Mannheimer Zeitung — 1824
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0697
DOI Kapitel:
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0697
- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
. Y
- /
‘ é (fl E M0
; F | [ )! .
j + M! ) [M .!)
) . § Ê ( h Z
§ f REM
; (. ; f i \AANAA Ill U
: ; e JÔ©y>sl
4 / Fü
j j t z I M) IM UI S [
! f A ( G t
. [ Z
§ ]
Mit Großherzoglich badiſchem
Zeitung.
gnädigſt. ausschl. Privilegium.
N°473;
Politische Zeitgeschichte.
Wien, den 14. Juni. :
Dem Vernehmen nach iſt der bisher am großbritan-
niſchen Hofe geſtandene Boiſchafter Fürſt Paul Eſter-
hazy in gleicher Eigenschaft nach Paris ernannt, und
wird dieſer Tage die Reiſe erſt nach London, und
. von da nach seinem neuen Beſtimmungsort antreten.
Graf Appony, unser bisheriger Botſchafter in Rom,
iſt anſtait des Fürſten Eſtrerhazy nach London be-
ſtimmt.
Schweizer Gränze, den 19. Juni.
Nach der erneuerten ſchafhauſer Zeitung wäre Grne-
ral Courten, Chef des Schwelzergarde - Regiments
Nro. 8. in franzöſiſchen Diensten, zum französischen
General ernannt und nach der öffentlichen Meinung,
Hr. Obriſt Besenval sein präsumtiver Nachfolger im
Commando ienes Regiments, das am 26. Jul. seine
gegenwärtige Garniſon in Paris mit der zu Verſailles
vertauſchen wird. :
Der große Rath des Standes Aargau hat, nach
_ dem Vorgange desjenigen von Waadt, die Theilnah-
me an Capitulationsunterhandlungen mit Neapel ab-
gelehnt. ~ Der Landtag des Kantons Wallis war in
ſeinen Meynungen über dirſe Capitulation ſo getheilt,
daß sich zum Voraus nicht abnehmen läßt, auf wel:
<he Seite ſich die Majorität neigen werde. Die Ent-
scheidung wurde daher in der Sitzung vom 22. May
auf unbestimmte Zeit verschoben, man vVermuthet aber
eh: der Landtag werde sich auf den 21 d. verſam-
Paris, den 16. Juni.
. CPrivatcorreſpondenz. ) Ö
* Nach den neueſten UnterſtcUlungen iſt es jetzt nicht
mehr Hrn. v. Chateaubriands Anſicht über die große
politiſche Frage von Südamerica, noch ſein Beneh-
men bey Gelegenheit der Verhandlungen über das
Rentenproiect, welche seine politiſche Entlaſſung her-
Mittwoch, den 23. Juni
1824.
veggefähri haben ; er wird der Begünstigung der neu-
lich in Portugal statt gehabten Ereigniſſe beſchuldigt.
Hr. Canning, ſo ſagt man, habe auf die authentiſchſte
Weise hierüber die Belege erhalten und solche sogleich
dem franzdſiſchen Botſchafter, Fürſten von Polignac
mitgetheile. Dieser habe nicht geſäumt, davon Se.
Maj. den König von Frankreich perſönlich in Kennt-
niß zu ſetzen, und dieses sey der eigentliche Beweg-
grund der plötzlichen Reise des Botſchafters nach Pa-
ris geweſen. Da nun der Monarch allerdings ein
ſolches, mit seinen eignen Absichten so ſehr im Wi-
derſpruche ſtehendes Benehmen ſeines Miniſters nicht
anders als höchlich habe mißbilligen können, so er-
ſcheine hierdurch sowohl seine Entlaſſung selbst, wie
die harteForm, unter welcher sie ihm ertheilt worden,
hinlänglich mottisirt. +24
Immerhin habe man erhebliche Ursachen gehabt,
den wahren Grund dieses Vorſchrittes einigermaßen
zu verſchleiern und die Personen darüber in Ungewiß-
heit zu laſſen. Und so erkläre es sich denn hinläng-
lich, weßhalb die Entlaſſung allererſt nach der Ab-
ſtimmung über das Rentenproject erfolgt ſey, wiewohl
dieselbe in dem Augenblicke beſchloſſen worden, wo
man, durch Einsicht der vom Fürſten von Polignac
überbrachten Beweisſtücke, sich von der Schuldbarkeit
des Miniſters die Ueberzeugung versſchaft habe.
Als Hr. v. Chateaubriand's Nachfolger bezeichnet ges
gentvärtig das Gerücht den Hrn. v. Talaru franzöſ.
Botſchafter am span. Hofe.
M a d r id, den 9. Juni.
(Privatcorreſpondenz.) y
* Der General Copons, der im I. 1814 den Köbnig
anfforderte, den Eid der Treue auf die Conſtitution
der Cortes zu leiſten, iſt zu Cadix verhaftet worden,
von wo er nach Madrid gebracht werden wird. ~
Ganz gewiß hieng das Complott, das zu Liſſabon
vereitelt wurde, mit demjenigen zuſammen , worauf
man ſeit lange in Spanien ſann. Der Name Carls.
wird immer uvolféthümlicher und die wenigen royali-
ſtiſchen Truppen, die ihre Waffen behalten haben, er-
greifen alle die Parthey dieſes Prinzen, Man oerſi-
- /
‘ é (fl E M0
; F | [ )! .
j + M! ) [M .!)
