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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0369

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Mit Großherzoglich badischem



gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

N° 92.

Donnerſtag, den 1. April

1824.

Politische Zeitgeschichte.



P aris, den 26. Märze.

Die Fonds sind noch immer im Steigen begriffen ;
die Renten, welche gestern anfangs auf 103 Fr. 10
Ct. ſtanden, ſind gegen 3 Uhr bis 104 Fr. 60 Cr.

egangen.
§ zs wird die Aſche des Herzogs von Enghien,
die einſtweilen in einer Capelle beygeſetzt worden war,
in cine besonders hierzu erbaute, und eingeweihte
Capelle zu Vincennes gebracht worden.

Ein Privaiſchreiben ſtelli folgende Betrachtungen
an : .
Unter den in die neue Kammer gewählten Deputirten
iſt General Foy der einzige, der in drei verſchiedenen
Collegien zugleich ernannt wurde, und demnach, in
Folge des beſtehenden, in der vorletzten Seſſſon ers
gangenen Geſetzes, binnen einem Monuar, von der
Erdffuung der Kammer ar gecechnet, zu beſtimmen
hat, welche von seinen Ernennungen er annehmen
wolle. Insofern er dics nicht in dem angegebenen
Zeitpuncte thut, wird dur.) Lvosziehung beſtimmt,
von welchem Wahlcollegium er als der Ubgeordnete
zu betrachten iſt. Man versichert, General Foy wolle
für den Bezirk St. Quentin im Aisnedepartement op-
tiren. In dieſem Falle würden das Bezirkscollegium
von Vervins in demſelben Departement , ſo wie das
erſte Bezirkscollegium des Seinedepartements neue
Wahlen zu treffen haben. Man will bereits wissen,
daß sich Herr Lafitte in Letzterem als Kandidat auf-
ſtellen werde. Es heißt, daß auch noch andere neue
Wahlen ſtatt finden werden, indem einige der erwähl-
ten Deputirten ihre Ernennung nicht annehmen wol-
len, und die Wahl einiger Anderer angefochten wer-
den sell, was bey der Verifikaiion der Vollmachten
intereſſante Diskuſsſionen veranlaſſen dürfie. So sol-

len unter Andern einige Abgeordnete ernannt worden

ſepn, welche nicht vollſtändig taufend Francs jährli-

he directe. Abgaben entrichien, oder wenn ſie dieſel

ben auch jetzt bezahlen, nicht alles Eigenthum, wos P
von ihre Steuern entrichtet werden, ein volles Jahr

beſitzen, was durch das tm Jahre 1820 modificirte
Wahlgeſctz nothwendig iſt. Uebrigens werden auch,
wie man versichert, mehrere Operationen der Wahls
collegien als geſetzwidriz angegriffen werden. Allein
es iſt nicht wayrscheinlich, daß man ſie annulliren
wird. In manchen Wahlcollegien ſind von der Mi-
norität Proteſtationen eingelegt worden, weil die
Präſidenten nicht verhindert haben, daß einzelne
Wahlmänner ihre Stimmzettel offen eingaben, wähe

rend das Gesetz ein geheimes Scrutinium vorſchreibt,

und weil auf die deßfalls ſtatt gefundenen Reklama-
tionen man das Syſtem avuſfſtellle, daß es jedem
Wahlmann frey ſtehe, auf das geheime Scrutinium
Verzicht zu leiſten. Auf jeden Fall wird die Verifi-

_ kation der Vollmachten die Veranlaſſang zu lebhafe-

ten Beratihſchlagungen werden. Man vermutnhet, daß

Hr. Ravez ( Deputirier von Bordeaux), der in vers

ſchicdenen Seſsſionen bereits die Deputirtenkammexr
präſidirte, neuerdings wieder zu deren Präſidenten
echannt werden wird, und daß Graf Labourdonnaye,
dem eine gewiſſe Parihey zu Anfang der letten Ses:
ſion die Präſidenz verſchaffen wollte, diesesmal ſich
gar nicht unter den 5 Kandidaten befinden dürfte,
weiche von dieſer Siele von der Kammer in Vor-
ſchlag gebracht werden.
Paris, den 28. März.

Fon d s : Renten 103 Fr. 75 Et. ; Piaſter 24.
Sitzung der Deputirtenkammer vom 23. März,
Die rechte Seite iſt ſtark beſclzt. Die HH. Foy und
Caſimir Perrier tn Civi kleidern ſißcn auf der Spihße
der erſten Bank zur Linken. Hinter dieſen auf der
zweyten Bank bifinden ſich die HH. Mechin, B.nj.
Conſtant und von Girardin.
nimmt wieder seinen frühern Sitz im linken Centrum,
h. Gen. Thiacs bleibt auf der erhdhtcn Bank zur

inken.

D-.r Commandant der Nationalgarde , Herr Mar-
ſchall bieiet der Kammer cine Ehrenwache an, was
der Präſident der Kammer mitthein.. f

K

Hr. Royer - Collar
 
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