Mannheimer Zeitung — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0621
DOI chapter:
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
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Mit Eroßherzoglich badiſchem
Donnerſtag, den 3. Juni
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Politiſche Zeitge ſchichte.
EER
| HV i en, den 25. Mag. |
Die Höfzeitung enthält Folgendes : „Se. k. k. Maj.
haben zum dsentlichen Beweriſe Allerhds;ſtihrer gerechs
ten Anertennung der hohen uud ausgezeichneten Ver-
bienſte des verſtorbenen k k. Staats-, Conferenz- und
Finanzminiſters Grafen v. Stadion, an deſſen Wilts
we, die Frau Gräfin v. Stadion, das nachfolgende
allerhöchſie Handſchrcib.n zu erlaſſen geruht: Hiebe
Gräfin Etadion! Mit wahrem L.idwescn habe ich den
Todec fill Ihres Gemahis vernommen; ſcine eben ſo
vieljährige als ausgezrichuete Dienſtleiſtung wird Mix
ewig unvergeßlich bleiben. Encpfangen Sie als ein
Merkmal Meiner besondern Anertennung der vorzügs
lich in seinem Finanzminiſterium gesammelten Vrre
dienſte, einen jäyrlichen Guadengehal; von ſechstauer
ſend Gulden, und die Versicherung mein. s Wohiwol-e
lens und Meiner Gr wogenheit.'
Tri eſt,; den, 22., May. ;
Vus Smyrna iſt in 16 Tagen ein Schiff hier einge-
laufen, das die Flotte des Kapudan Paſcha in den
Gewäſſern von Mitylene gesehen bat Sie ſchien, nach
dem Uriheilie des Schiſfscapitäns, ihre Richtung ges
gen Süden zu nehmen. –~ Durch ein ver wenigen
Tagen aus Alexandria hier angekemmenes Schiff hat
man Privatbrieſe aus dieſer Stadi bis zum 23. April,
welche blos erzählen, daß die Expedition und Flotte
des Viccldnigs längſt bereit und jſegelfir.ig wäte.
; P a ri 8, den 29. May. /
Es ſcheint, daß die Anzahl der in der Pairskammirx
tiber das Preject der Renten Abſtimmcnden ſehr be-
trächtlih werden wird. Ulle abw.isenden Pairs tref-
fen nech und nach ein; man bemeikt sogar, daß dex
Herzog von Lorge, den der Zuſland seiner Geſund-
heit ſchon ſcit langer Zeit an der Erſcheinung in den
Sihungen virhinderte, geſtern von ſcinem Landhauſe
ergeben,
hier angekommen war, um an der Abſtimmung über
das Geſetiz Theil zu nehmen.
Der Fürſt von Polignac, Geſandter zu London, iſt
noch nicht zu Paris angekommen; indeſſen wird er
daselbſt baldigſt erwartet. Srine bevorſtehende An-
kunft gibt zu vielen politiſchen Vermuthungen Anlaß.
Nach Einigen ſcll er in das Miniſterium treten, nach
Andern soll er dem Congreß beywohnen. worin die
Souveraine der heil. Allianz in Perſon über die An-
gel-genhriten Südamerica's und Griechenlands ent-
ſcheiden werden ~
Die Zeitung von Bordeaux gilt über die Ereigniſſe
in Portugal, nach eincm Briefe aus Liſſabon vom. -
12. May erinige nevere Details:
„Der Infant, Don Miguel, heißt es darin, vere
ließ Abends am 29. April um 10 Uhr den Pallaſt
Bempoſta , unter dem Vor „ren, das in der Siraße
Str. Benedict autg:brccheue Fruer dämpfen zu hel-
fin.
Es scheint, daß dieſc Fruersbrurſt abſichilich verans
ſtaltet war, dern ſie währte nur eine Vierteiſtunde,
um Muüternacht lief dcr Infant in allen Caſernen
herum, und breitete das Gerücht aus, man habe den
Kduig und ſeltſt die Königlnn umbringen wollen, dat s
auf gab er den Truppen den Befehl, sich um 3 Uyr
Morgens auf dem Platze Roscio zu versammeln, um
die Freymaurer zu vertilgen. Alsdann überließ er ſich
all den heftigen Auebrüchen, worüber er Rechenſchaft
abgelegt hat. Von ſeinem Vater in das Schloß ge-
fordert, schien er es zu bereuen, und gab das feier-
liche Versprechen, ſich ni. mehr in die Regierungsans
gelegenheiten zu. miſchrn ; indeſſen iſt es ſicher, daß !
ihn ſ.inedizaihgeber wohl dazu verleitet haben werden,sein
Wort zu biechen, denn er änder.e ſein Betragen nicht.