) . § Ê ( h Z
§ f REM
; (. ; f i \AANAA Ill U
: ; e JÔ©y>sl
4 / Fü
j j t z I M) IM UI S [
! f A ( G t
. [ Z
§ ]
Mit Großherzoglich badiſchem
Zeitung.
gnädigſt. ausschl. Privilegium.
N°473;
Politische Zeitgeschichte.
Wien, den 14. Juni. :
Dem Vernehmen nach iſt der bisher am großbritan-
niſchen Hofe geſtandene Boiſchafter Fürſt Paul Eſter-
hazy in gleicher Eigenschaft nach Paris ernannt, und
wird dieſer Tage die Reiſe erſt nach London, und
. von da nach seinem neuen Beſtimmungsort antreten.
Graf Appony, unser bisheriger Botſchafter in Rom,
iſt anſtait des Fürſten Eſtrerhazy nach London be-
ſtimmt.
Schweizer Gränze, den 19. Juni.
Nach der erneuerten ſchafhauſer Zeitung wäre Grne-
ral Courten, Chef des Schwelzergarde - Regiments
Nro. 8. in franzöſiſchen Diensten, zum französischen
General ernannt und nach der öffentlichen Meinung,
Hr. Obriſt Besenval sein präsumtiver Nachfolger im
Commando ienes Regiments, das am 26. Jul. seine
gegenwärtige Garniſon in Paris mit der zu Verſailles
vertauſchen wird. :
Der große Rath des Standes Aargau hat, nach
_ dem Vorgange desjenigen von Waadt, die Theilnah-
me an Capitulationsunterhandlungen mit Neapel ab-
gelehnt. ~ Der Landtag des Kantons Wallis war in
ſeinen Meynungen über dirſe Capitulation ſo getheilt,
daß sich zum Voraus nicht abnehmen läßt, auf wel:
<he Seite ſich die Majorität neigen werde. Die Ent-
scheidung wurde daher in der Sitzung vom 22. May
auf unbestimmte Zeit verschoben, man vVermuthet aber
eh: der Landtag werde sich auf den 21 d. verſam-
Paris, den 16. Juni.
. CPrivatcorreſpondenz. ) Ö
* Nach den neueſten UnterſtcUlungen iſt es jetzt nicht
mehr Hrn. v. Chateaubriands Anſicht über die große
politiſche Frage von Südamerica, noch ſein Beneh-
men bey Gelegenheit der Verhandlungen über das
Rentenproiect, welche seine politiſche Entlaſſung her-
Mittwoch, den 23. Juni
1824.
veggefähri haben ; er wird der Begünstigung der neu-
lich in Portugal statt gehabten Ereigniſſe beſchuldigt.
Hr. Canning, ſo ſagt man, habe auf die authentiſchſte
Weise hierüber die Belege erhalten und solche sogleich
dem franzdſiſchen Botſchafter, Fürſten von Polignac
mitgetheile. Dieser habe nicht geſäumt, davon Se.
Maj. den König von Frankreich perſönlich in Kennt-
niß zu ſetzen, und dieses sey der eigentliche Beweg-
grund der plötzlichen Reise des Botſchafters nach Pa-
ris geweſen. Da nun der Monarch allerdings ein
ſolches, mit seinen eignen Absichten so ſehr im Wi-
derſpruche ſtehendes Benehmen ſeines Miniſters nicht
anders als höchlich habe mißbilligen können, so er-
ſcheine hierdurch sowohl seine Entlaſſung selbst, wie
die harteForm, unter welcher sie ihm ertheilt worden,
hinlänglich mottisirt. +24
Immerhin habe man erhebliche Ursachen gehabt,
den wahren Grund dieses Vorſchrittes einigermaßen
zu verſchleiern und die Personen darüber in Ungewiß-
heit zu laſſen. Und so erkläre es sich denn hinläng-
lich, weßhalb die Entlaſſung allererſt nach der Ab-
ſtimmung über das Rentenproject erfolgt ſey, wiewohl
dieselbe in dem Augenblicke beſchloſſen worden, wo
man, durch Einsicht der vom Fürſten von Polignac
überbrachten Beweisſtücke, sich von der Schuldbarkeit
des Miniſters die Ueberzeugung versſchaft habe.
Als Hr. v. Chateaubriand's Nachfolger bezeichnet ges
gentvärtig das Gerücht den Hrn. v. Talaru franzöſ.
Botſchafter am span. Hofe.
M a d r id, den 9. Juni.
(Privatcorreſpondenz.) y
* Der General Copons, der im I. 1814 den Köbnig
anfforderte, den Eid der Treue auf die Conſtitution
der Cortes zu leiſten, iſt zu Cadix verhaftet worden,
von wo er nach Madrid gebracht werden wird. ~
Ganz gewiß hieng das Complott, das zu Liſſabon
vereitelt wurde, mit demjenigen zuſammen , worauf
man ſeit lange in Spanien ſann. Der Name Carls.
wird immer uvolféthümlicher und die wenigen royali-
ſtiſchen Truppen, die ihre Waffen behalten haben, er-
greifen alle die Parthey dieſes Prinzen, Man oerſi-