Mannheimer Zeitung — 1824
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DOI Kapitel:
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
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- Einband
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No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
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No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
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No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
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No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
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No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
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No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
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No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
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No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
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No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Masheimer l
Mit Großherzoglich badischen b
) Zeitung.
agnädiaſt. ausſchl. P.ivilegium.
N° 107.
Freytag, den 16. April
1824.
Vaterländische Nachrichten.
Wenn man bis jezt in Deutſchland von ſchön gear-
beiteten Medaillen hörte, oder eine Schaumünze von
eleganter Zeichnung und vollendeter Ausführung in
ihrer größten zierlichkeit erbliie, ſo konnte man ſicher
darauf rechnen, sie war in Berlin oder Dresden gra.
virt und ausgeprägt. . Iclzt fängt man auch in Süd-
deuiſchland an, dieſen Kunſtzweig zu eultiviren. Schon
sind die dbfentlichen Biätter mil dcr Beſthreibung der
Medaillen angejült, welche Augédurg bey Geiegen-
heit der Vernählung der Prinzeſſinn Eliſe mit dem
Kronprinzen von Preuſßten und dem Regierungsjubis
läum Sr. Maj. des Königs geliefert hai; und. vor
Kurzem iſt in Stuttgart e'ne Denkmünze auf den
Geburtstag des Kronprinzen erſchicnen, weicher das
Verdienſt nicht abzusprechen iſt. i
Auch Baden hat nicht zurückble ben wellen. Jan
Mannheim, das von alten Zcüen her den ſchönen
Künſten willig eine Freyſtait darbot, habsn sich der ver-
dienſtvole Münzgraveur Dell und dcx dortige ſehr
geſchikte Münzmeiſter zur Herausgabe einer Folge
von Denkinünzen vereinigt, deren Gegenſtand die
merkwürdigſten Gebäude ia den badischen Ländern
ſepn werden. z
Die erſte, 1; Pariſer Zoll im Durchmesser haltende
Medaille in dicſer Folge ſteUt die sehr gelungene. An-
ſicht der Heideiberger Schloßruine von der Seite des
Weges nach dem Wolfsbrunuen dar. Jm unteren
Ubſchnitie ſind die Verwüſtungsiahre 1689 und 1693
angegeben, und die ganz unten angebracht: Jahrzahl
1764 bezeichuet die letzte Zerſtödrung durch den Blitz.
Uuf der Gegenseite ſteht: ZUR ERINNERUNG
AN HEIDELBERG. Oben ſchwebt Minervens Vo-
gel. Unten ſchiingen sich Reben um eincn Thyrcſus-
ſtab. den Leyer und Trinkgefäß ſchmücdken. :
Die Medaille Nr. 2. stellt im Uvers das in den
Jahren 1823 und 1824 neùierbaute Schulhaus der
vereinigten evangeliſchea Gemcin de zu Mannheim
mir kommen.
zu kommen, iſt uns von Seiten
dar-. .Die Gegenſcite enthält eine zierliche Vignette,
in welcher um einen Bicnenkorb die mannigfaltigen
Symbole des Schulfleißes gruppirt ſind. Oben ſteht
in einer Deppelzeile die Umſchrifi : „„Wer den Herrn
fürchtet, dem wirds wohl gehen. ‘é Sir. 1. v. 13.
Fm uniern Abſchnitte ſtelt: ., Laſſet die Kindlein zu
r ko Mare. 10. v. 14. . !
Fede der oben beſchriebcnen Medaillen koſtet in
engl. Bronze 1 fl. 21 Ir., in feinem Silber 3 fl. 30 kr.,
in Ducatengolde 77 fl.
Politische Zeitgeschichte.
; Elb er f e 1d, den 28. März. ..
Geſtern hielt die rhciniſch - weſtindiſche Compagnles
eine Directorial - Ra:hs. Verſammiung, in welcher dle
Direction Bericht über die gegenwärtigen Verhältniſſs
der Compagnie abſtaitete. In dem Vortrage derſel-
ben heißt es unter andern: Die bekannte Brandſchas
dea - Reclame in Amſterdam iſt endlich abgemacht,
wiewohl nicht ohne einen empfindlichen Abzug. Der
durch denſ:lben. erlittene Verluſt hat, verbunden mit
der unerhört ſchiechten Caffee - Conjunctur „ in welche
wir leider mit mehreren Ladungen von Hayti veifies
len, dem Erfolg der dahin gemachten Geſchäffte einen
empfindlichen Stoß, gegeben und das Reſultat der
Bilanz sehr geſchhwächt. Was die, nach Mexico bes
ſtinmte Expedition mit dem Sch ffe Graiitude betrifft,
ſo hat diese eine sehr unangenehme Unterbrechung er-
jitten, indem das Schiff einen Leck erhielt, in Fals
mouth cinlar fen muß. e und dort am 23. Jcbr. in
Brand gerieih, der aber bald geliſchr wurde. Ein
shuneichelhafier Beweis dir Anerkennung unſrer raſt- !
laſen Bemühungen, dem großen ßicle immer naher
; es in Baiern und
IWüriemberg durch die Gebrüder von Rebag in Günzs
burg geſtifteten Vereins ſür di. Ausfuhr dortiger Ma-
nufaciur : Wagren , und von Sriten einer unicr der
r
Mit Großherzoglich badischen b
) Zeitung.
agnädiaſt. ausſchl. P.ivilegium.
N° 107.
Freytag, den 16. April
1824.
Vaterländische Nachrichten.
Wenn man bis jezt in Deutſchland von ſchön gear-
beiteten Medaillen hörte, oder eine Schaumünze von
eleganter Zeichnung und vollendeter Ausführung in
ihrer größten zierlichkeit erbliie, ſo konnte man ſicher
darauf rechnen, sie war in Berlin oder Dresden gra.
virt und ausgeprägt. . Iclzt fängt man auch in Süd-
deuiſchland an, dieſen Kunſtzweig zu eultiviren. Schon
sind die dbfentlichen Biätter mil dcr Beſthreibung der
Medaillen angejült, welche Augédurg bey Geiegen-
heit der Vernählung der Prinzeſſinn Eliſe mit dem
Kronprinzen von Preuſßten und dem Regierungsjubis
läum Sr. Maj. des Königs geliefert hai; und. vor
Kurzem iſt in Stuttgart e'ne Denkmünze auf den
Geburtstag des Kronprinzen erſchicnen, weicher das
Verdienſt nicht abzusprechen iſt. i
Auch Baden hat nicht zurückble ben wellen. Jan
Mannheim, das von alten Zcüen her den ſchönen
Künſten willig eine Freyſtait darbot, habsn sich der ver-
dienſtvole Münzgraveur Dell und dcx dortige ſehr
geſchikte Münzmeiſter zur Herausgabe einer Folge
von Denkinünzen vereinigt, deren Gegenſtand die
merkwürdigſten Gebäude ia den badischen Ländern
ſepn werden. z
Die erſte, 1; Pariſer Zoll im Durchmesser haltende
Medaille in dicſer Folge ſteUt die sehr gelungene. An-
ſicht der Heideiberger Schloßruine von der Seite des
Weges nach dem Wolfsbrunuen dar. Jm unteren
Ubſchnitie ſind die Verwüſtungsiahre 1689 und 1693
angegeben, und die ganz unten angebracht: Jahrzahl
1764 bezeichuet die letzte Zerſtödrung durch den Blitz.
Uuf der Gegenseite ſteht: ZUR ERINNERUNG
AN HEIDELBERG. Oben ſchwebt Minervens Vo-
gel. Unten ſchiingen sich Reben um eincn Thyrcſus-
ſtab. den Leyer und Trinkgefäß ſchmücdken. :
Die Medaille Nr. 2. stellt im Uvers das in den
Jahren 1823 und 1824 neùierbaute Schulhaus der
vereinigten evangeliſchea Gemcin de zu Mannheim
mir kommen.
zu kommen, iſt uns von Seiten
dar-. .Die Gegenſcite enthält eine zierliche Vignette,
in welcher um einen Bicnenkorb die mannigfaltigen
Symbole des Schulfleißes gruppirt ſind. Oben ſteht
in einer Deppelzeile die Umſchrifi : „„Wer den Herrn
fürchtet, dem wirds wohl gehen. ‘é Sir. 1. v. 13.
Fm uniern Abſchnitte ſtelt: ., Laſſet die Kindlein zu
r ko Mare. 10. v. 14. . !
Fede der oben beſchriebcnen Medaillen koſtet in
engl. Bronze 1 fl. 21 Ir., in feinem Silber 3 fl. 30 kr.,
in Ducatengolde 77 fl.
Politische Zeitgeschichte.
; Elb er f e 1d, den 28. März. ..
Geſtern hielt die rhciniſch - weſtindiſche Compagnles
eine Directorial - Ra:hs. Verſammiung, in welcher dle
Direction Bericht über die gegenwärtigen Verhältniſſs
der Compagnie abſtaitete. In dem Vortrage derſel-
ben heißt es unter andern: Die bekannte Brandſchas
dea - Reclame in Amſterdam iſt endlich abgemacht,
wiewohl nicht ohne einen empfindlichen Abzug. Der
durch denſ:lben. erlittene Verluſt hat, verbunden mit
der unerhört ſchiechten Caffee - Conjunctur „ in welche
wir leider mit mehreren Ladungen von Hayti veifies
len, dem Erfolg der dahin gemachten Geſchäffte einen
empfindlichen Stoß, gegeben und das Reſultat der
Bilanz sehr geſchhwächt. Was die, nach Mexico bes
ſtinmte Expedition mit dem Sch ffe Graiitude betrifft,
ſo hat diese eine sehr unangenehme Unterbrechung er-
jitten, indem das Schiff einen Leck erhielt, in Fals
mouth cinlar fen muß. e und dort am 23. Jcbr. in
Brand gerieih, der aber bald geliſchr wurde. Ein
shuneichelhafier Beweis dir Anerkennung unſrer raſt- !
laſen Bemühungen, dem großen ßicle immer naher
; es in Baiern und
IWüriemberg durch die Gebrüder von Rebag in Günzs
burg geſtifteten Vereins ſür di. Ausfuhr dortiger Ma-
nufaciur : Wagren , und von Sriten einer unicr der
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