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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0865

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Maheimer (

Mit Großberzoglich badischem



gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

e E a a a . . d tmxÑùVÑ MH Er , tt HDs ... D

N° 215.

Mittwoch, den 4. Auguſt

18 24.

Vat erlän d iſche N achr icht en.



z V aden, den zo, Zali.
Darch die später eingetretene warme Witterung die-
ſes Jahres verspätete sich auch die Frequenz der hie-
ſigen Bäder und des Ludtwigebades (des neuen Sighl-
bades) zu Lichtenthal. Doch iſt dieſclbe jetzt so ſtack
als jemals, da die abgehenden durch täglich neuan-
kommende Badegäſte immer ersetzt werden. Nach

dem letzten Badwochenblatit waren bls zum 28. diee

ſes Monats in dieſem Sommer ſchon 4243 Badegä-
ſte oder andere Fremde hier angekommen. Unter
dieſen iſt uun auch der kaiſerlich rußiſche geheime
Rath und Gesandte in Wien, Hr. v. Taiitſcheff, der
auf dem Stephanienberge, im Baron ov. Ende'ſchen
Palais, wohnt,



Politiſche Jeitgeſchichte.

E AI

z Darmſſtadt, den 23. Zuli.
Die Intereſſenten der großen Güter- Lotterie im
Großherzogihum Heſſen, in welcher die bedeutcnde
Herrſchaft Eng elt h al, das schöne Gut Schleie
F eld in der fruchtbarſten Gegend der Wetterau, nebſt
noch andecn ansehnlichen Besitzungen, auch in der
Nähe von Frankfuri a. M. geiegen, koſtbare Juwes
len und große Gildpreiſe, überhaupt 8000 Preise,

gewonnen werden, haben nun beſchioßen ; daß die
Ziehung unwiderruflich ſtait finden ſoll, da dem
Vorbehalt des Rücktrits von Seiten der Garanten
förmlich entſagt worden iſte. Mit Zuſtimmung der

Heßfalls niedergesetzten großherzoglichen Commisſion iſt_.

Der Tag der Ziehung a uf deu erſten d es k. M.
December anberaumt. ;

_ Schweizer Gränze, den 13. Juli.
Die Tagsatzung hat das Vorort beauftragt, sich ders

jenigen Individuen, welche durch Auflösung der Ne-
gimenter in den vormals ſpyaniſchen Diensten mchr
oder weniger in hdchſt gedrängie Lage geſtoßen ſind,
in ihren Reclamaiionen an die ſpaniſche Regierung
aufs kräf.igſte anzunehmen.

Der Kanton Baſel macht an Baiern eine Anfor-
derung von 102,164 fl., von den Feldzügen im Jahr
1813 und 1814. Das Vorort roird ſich deßha1b für
ihn verwenden.

Von der Elbe, den 26. Juli.
Das Journal de Franlfort hat in seinem Blatte vom
16. Juli bekanntlich den, am vorherigen Tage publi-
zirten Correſpondenzartikel aus Mainz über dic Grüne
de der Anwesenhcit des Hry. Cabinetsminiſters Gra-
fen v. Münſter in Johannisberg, und den vermeynt-
lichen Triumph der Grundsätze des von den neuern
Congreſſen aufgeſtellten droit d’intervention im kön.
großbrittaniſchen Cabinetie, zurückgenommen, und
dem gewissenhaften Herausgeber konnte die Nufnah-
me eines eiuzelnen apokryphisſchen Ariikels wohl ver-
ziehen seyn. Inzwiſchen hat die Elherfelder Provin-
zialzeitung und nach ihr der Hamburger Correſpon-
dent ihn deßhalb zur Rede stellen , und als Berfech-
ter der Grundsätze des engliſchen Cabinets aufiriten
zu müſſen geglaubt. Dieser Artitel aus Elberfeld
vom 19. Juli iſt ein warnendes Beyſpiel, wie unsx
glücklich die Behandtung so großer nnd verwickelter
Fragen der höhern Politik. wenn sie aus ein m Pre-
vinzialſtandpuncte versucht wird, ausfallen muß. Ges
ſetzt auch, das droit d’intervention wäre ſo, wie es
dieſem Eiberfelder Staaismann erſcheintz geſetzt, die
Interventionen in den Ungelegenheiten von Neapel,
Sardinien und Spanien wären so eigenmächtige Ein-
miſchungen gewesen, als er es mit völliger Unkunds
der Tagsgeſchich.e darſtelli; gesctzt die engliſche Re-
gierung erkennie dieses droit d’intervention nicht an,
indem es Landtruppen nach Portugal, oder Sers
truppen auf die Rhede von Liſſabon disponirte : Iſo
würde ſich der Elberfelder Correſpondent doch sehr
leicht haben erinnern kbunen - daß die engliſhe Re
 
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