Mannheimer Zeitung — 1824
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0725
DOI chapter:
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0725
- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
[i § ; . 1 +. 1 t s é J TY / sj V
) : I z t 25 t s 1 V û ; s t ] Es s
z j l, ? J U 'A. :
: ' ] ; t j ; PE .! ; Va)
j ; ü GC ü\ltert| ju
k f . . Ö LA 5 ZU
§ s"! . i) N V U
j i z V | IA
§ Y
\ E < ' t] sara jeu
DU. § i mum
Mit Großherzoglich badiſchem
Z ei tung.
gnädigſt. ausschl. Privilegium.
N 480....07
Mittwoch, den 30. Juni
1824.
Politische Zeitge schichte.
K ass el, den 24. Juni.
Die hieſige kaſſelſche Zeitung enthält heute folgenden
amtlichen Artikel: „„Die verſchiedenartigſten Gerüchte
über eine hier abhängige Unterſuchung erfüllen gegen-
wärtig die döffen1lichen Blätter; die Unsicherheit der
Quellen, woraus dergleichen Nachric ten geſchbpfi wer-
den , läßt ſich jedoch danach bemeſſcn, daß ſolche von
den mit der Uüuterſuchuug beauftragten Behödi: den, we-
der mittelbar noch unmiitelbar ausgehen, wohin ſich
nur auf Vermuihungen ſtützen können, welche von
Leichig.äubigen nur allzuoft für Wahrheit genommen
werden. '
Schweizer Gränze, den 26 Juni,
Noch reist der Herzog von Calvello ſein-r Unterhand-
lungen wegen bey den Siänden herum. Hon zwey
Kapitlationsentwürkfeen, deren erſtern er gleich ſciner
Ankunft in der Schweiz mitthcilte, den andern, ſcit
er als Abgeordneter ſcines Königs auftrat, enthäit
jener günſtizere Bedingniſſe. Unter den Beſtimmune
gen des zwegien iſt eine, wornach jeder Oſficier und
Soldat die etdliche Eiklärung abzulegen hat , daß er
zu keiner geheimen Geſellſchaft g'höre, wenigſtens
keine der ſchlimmſten, wenn auch für manche noch so
unbehaglich, „„Wegen den bewußten Handelsvorthei-
len, ſagt die Züricher Zeitung, die als Gegenbedings
niß von etlichen Ständen wollten aufgeſcellt werden,
ſcheint es Neapel bey solchen höchſt allgemeinen Zaſi-
cherungen bewenden lassen zu wollen, welche kaum
je zu Beſchwerden über Nichterfülluuz eingegangener
Veryflichtungen Grund oder Veranlaſſung geben kön-.
nen ;
Ein am 25. v. M. erſchienener Bericht des Grie-
chenvereins zu Lauſanne zeigt ſeit dem September
1822 eine Einnahme von 5744 Franken, die, mit
Vorbehalt eines noch vorhandenen Saldo von 160
Franken, meiſt auf den Unterhalt vou 164 Griechen
verwandt worden ſind, welche auf der Heimreise den
Weg durch den Kanton Waadt genommen und im
Fahr 1823 längere oder kürzere Zeit in demſelben ver-
weilt haben.
Brüſſel, den 18. Juni.
Der Jahrestag der Schlacht von Waterloo iſt heute
auf das feyerlichſte begangen, und in den Kirchen ein
Te Deum abgeſungen worden. Vor g Jahren war
am 18. Juni Angſt in den Herzen und auf den Ge-
ſichtern aller wahren Patrioten über den lange unge-
wiſſen Ausgang der Schlacht. Heute ersetzen die freun.
digſten Geſühle jene peinlichen Empfindungen, und
die Wiedererſcheinung dieſes Tages iſt ſteis von der
Erinnerung begleitet, daß an demſelben unsre Unab-
hängigk.it und der Thron eines Monarchen, der nur
ſeine Völker zu beglücken ſtrebt, befeſtigt, und der
militäriſche Ruhm ſeines erlauchten Sohnes um eine
Stufe erhdhet wurde.
(Oracle. )
Petersburg, den 12. Juni.
Am z. dieſes iangte die franzdsiſche Escadre , aus ei-
ner Fregatte und zwey Corveiten beſtehend, die den
Grafen de la Forronnayes nach Frankreich überführen
wird, auf der Rhede vou Cronſtadt an. Mit derſel-
ben traf zugl. ich der franzöſ. G:sandie am Copenha-
gener Hofe, Marquis de Saint - Simon, ein.
Rach der bereits geſchehenen Beseitigung der Haupt-
diſferenzen mit der Pforte sieht man nächſtens der
_ Wiederanknuüyfung unserer früheren freundſchafilichen
Verhäliniſſe mit derſelben entgegen und nennt den
Geheimenraih Ribeaupierre als unsern künftigen Ges
ſandten in Conſtantinopel.
Aus Egypten, den 3. May.
