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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0601

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Mit Großherzoglich badischem - z gnädigſt. ausschl. Privilegium.

N° 149. Samſtag, den 29. May 1824.

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GIII

Politiſche Zeitge ſch i chte.

Trieſt, den 13. Mag.

Ouréth eln in vier Tagen aus Corfu eingekaufenes
Schiſf, weiches Briefe von dort bis zum 7. May nmits
brachte, erfährt man über Colocotroni’s Schicksal noch
nichts Gewiſſes. Die ihn betreſſenden Nachrichten ſind
hdchſt widersprechend. Soviel ſcheint ſicher, daß die
Vegierung ihn unschädlich gemacht hat, da die Trup-
pen in Napoli di Romania von seinem Sohn absiclen,
worauf die Regierung ihren Sit am 23. April in
dieſer Siadt aufſchlug.

Trie ft, den 13. May.

Aus Corfu langte vorgeſtern Abends ein Schiff in

vier Tagen hier an, und brach.e Briefe bis zum 7-
d., welche die Frierlichkeili-n bey Lord Byrons Beers
bigung in Miſsſolunghi erzählen. Nach der Zahl ſeis
ner Jahre wurden während mehrerer Tage zrdesmal
37 Kanonenſchüſſe gethan, nnd ſeine Leiche in der
Kirche ausgeſett. Hr. Biaquiere ſoll mtt ciner La-
dung Geld in Miſſolunghi eingetroffen, und ue
griechiſchen Berichten Colocotroni sich unterworfen
’et!: Allcin dieſe letztere Nachricht bedarf der Bes
fiätigung. tt

: Trieſt, den 15. May.
Mit dem leßten aus Corfu eingelaufcenen Schiffe hat
ein hieſiges griechiſches Handelshaus Briefe aus Cas

lamatta (in Morea) erhalten, welche die Nachricht

enthalten, Colocotroni habe sich unterwerfen, und das
Commando seiner Truppen übergeben müſſen. Die
Regierung habe in seine Wiederanſtellung nur unter
der Bedingung gewilligt, daß er Morea verlaſſe, und
nie wieder Moreoten befehligen dürfe. Man glaubt,
daß er in Epirus verwendet werden sole. Obgleich
der Briefs vom 29. April, folglich von ganz neuem
Datum iſt, ſo bedarf er wohl ſehr der Beſtätigung,
weil die Nachricht von Sricchen herrührt..

Rührung und mit bewegter Stimme.

Pa ri s, den 23. May.

Man behauptet, die Commiſſion der Kammer der
Pairs habe die Annahme des Projects über die Ren-
ten, nur mit einfacher Mehrheit beſchloſſen. Die
HH. Mollien und Tallcyrand haben ſich eingeſschrie-
ben um ü ber, die HH. Roy, Pasquier uno St. or
nan um g e ge n und der Herzog von Doudeauvuille
um fü r das Project zu sprechen. .
Die Deouiirten- Kammer entschied am 22. uber
die Wahltähigkeit Benjamin Conſtanis. Dafür spra-
cen vorher noch die HH. Fry und de la Bourdone-
nay, dagegen Hr. Simoneau. Nach dem Schluſſe
der Discuſſion wurde es Hrn. Benjamin Cornſtant
noch geſtatiet, selbſt seine Vertheidigungsgründe aus-
einander zu ſetzene. Er that es in augenſcheinlicher
Auf die Eine
ladung des Präsidenten ging hierauf das gehcime
Scrutinium und zwar mit ganz ungewöhnlicher Ruhe
vor sich. Kein Miniſter gab seine Siimme dazu.
Tiefes Schweigen herrſch.e als der Präſident das Re-
ſultat des Secrutiniums verkündeter von 382 Votii-
renden waren 214 Kugeln weiß und 168 ſchwarz.
Die Kammer enifchied folglich die Unnahme des Hn.
Benji. Conſtant.

M a dri d, den 14. Mag.

C(Privatcorreſpondenz ) sg
% Dîe Erelgniſſe von Liſſabon geben hier noch lmmer

reichlichen Stoff zu den politiſchen Tagesgeſprächen.
Sie geben häuüig zu Vergleichungen Anlaß, die man

zwiſchen der Lage und den innern Verhäliniſſen beis
der Reiche der pyrenäiſchen Halbinſel anſtellt. In
Spanien, so wie in Portugal, waltet eine mächtige
Parthey, die mit dem Gebrauche der wiederherge-
ſtellten unumſchränkten Gewalt, so deren gegenwärtigs
Inhaber davon machen, augenſcheinlich nicht zufrie-
den iſt und den verbrecheriſchen Gedanken ihrer Uss
bertragung auf andere Personen nährt. Unſere amt-
liche Zeitung, die Gaceta von Madrid, theilt die zu
Liſſabon ſstattgehabie Militärbewegung gang verſchies
den von der Art mit, wie ſelbſt das miniſteriels
 
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