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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1125

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Mit Großherzoglich badischem



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gnädigſt. ausschl. Privilegium.

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N° 280.

Freytag, den 8. October

1824.

>. W - r r - v - - n - - rr - - v r - Q 0- v v r v U r

Politiſche Zeitge schichte.



Vo m Nie d err h ein, den 27. Sept.
Graf Ferdinand von Spiegel, hat dem Vernehmen
nach die ihm längſt zugedachte Stelle eines Erzbi-
ſchofs von Cöln, nach dem Wunſche des Kbnigs, auf
erlangie neue Zusicherungen angenommen. Man
glaubt daß im November ſeine Couſecration vor ſich
gehen werde. ;

Münche n, den 3. Oct.

Wie man hört, werden Se. M. der König am 12.,
und I. M. die Ködniginn am 13. Octe nach Wien
abreiſen, wo sodann am 18. die Vermählung des
Kronprinzen mit der Prinzeſſinn Sophie zu Schdn:
brunn gefeiert werdgn dürfte. Geſtern war der erſte
Feſttag des landwirthſchaftilichen Feſtes. Mehr als
70,000 Menſchen waren dabey verſammelt und mehr
als 20,000 Fremde waren aus allen Gegenden an
den Vortagen des Feſtes nach der Haupilſtadt ges-
ſtrdmt, II. MM. der König und die Königinn und
das durchlauchtigſte Brautpaar erfreuten die Verſamms
lung mit ihrer Gegenwart.

Dr es den, den 27. Sept.
S. k. H. der Prinz Max und Ihre Tochter, gedenken
am 4. Oct. eine Reiſe nach Florenz und Madrid an-
zutreten, um Ihre Töchter, die verwittwete und res-
glerende Großherzoginn von Toscana und die Ködnie
ginn von Spanien zu beſuchen,

Lu t.§14: Berlin, den 28.. Sept.
Es ist nicht die Rede davon, daß der Kriegsminiſter,
Gen. Lieut. von Hake, ſseineu Abſchied nehmen werde
wie mehrere öffentliche Blätter gemeldet hatten. Se.
Exc. erfreuen sich fortdauernd des Vertrauens S. M.
des Königs und der Uchtung der Armee und werden
die Geſchäfte wieder übernehmen , sobald ihr Geſund-
heitszuſtand, der ſich auf dem beſten Wege der Ges
neſung befindet, es ihnen geſtattet wird, ſich wieder

den Anstrengungen ihres Dienſtverhältniſſes hinzuge-
ben. Eben ſo ſind die Abzüge von 1 und reſp. 1:2
pCt. an den Beſoldungen der Beamten, nicht zu den
Erſparniſſen zu rechnen, da, wie verlautet, aus den-
ſelben ein Fonds zur Penſsionirung der Beamten ges
bildet werden ſoll.

Se. k. H. der Prinz von Oranien iſt von hier ab-

gegangen.

P ari s, den 30. Sept.

( Privatcorreſpondenz. ) ic |
® Alle Details, welche die franzöſiſchen Blätter über
den Tod Ludwig des X VII. geliefert haben , sind
wahr und exakt,. Sein Leichenbegängniß aber fand
man ſehr ärmlichz man klagt den damit beauſtragt
geweſenen Ceremonienmeiſter der Nachläßigkeit an.
~ Was ein ganz beſonderes Arrgerniß verurſacht,
war, daß dem königl. Leichenzug keine Prieſter vor-

gangiengen, was ſselbſt bey den Individuen der letzten

Claſſe, nie verſäumt wird. ~ Hier iſt, was man
ſich in dieſer Hinsicht erzählt. HZwiſchen dem Groß-
Almoſenier von Frankreich und dem Erzbiſchoff von
Paris hatte ſich ſchon seit ſechs Monate ein Zwiſt wes
gen der geiſtlichen Gerichtsbarkeit entſponnen ; ob man
gleich im Publicum darüber ſprach, ſo hatte bis jetzt
doch noch keine Thaſsache darüber Gewißheit gegeben,

bis das beklagen swerthe Uergerniß, welches am Tage

wo die irdiſche Hülle des Hochſeeligen Königs nach St,
Denis gebracht wurde , Statt fand, die Sache auſſer
Zweifel setzte. – Der Erzbiſchoff hatte alle Verfüguns-
gen getroffen, damit der Zug durch Gelſtliche beglei-
tet werden ſollte, und hatte diesen befoh en, demſele
ben bis in die Cathedrale von St. Denis zu
folgen. Der Groß- Amoſenier aber gab Befehl die
Prieſter nur bis an d ie Thüre der Kirche kom-
men zu laſſen, allein sobald ſie in dieselbe treten
wollten, dies ſogar mit Gewalt zu verhiadern; dex
Erzbiſchoff beſtand aber darauf, und befahl nur dex
Gewalt zu weichen. ~ Die zu dieſer Feyerlichkeit bes
orderte Geiſtlichkeit, verſammclte ſich den Abend vor-
her, uad bcſchloß die hohe Leiche nich1 zu begleiten,
 
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