr. katholischen Mai.,
den z tsl der franzöſiſchen Truppen in Spanien
betreffend.

Da es Se. katholiſche Maj., der König von Spa-
nien und Indien , für ndihig erachtet hat, von Sr,
allerchr. Maj. dem König von Frankreich und Na-
varra zu verlangen, daß noch ein Theil der franzd-
ſiſhen Armee zur Sicherurg der Ruhe und Wohl-
fahrt Ihrer Staaten in Spanien zurückbliebe, um
die ndihige Zeit zu gewinnen, Ihre Armee auf die
Grundlagen der Ordnung und Disclplin neu zu grün-



Zeitungs - Redacteur dergleichen ſchändliche und

überdies so abgeſchmackte Fabeln, wenn er keinen

Schatten eines Beweiſes dafür aufzuſtcellen hat,

_ leichiſinnig in die Welt ſchleuderr ?
(Anm. d. öſtr. Beobachters.)
 
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