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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1425

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Mit Großterzoglich badiſchem



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[i. gnädigſi. ausschl. Privilegium.

N! 355.7

Donnerſtag, den 23. December

1821,

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Vaterländische Nachr ichten.



Die zu Carlsruhe eingegangenen milden Gaben aus
dem badiſchen Lande haben ſich seit dem 11. Decem-
ber abermals um 9625 Gulden zz kr. vermehrt und
die Haupisumme ſteht jetzt auf 58.364 Gulden 4 kr.
wobey ſich 1000 Gulden befinden, welche von Wohl-
thätern aus Frankfurt durch die Bankiers Herrn Joh.
Ettumt Söhne für das Murgthal übersandt wor-
tn ſind.

Schrie ß h eim, deu 20. Dee.

* Bekanntlich beſitzen die Herren Gebrüder Ehrmann

in Mannheim In unserm Thal eine Papierfabrik, die
ſich durch ihre einsichisvolle Thätigkeit immer mehr
emporhebt, und unserem Ort und der Umgegend Be-
ſchäftiguang und Verdienſt verſchaſft.

Se. königl. Hoheit der Großh rzog ſtets aufmerks
ſam auf alles, was die Fnduſtrie und den Gewerxd-
fleiß befördern kann, haben deßhalb der Bitte der Fas
brikbesitzer, jenem freundlichen Thal den Namen Lu d-
wi gsthal beilegen zu dürfen , gnädigſt wilfahrt.

Heute wurde nun diese huldreiche Vergünſtigung
der verſammelten Gemeinde von unserm Beamten,
dem Hrn. Oberamimann Rüttinger in Ladenburg, in
einer angemessenen Rede kund geihan ~ ein Denk-
ſtein mit einer paſſenden Inſchrift aufgerichtet, und
die Feyer mit einem frohen Mahl, bey welchem Toaſts
guf das Wohl unsers hochverehrten Regenten ausge-
bracht wurden, beſchloſſen. f





Politische Zeitgeschichte.

Carl sr uhe, den 21. Dee.
Die heutige Carlsruher Zeitung enhält unter der Nufs-

ſchrift: Rußl a n d, folgenden Aufſatz :

.

Noch immer mehren ſich die Anzeigen der ſchreckli«
chen Verwüſtungen, womit die ſcandinaviſchen und
die Küſten - Länder der Oſtsee, vor allen aber das
Gebiet der Stadt Petersburg, faſt an einem Tage,
und in Folge eines ungeheuren, das Meer in seinen
Ticfen erſchütternden Orkans, der von Weſsten nach
Nordoſten zog , heimges cht worden ſiud. Wohin der-
ſelbe seinen zerſtörenden Flug genommen, da werden
die Jahrbücher der Geſchichte den ſpäteſten Zeiten
die Schilderungen eines Jammers überiiefern, wie er
nur selten über die B.wohner der Erde, als ernſte
Mahnung an tie Vergänglichkeit alles Irdiſchen, ver-
hâugt iſt – Ein vollſtändiges Bild wird keiner Fe-
dex gelingen. Müten im Frieden ,, in der emſigen
Entwickelung der das Leben zlerenden und erheiterne-
den Künſte, im Betrieb mannigfacher Wirkſamekeit,
ſind unzählige Menſchen ſchnell und ſchre>khaft dem
frohen Genuß eines glücklichen Daseyns entriſſen, oder
desjenigen beraubt worden, was als Eigenthum und

Besitz ihm weitern Werth verliehen hat.

M ünch e.n, den 15. Dec.

In der Nat vom 10. auf den 11. Dec, wurde im

herzogl. leuchtenbergiſchen Palaſt hier, aus dem Lce
kale der Hauptcaſſe eine Summe von beiläuſig 4000
fl. entwendet. Eine Belohnung von 1000 fl. iſt dem-
jenigen zugesagt, der eine zur Entdecung führende
Auskunft geben kann.

Aus d em Nass au ische n, den 18. Dec.
Am 15. des Abends um 8 Uhr enlſtand plöglich zu
Erbenheim ein furchibarer Brand, wovon man die
Veranlaſſung nicht kennt. Mehrere Scheunen ſind
niedergebrannt und eine welt grdßere Zerſtdrung wur-
de abgewendet, durch die ſchnellen und kräftigen Hülf:e

lelſſiungen aus Wiesbaden , Bieberich und Caſſel; trotz

der Ubgelegenheit des Dorfes Erbenheim und der auſ-
ſferordentilich ſchlechhien Wege, waren dieſe Nachbarge.-
m inden sogleich mit ihren Feuerſgritzen an der Brar ds

stelle. Niemand verunglückte bey dieſem Feuer, abcr
 
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