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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0345

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gnâdigſt. ausschl. Privilegium.

N° 86. j ,

Freytag, den 26. März

1822.

Politiſche Zeitgeschichte..

E

! „„Paris, den t. Mäcz,e - .; ...[

„Iſt es in der That bewiesen, daß der ganze Verluſt
der Opposition bey den Wahlen sich zu Gunſten des
Miniſteriums wende ? ~ fragt das Journal du Comer
merce. Ueber dieſen Punct ſcheint die Quotldienne
mit dem Journal des Debats nicht einverſtanden zu
ſepn. Nach der Utcberſicht, welche jenes Blatt ver-
kündet, erhebt ſich die Zahl der Deputirten, welche
zugleich dffentliche Beamie ſind, über 160 Perſonen,
darunter drey Miniſter. fünf Staatsminiſter, drey

Geſandten, 23 Staatsräthe, 6 Generaleinnehmer, 40

Generalprocuratoren, Präſidenten u. dgl. und 20 Ge-
nerâlerc. Diese Beamten ſind, wie die Quotidienne
meint, nicht ganz volllommene, wohl aber ganz be-
reitwillige Miviſteriele. Die Minister können über
dieſelben verfügen so lange sie Miniſter ſind, wenn

ihnen die Majorltät aber einmal fehlen ſollte, iſt dieſe.

Beamtenſchwadron ſogleich bereit unter die Fahnen
ihrer Nachfolger überzugehen. Es iſt die Quotidienne,
welche ſo deukt, denn bewahre uns der Himmel daß
wir eine solche Meinung auf unsre eigene Verantwort-
lichkeit übernehmen mdchten. Im Allgemeinen twerden
ſich auf der rechten Seite folgende Nüancen zeigen :
Die erſte Rüance bildet ſich aus den Pointus der Ge-
" genrevolution, unter Herrn Labourdonnaye, 50 – 69
Mann wird diese Abtheilung der royaliſtiſchen Armee
betragen. Zur Seite wird ſich eine zweyte Linie befin-
den, welche die Quotidienne dieun ab h än g ig e nennt,
die ſich oft mit der erſten verbinden und ſich zuweilen
von ihr lossagen wird. Sie zählt 150 –ê 155 Mit-
glieder. Nun bleiben noch die Ergebenen des Mi-
î niſteriums übrig, die ebenfalls noch eine Unterabthei-
lung haben. Die erſte Nüance iſt bloß aus Roya-
Tismus, aus Ueberzeugung miniſteriell. Die zweyte
iſt es wegen ihrer Stellung, wegen des Intereſſes.
Die Quoiidienne zählt 140 – 145 Miniſterielle aus
Ueberzeugung, dic Urbrigen rechnet sie nicht auf. Die

Mitglieder der Oppoſition werden von der Quetidienne

auf 16 . reducirt und als bloße Zuſchauer angesehen.
Darin mag ſich die Quotidienne wohl irren. Je weniger
die Oppoſition durch dieZahl mächtig ſeyn wird, deſto
ſchre>licher wird ihre Stimme seyn. Der Anbilid,
den die dießiährige Kammer bietet, iſt nicht neu. Im
Jahre 1816 war die Oppoſition noch weniger zahl-
reich als iet. Man erinnere ſich indeſſen, welchen
Eindruck Herr d’Argenſon hervorbrachte, als er allein
ein Schmeichelconcert unterbrechend , auf der Tribüne
die Metzeleyen im Mitiäglichen anzeigte. Bis dahin
war das Geſchrey der Schlachtopfer erſtickt gewesen ;
es bedurfte eines einzigen muthigen Mannes um ein
Geheimniß zu entſchleiern, welches man kaum bearg-
wdhnte. Um wieder auf die Quotidienne zue
rück;zukommen, hat ſich dieſelbe aber nicht in ihrer.
Rechnung geirrt. Vergißt ſie nicht, daß 197 Wahl.
collegiumspräsidenten, welche die Miniſter dazu auser
ſehen hatten, durch die Bezirkscollegien gewählt worse
den ſind und daß der miniſterielle Einfluß auch in
den großen Collegien viele Triumphe hte Eq
(I. du C.)
Zu Bayonne liegen mehrere neue Schiffe auf dem

Werfie und zwey neue ſind kürzlich bereits vom Sia-

pel gelaſſen worden. Wie man ſagt, iſt ihr vorläus
figer Beſtimmungsort Cuba, wo ſie dann eine aciive
Rolle ſpielen würden.

A ach en, den 15. März.

Durch eine Allerhbchſte Cabineis - Ordre vem 7. Jan.

iſt die Errichtung einer 60 Mann ſtaiken Hülfs-
Gensd’armerie für die Rheirprovinzen angeordnet
worden, und am 19. vorigen Monats das Erforder-
liche zur Ausführung von Seiten des Siaatsmini-
ſters und Ober - Präſidenten von Ingerslcben ver-
fügt.

London, den 17. März.

( Beſchluß. )

Nun komme Ich zu einer ſehr wichtigen Betrachtung,

nämlich die Hilfsmittel Englands zu vermehren, um
 
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