Liſſabon befand sich in einer schrecklichen Lage z zwcy
Regimenter und ein Baiailon waren dem Infanten
und man fürchtet den Bürge!krieg ausbre-
chen zu sehen; indeſſen, Dank sey der Mäßigung und
der Klugheit welche aus dem Benehmen des Königs
hervorleuchtetenz; alles iſt, ohne Gcwalt, in Ordnung
gekommen. ;
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bienſte des verſtorbenen k k. Staats-, Conferenz- und
Finanzminiſters Grafen v. Stadion, an deſſen Wilts
we, die Frau Gräfin v. Stadion, das nachfolgende
allerhöchſie Handſchrcib.n zu erlaſſen geruht: Hiebe
Gräfin Etadion! Mit wahrem L.idwescn habe ich den
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ewig unvergeßlich bleiben. Encpfangen Sie als ein
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lich in seinem Finanzminiſterium gesammelten Vrre
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Vus Smyrna iſt in 16 Tagen ein Schiff hier einge-
laufen, das die Flotte des Kapudan Paſcha in den
Gewäſſern von Mitylene gesehen bat Sie ſchien, nach
dem Uriheilie des Schiſfscapitäns, ihre Richtung ges
gen Süden zu nehmen. –~ Durch ein ver wenigen
Tagen aus Alexandria hier angekemmenes Schiff hat
man Privatbrieſe aus dieſer Stadi bis zum 23. April,
welche blos erzählen, daß die Expedition und Flotte
des Viccldnigs längſt bereit und jſegelfir.ig wäte.
; P a ri 8, den 29. May. /
Es ſcheint, daß die Anzahl der in der Pairskammirx
tiber das Preject der Renten Abſtimmcnden ſehr be-
trächtlih werden wird. Ulle abw.isenden Pairs tref-
fen nech und nach ein; man bemeikt sogar, daß dex
Herzog von Lorge, den der Zuſland seiner Geſund-
heit ſchon ſcit langer Zeit an der Erſcheinung in den
Sihungen virhinderte, geſtern von ſcinem Landhauſe
ergeben,
hier angekommen war, um an der Abſtimmung über
das Geſetiz Theil zu nehmen.
Der Fürſt von Polignac, Geſandter zu London, iſt
noch nicht zu Paris angekommen; indeſſen wird er
daselbſt baldigſt erwartet. Srine bevorſtehende An-
kunft gibt zu vielen politiſchen Vermuthungen Anlaß.
Nach Einigen ſcll er in das Miniſterium treten, nach
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Souveraine der heil. Allianz in Perſon über die An-
gel-genhriten Südamerica's und Griechenlands ent-
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Die Zeitung von Bordeaux gilt über die Ereigniſſe
in Portugal, nach eincm Briefe aus Liſſabon vom. -
12. May erinige nevere Details:
„Der Infant, Don Miguel, heißt es darin, vere
ließ Abends am 29. April um 10 Uhr den Pallaſt
Bempoſta , unter dem Vor „ren, das in der Siraße
Str. Benedict autg:brccheue Fruer dämpfen zu hel-
fin.
Es scheint, daß dieſc Fruersbrurſt abſichilich verans
ſtaltet war, dern ſie währte nur eine Vierteiſtunde,
um Muüternacht lief dcr Infant in allen Caſernen
herum, und breitete das Gerücht aus, man habe den
Kduig und ſeltſt die Königlnn umbringen wollen, dat s
auf gab er den Truppen den Befehl, sich um 3 Uyr
Morgens auf dem Platze Roscio zu versammeln, um
die Freymaurer zu vertilgen. Alsdann überließ er ſich
all den heftigen Auebrüchen, worüber er Rechenſchaft
abgelegt hat. Von ſeinem Vater in das Schloß ge-
fordert, schien er es zu bereuen, und gab das feier-
liche Versprechen, ſich ni. mehr in die Regierungsans
gelegenheiten zu. miſchrn ; indeſſen iſt es ſicher, daß !
ihn ſ.inedizaihgeber wohl dazu verleitet haben werden,sein
Wort zu biechen, denn er änder.e ſein Betragen nicht.
Liſſabon befand sich in einer schrecklichen Lage z zwcy
Regimenter und ein Baiailon waren dem Infanten
und man fürchtet den Bürge!krieg ausbre-
chen zu sehen; indeſſen, Dank sey der Mäßigung und
der Klugheit welche aus dem Benehmen des Königs
hervorleuchtetenz; alles iſt, ohne Gcwalt, in Ordnung
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