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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0297

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Mit Großherzoglich badischem



.. Zeit un g.

gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

N-:74...:: Sonntag,

den 14. Märſz

1824.

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Politiſche Zeitgeschichte.



Par i s, den 9. März.

: (Privateorreſpondenz.) j
* Das letzte Wahltreffen iſt geliefert, und die Par-
they der Liberalen iſt auch in den großen Wahlcolles-
gien zu Paris aufs Haupt geſchlagen worden. Kein
einziger ihrer Präiendenten erlangte die nöthige An-
zahl Stimmen, sondern die 4 Candidaten der Roya-
liſten: Oli vier, Breton, Bonnet und F. Ber-
tier wurden zu Deputirten erwählt. Nach den, aus
den Departementen eingehenden Berichten, fallen

auch dort die Wahlen alle im Sinne der Regierung

aus Nur im Oberrheine haben die Liberalen einen
partiellen Vortheil errungen, indem ſie die Wahl des
Herrn K d chlin durchsetzten. :

Somit wäre denn die Regierung für 7 Jahre der
absoluten Mehrheit bey allen ihren Vorſchlägen ges
wiß; es müßten denn selbſt in den Reihen der roya-
liſtiſchen Depautirten Spaltungen entſtehen, welche,
wie ſich leicht denken läßt, das kieine Häuflein der
Liberalen sorgſam zu nähren, anzvfachen, und zu
beuutzen ſuchen würde.
Peticionsrecht sind jetzt noch die einzigen Anker, an
denen ſich die Oppoſiiion feſthälr; doch dürften auch
diese in dem großen Ocean der heutigen Staatsver-
waltung Frankreichs bald keinen Grund mehr finden.
Viele behaupten in dieſem Augenblicke ſchon, das
Geſsetz der Preßfreyheit werde, nach umlaufener Friſt,
ſiarke Modisicaiionen erleiden, oder vielleicht gar aufs
gehoben werden; und in diesem. Falle mdchten auch
wohl die Petitionen von keiner großen Wirkung mehr

ſernn. Die Deputirten der linken Seite wären als-

dann auf das einzige Mittel beſchränkt, alles was auf
keinem andern Wege mehr zur allgemeinen Kennitiniß

gelangen könnte, vermdge des ihnen zuſtehenden Rech-
tes, auf der Rednerbühne ~ wenn auch ſchon erfolg-
los - laut werden zu laſsen (signaler).

Die Preßfreyheit und das _

P arri s, den 19. März.
Fo n d s: Renten 99 Fr. 40 Et., Spanische Obliga-
tteuey é“.u ärztlichen Berichte über das Befinden

der Prinzeſſinn Louise v. Condé, geben gar keiner

Hoffnung mehr Raum.

Zwey Schwadronen Jäger sind am 2. d. zu Ba-
yonne eingetroffen, und werden am 4. ihren Marſch
nach Madrid fortsetzen. i H

Das Schweizer Garderegiment, welches ſich der-
malen zu Madrid befindet, hat Befehl erhalten, nach
Frankreich zurückzukehren , und wird durch das 1ſte
Schweizerregiment abgeldst werden.

Der Herzog von Cambaceres iſt vorgeſtern Abend
dahier geſtorven.

Der vermittelnde Geiſt ſagt ein Schreiben aus Po

ris der zu Madrid angeſtellten auswärtigen Gesand-
ten und der Einfluß, den ſie auf die dortigen Ange-
legenheiten zum Heil Spaniens auszuüben ſich bes-
mühen, fängt an, sich durch mehrere EM
zu thun, die um so mehr bemerkt zu werden vVerdies

nen, als ſie mit den bisherigen Vorgängen auf der

pyrenäiſchen Halbinſel in schneidendem Kontraſte ſte-
hen. Es ſind nemlich nicht allein diejenigen Mitglie-
der des ydhern Klerus, welche sich den früher an sie
ergangenen Befchlen zur Rückkehr in ihre Didzeſens
zu entzichen gewußt hatten, und auf gewiſse Protec-
tionen pochten, genöthigt worden, jenen Befehlen
dennoch Folge zu leiſten, ſondern auch mehrere uns
gelehrige Chefs der Glaubenstruppen ſind gleichfalls
aus Madrid entfernt, und, aller Einwendungen uns
geachtet, ihre Corps aufgelöst worden, Gegen Mes
rino, der ſich dieſer Auflösung widerſetzie, zog ſogar
eine franzöſisſche Truppenabtheilung aus. Der Traps
piſt, der in verwegene Drohungen ausgebrochen war,
iſt verhaftet und in ſein Kloſter gebracht worden, wo
er unter strenger Aufsicht gehalten werden ſoll. Ans
dere Chefs der Glaubenstruppen sollen von ihrem
bisherigen Benehmen Rechenſchaft ablegen. (Diese,
und selbſt sſpätere Vorfälle kennen unſere Leser bereits.)
Un mehrere Müiglieder der Camarilla und andere
 
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