Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0641

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


Zeitung.

Politiſche Zeitge ſchichte.



Frankfurt a M., den 5. Junl.
Se. Durchl der kaiſerl. königl. dſterreichiſche Haus-,
Hof - und Siaatskanzler, Fürſt von Metternich, ſind
heute auf Jhrer Reiſe nach Johannesberg in hiesiger
Stadt eingetroffen, und ſetzten, nach einstündigem
Aufentihalle, Ihre Rriſe weiter fort.

. u s Kurhefſen, den 1. Juni.
ilnertvartet iſt der Oberpoliceydirecior M an ge r in
Caſſel verhaf et und in engsten Verwahrſam nach
Spangenberg gebracht worden.

Auch der Verfaſſer des Werks: ,, U:ber die Vere

ſchwérung gegen Se. kön Hoh. Kurfürſt Wilhelm Ik.
v. Heſſen 1c. Hofrath uv. H or n, der ſich bisher in
Münden aufhiclt, iſt verhaftet worden.

Tri e ſt, den 20. Mad.

Ein Schreiben aus Cor fu vom 11. Mad erzählt,

wir wiſſen nicht mit welchem Grunde, daß im Golf
von Miſſolunghi ein engliſches Shi} von viér Bar-
baresken- Schiffen verfolgt, glücklicherwrtiſe aber von
drey griechiſchen Schiffen erblickk, und aus der au-
genſcheinlichen Gefahr befreyt worden ſey Eins der
Barbaresken - Schiſſe hâtten die Griechen genommen,

die Andern häuen ſich nach Lepanto geretiet.

Vrüſſel, den zr. May,

Das Oracle gibt folgenden Uriikel:

Das , vom Könige von Spanien bewilligte Amne-
; ſtie - Decret enthält eine ſo große Zohl von Ausnah-

men, daß es beynaye nur ſchcinbar wird. Dieſer fo
ſehnſuchisvell erwartete Act, hat in den Gemüthern
einer ziemlich bedentenden Anzahl Flüchilinge, die
auf der gaſifreundlichen Erde Belgiens ein Aſy! zu

ſuchen kamen , große Beſtürzung errrgt. Es ſcheint

uns hier an ſeiner Siclle, zu bemerk.rn, daß die Auf-
Führung der spanischen Flüchtlinge, die ein Sturm
dcs Unglücks nach Brüſſel geſchleudert hat, ein Mu-

- dieſes ſchickie der Kaiſer sogleich den Sraatsrath von

angekündigt hatte, ſo haben ihn ſehr

ſter von Klugheit, von Umsicht und von Schidlichs
keit genannt werden kann. Es iſt für uns eine sehr
angenehme Aufgabe, Unglüklichen eine ausgezeichnete
Velobung zu Theil werden zu laſſen, welche nun
auch die Hoffnung verlaſſen hat, und die eines beſſcrn
Looſes würdig gewesen wären.

Paris, den 4. Jung.

Der Conſtitutionneel enthält unter der Rubrik
eines Privatiſchreibens ans Bremen vom 1z3-, May
einen Auezug einer Denlkſchrifz des Cabinets von St.
Peiersburg über die Art , wie Griechenland zum Fries
den gebracht werden könne. Diese Denkschrift rourde
im Laufe des Jahres 1824 erlaſſen. Der Conſfitu-
tionnel verſpricht die Antwort der Höfe von Öeſter:
reich und England auf dieſelbe nächſtens zu liefern.
Wir geben dieſen Ariitel, ohne deſſen Acchtheit vers
bürgen zu können: obgleich der Conſtiturionnel den
nachſt-henden Auszug für ofsiciel erklärt.

„„Der Kaiser glaubt, daß in Folge der Bemühunr
gen im Süden Europas den Saamen der Unordnung
welche daſeibſi so gefährliche Foriſchritte gemacht hatte,
zu erſticken, der Augenblick g:kommen iſt, um ſich
mit den Miütte!n zur Zufriedenſtellung des Oſtens zu
beſchäfiig: n.

U. wird nothwendig, den Unruhen ein Ziel zu ſe.
tzen, welche Griechenland umtreiben. Es haben dis.
ſelben eine traurige Folge "Für den Handel Rußlands
im Oſten, indem ſie den Kuuſtfleiß eines Lr fas
Theils der Provinzen des ruſſiſchen Reichs län 2

Der Kaiſer hat der Liebe zum Fricrden nnd dem Wun,

ſche, die Bande, welche ihn mit ſeinen Verbündet

vereinigen . feſter zu tnüpfen , ſehr große Opfer en
bracht. Der G wandtheit des Lords Strangford cr
es gelungen , die Pforte dahin zu bringen, fs tie iſt
rechten Forderungen Rußlands einzuwilligen. Auf

Minciaky nach Conſtantinopel ab. Wenn er ros
Geſandten abgeſchict hat, wie er es in Czernowitz

gründe davon abgehalten.'“ ſtarke Beweg:
 
Annotationen