Mannheimer Zeitung — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0289
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No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Matheimer
Mit Großherzoglich badiſchem
; kl -. C. , y I ; 4 . ; !
// VMS y V ; ;
/ (* ZP Ey) Y : -
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f Y V U . dizi t 14 / .
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K ; M UBER I, 8 j
sj , VII IL. rt -
1 M:
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S7 | ;
I mm MM I
gnädigſt. ausschl. Privilegium.
A 73;
Freytag, den 12. März
1824.
Politische Zeitge schichte.
Vom Oberrhein, den 2. März.
Künftigen Sonnabend wird das Departemental-Wahl-
éollegium des oberrheiniſchen Departements zu Kols
tnar zuſammentreten, um noch zwey neue Abgeord-
nete in die Deputirtenkammer zu erwählen. Von beis
den Partheyen werden viele Anſtrengungen gemacht,
um ſich des Sicges zu verſichern. G.neral Montma-
rin iſt der vorzüglichſte miniſterielle Candidat. Man
vernimmt so eben, daß Hr, Köchlin auf die Candida-
tur Verzicht geleiſtet hat, und daß die Liberalen ſich
bemühen werden, die HH d’Argenſon und Bigaon
durchzuſetzen,. Als zeigt jedoch an, daß dieſe Be-
mühungen ſtark werden beſtritten werden. – Nach
Briefen aus Straßburg ſind die HH. Generallieutes
nants v. Caſter, Präsident des dortigen Departemen-
talcollegiums, und Barrois, Director der Domainen
und des Enregiſtrements, die royaliſtiſchen Kandis
daten im Wahlcollegium des Departements. Die Op-
position hat ſich dagegen für die HH. v. Türkheim
(Sohn ), Bankier , und Saglio , Exdepudirten von
der linken Seite, erklärt, die als liberale Candidat-n
in Vorſchlag gebracht ünd. – Wir haben Nachricht
_ Von dem Refultat der Wahlen in Burgund, im Rho-
nedepartement und în Dauphine, erhalten.
Partement der Goidhügel ( Cote d’Or ) sind die bis-
herigen Depuiirten entfernt, und ducch die Präsiden-
ten der Wahlcollegien erſetzt worden. In der Saone
und Loire fielen die Ernennungen getheilt aus. Im
Wahlcollegium zu Chalons für Saone wurde der libe-
rale Kandidat , General Thiars, gewähle, Zu Lyon
ging es in den Wahloerſammlungen äußerſt lebhaft
zu. Am 26. Febr. konnte nur Ein Collegium ſeine
Operationen beenvigen. Der liberale Candidat Hr.
. Condere, erhielt die Stimmenmehrheit. Im zweyten
Collegium waren die Discuſſionen so ſtürmiſch , daß
der Präſident am 26. Nachmittags die Sitzung aufzr
Im De-
heben mußte, ohne daß man zu einem Resultate ger
langen konnte. Die Operationen dieſes Tags wur-
den förmlich annullirt. Am 27. ſollte eine neue
Wahl ſtatt finden.
Rhonedepartement, iſt der Präſident des Wahlcolles
giums ernannt worden, und der liberale Candidat,
General Lapoype. durchgefallen. In ganz Dauphiné
waren die Wahlen royaliſtiſh; allenthalben wurden
die Präſidenten der Collegien ernannt. Zu Marſeille
wurde der bisherige Deputirte, Hr. Straforello, wie-
der erwählt. Auch im Var haben die Royaliſten ei-
nen vollſtändigen Sieg errungen. Im Dromedepar-
tement sind die Wahlen getheilt ausgefallen. Unter
den zur Deputirtenkammer erwählten Abgeordneten
bemerkte man zwey im Auslande angeſtellte französis
ſche Diplomatiker, nemlich Hrn. de la Mouſſaye, be-
vollmächtigten Miniſter des Königs von Frankreich
am königl. baicriſchen Hofe, im Departement der Nord-
küſten ernannt, und Hrn. de Mouſtier, bevollmäch-
tigten Miuiſter des Königs in der Schweiz, im Doubs-
departement ernannt.
M adrid, den 23. Febr.
% Bevor der Trappiſt Madrid verließ, bat er S. M.
um die Policey- Intendanz zu Cuençga und das Mie
litär- Commando dieſes Platzes, zum Lohne der, ſei-
nem legitimen Monarchen und der allerheiligſten Res
ligion geleiſteten Dienſte. Dieses Begehren wurde
dem Kriegsminiſter vorgelegt, von demſelben aber
verneinend begutachtet. Der Trappiſt begab ſich in
Percſon zu dem Miniſter und überſchüttete ihn mit ~
den Schimpfnamen Com m u ner o und Frey m a u-
r e r. Se. Exc. ließ ihn zur Thüre hinauswerfen und
ein Obriſter versicherte ſich seiner Perſon und ließ
ihn unter ſtarker Bedeckung nach seinem Kloſter brins-
gen, wo er den Händen des Vorſtehers deſſelben übers
liefert wurde. Anderer Sciis ſind etwa 150 Indivi-
duen, die für Liberale gehalten werden, aus dieſer
Hauptſtadt verwieſen worden z dieß ſiwd eben so viel
Recruten für die Banden, welche ſich in den Provin:
zen organithiren, ;
Im Bezirke Villefranche, vom
Mit Großherzoglich badiſchem
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Freytag, den 12. März
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Politische Zeitge schichte.
Vom Oberrhein, den 2. März.
Künftigen Sonnabend wird das Departemental-Wahl-
éollegium des oberrheiniſchen Departements zu Kols
tnar zuſammentreten, um noch zwey neue Abgeord-
nete in die Deputirtenkammer zu erwählen. Von beis
den Partheyen werden viele Anſtrengungen gemacht,
um ſich des Sicges zu verſichern. G.neral Montma-
rin iſt der vorzüglichſte miniſterielle Candidat. Man
vernimmt so eben, daß Hr, Köchlin auf die Candida-
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bemühen werden, die HH d’Argenſon und Bigaon
durchzuſetzen,. Als zeigt jedoch an, daß dieſe Be-
mühungen ſtark werden beſtritten werden. – Nach
Briefen aus Straßburg ſind die HH. Generallieutes
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talcollegiums, und Barrois, Director der Domainen
und des Enregiſtrements, die royaliſtiſchen Kandis
daten im Wahlcollegium des Departements. Die Op-
position hat ſich dagegen für die HH. v. Türkheim
(Sohn ), Bankier , und Saglio , Exdepudirten von
der linken Seite, erklärt, die als liberale Candidat-n
in Vorſchlag gebracht ünd. – Wir haben Nachricht
_ Von dem Refultat der Wahlen in Burgund, im Rho-
nedepartement und în Dauphine, erhalten.
Partement der Goidhügel ( Cote d’Or ) sind die bis-
herigen Depuiirten entfernt, und ducch die Präsiden-
ten der Wahlcollegien erſetzt worden. In der Saone
und Loire fielen die Ernennungen getheilt aus. Im
Wahlcollegium zu Chalons für Saone wurde der libe-
rale Kandidat , General Thiars, gewähle, Zu Lyon
ging es in den Wahloerſammlungen äußerſt lebhaft
zu. Am 26. Febr. konnte nur Ein Collegium ſeine
Operationen beenvigen. Der liberale Candidat Hr.
. Condere, erhielt die Stimmenmehrheit. Im zweyten
Collegium waren die Discuſſionen so ſtürmiſch , daß
der Präſident am 26. Nachmittags die Sitzung aufzr
Im De-
heben mußte, ohne daß man zu einem Resultate ger
langen konnte. Die Operationen dieſes Tags wur-
den förmlich annullirt. Am 27. ſollte eine neue
Wahl ſtatt finden.
Rhonedepartement, iſt der Präſident des Wahlcolles
giums ernannt worden, und der liberale Candidat,
General Lapoype. durchgefallen. In ganz Dauphiné
waren die Wahlen royaliſtiſh; allenthalben wurden
die Präſidenten der Collegien ernannt. Zu Marſeille
wurde der bisherige Deputirte, Hr. Straforello, wie-
der erwählt. Auch im Var haben die Royaliſten ei-
nen vollſtändigen Sieg errungen. Im Dromedepar-
tement sind die Wahlen getheilt ausgefallen. Unter
den zur Deputirtenkammer erwählten Abgeordneten
bemerkte man zwey im Auslande angeſtellte französis
ſche Diplomatiker, nemlich Hrn. de la Mouſſaye, be-
vollmächtigten Miniſter des Königs von Frankreich
am königl. baicriſchen Hofe, im Departement der Nord-
küſten ernannt, und Hrn. de Mouſtier, bevollmäch-
tigten Miuiſter des Königs in der Schweiz, im Doubs-
departement ernannt.
M adrid, den 23. Febr.
% Bevor der Trappiſt Madrid verließ, bat er S. M.
um die Policey- Intendanz zu Cuençga und das Mie
litär- Commando dieſes Platzes, zum Lohne der, ſei-
nem legitimen Monarchen und der allerheiligſten Res
ligion geleiſteten Dienſte. Dieses Begehren wurde
dem Kriegsminiſter vorgelegt, von demſelben aber
verneinend begutachtet. Der Trappiſt begab ſich in
Percſon zu dem Miniſter und überſchüttete ihn mit ~
den Schimpfnamen Com m u ner o und Frey m a u-
r e r. Se. Exc. ließ ihn zur Thüre hinauswerfen und
ein Obriſter versicherte ſich seiner Perſon und ließ
ihn unter ſtarker Bedeckung nach seinem Kloſter brins-
gen, wo er den Händen des Vorſtehers deſſelben übers
liefert wurde. Anderer Sciis ſind etwa 150 Indivi-
duen, die für Liberale gehalten werden, aus dieſer
Hauptſtadt verwieſen worden z dieß ſiwd eben so viel
Recruten für die Banden, welche ſich in den Provin:
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Im Bezirke Villefranche, vom