Der Vicekbnig dieses Landes bewährt mit ausdauerns-
der Beharrlichkeit seine Anhänglichkeit an das otto-
manniſche Reich. In Folge derselben hat er zeither
nicht nur das gewöynliche Contingent zu dem Kriege
gegen die Griechen geliefert, sondern der hohen Pfors
le ein viel größeres Quantum an GOrtreide und an:
) : I z t 25 t s 1 V û ; s t ] Es s
z j l, ? J U 'A. :
: ' ] ; t j ; PE .! ; Va)
j ; ü GC ü\ltert| ju
k f . . Ö LA 5 ZU
§ s"! . i) N V U
j i z V | IA
§ Y
\ E < ' t] sara jeu
DU. § i mum
Mit Großherzoglich badiſchem
Z ei tung.
gnädigſt. ausschl. Privilegium.
N 480....07
Mittwoch, den 30. Juni
1824.
Politische Zeitge schichte.
K ass el, den 24. Juni.
Die hieſige kaſſelſche Zeitung enthält heute folgenden
amtlichen Artikel: „„Die verſchiedenartigſten Gerüchte
über eine hier abhängige Unterſuchung erfüllen gegen-
wärtig die döffen1lichen Blätter; die Unsicherheit der
Quellen, woraus dergleichen Nachric ten geſchbpfi wer-
den , läßt ſich jedoch danach bemeſſcn, daß ſolche von
den mit der Uüuterſuchuug beauftragten Behödi: den, we-
der mittelbar noch unmiitelbar ausgehen, wohin ſich
nur auf Vermuihungen ſtützen können, welche von
Leichig.äubigen nur allzuoft für Wahrheit genommen
werden. '
Schweizer Gränze, den 26 Juni,
Noch reist der Herzog von Calvello ſein-r Unterhand-
lungen wegen bey den Siänden herum. Hon zwey
Kapitlationsentwürkfeen, deren erſtern er gleich ſciner
Ankunft in der Schweiz mitthcilte, den andern, ſcit
er als Abgeordneter ſcines Königs auftrat, enthäit
jener günſtizere Bedingniſſe. Unter den Beſtimmune
gen des zwegien iſt eine, wornach jeder Oſficier und
Soldat die etdliche Eiklärung abzulegen hat , daß er
zu keiner geheimen Geſellſchaft g'höre, wenigſtens
keine der ſchlimmſten, wenn auch für manche noch so
unbehaglich, „„Wegen den bewußten Handelsvorthei-
len, ſagt die Züricher Zeitung, die als Gegenbedings
niß von etlichen Ständen wollten aufgeſcellt werden,
ſcheint es Neapel bey solchen höchſt allgemeinen Zaſi-
cherungen bewenden lassen zu wollen, welche kaum
je zu Beſchwerden über Nichterfülluuz eingegangener
Veryflichtungen Grund oder Veranlaſſung geben kön-.
nen ;
Ein am 25. v. M. erſchienener Bericht des Grie-
chenvereins zu Lauſanne zeigt ſeit dem September
1822 eine Einnahme von 5744 Franken, die, mit
Vorbehalt eines noch vorhandenen Saldo von 160
Franken, meiſt auf den Unterhalt vou 164 Griechen
verwandt worden ſind, welche auf der Heimreise den
Weg durch den Kanton Waadt genommen und im
Fahr 1823 längere oder kürzere Zeit in demſelben ver-
weilt haben.
Brüſſel, den 18. Juni.
Der Jahrestag der Schlacht von Waterloo iſt heute
auf das feyerlichſte begangen, und in den Kirchen ein
Te Deum abgeſungen worden. Vor g Jahren war
am 18. Juni Angſt in den Herzen und auf den Ge-
ſichtern aller wahren Patrioten über den lange unge-
wiſſen Ausgang der Schlacht. Heute ersetzen die freun.
digſten Geſühle jene peinlichen Empfindungen, und
die Wiedererſcheinung dieſes Tages iſt ſteis von der
Erinnerung begleitet, daß an demſelben unsre Unab-
hängigk.it und der Thron eines Monarchen, der nur
ſeine Völker zu beglücken ſtrebt, befeſtigt, und der
militäriſche Ruhm ſeines erlauchten Sohnes um eine
Stufe erhdhet wurde.
(Oracle. )
Petersburg, den 12. Juni.
Am z. dieſes iangte die franzdsiſche Escadre , aus ei-
ner Fregatte und zwey Corveiten beſtehend, die den
Grafen de la Forronnayes nach Frankreich überführen
wird, auf der Rhede vou Cronſtadt an. Mit derſel-
ben traf zugl. ich der franzöſ. G:sandie am Copenha-
gener Hofe, Marquis de Saint - Simon, ein.
Rach der bereits geſchehenen Beseitigung der Haupt-
diſferenzen mit der Pforte sieht man nächſtens der
_ Wiederanknuüyfung unserer früheren freundſchafilichen
Verhäliniſſe mit derſelben entgegen und nennt den
Geheimenraih Ribeaupierre als unsern künftigen Ges
ſandten in Conſtantinopel.
Aus Egypten, den 3. May.
Der Vicekbnig dieses Landes bewährt mit ausdauerns-
der Beharrlichkeit seine Anhänglichkeit an das otto-
manniſche Reich. In Folge derselben hat er zeither
nicht nur das gewöynliche Contingent zu dem Kriege
gegen die Griechen geliefert, sondern der hohen Pfors
le ein viel größeres Quantum an GOrtreide und an: