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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI chapter:
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1409

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Mit Großherzoglich badischem



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N° 351.

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TPolitifche Zeitgeschichte.



Lon don , den 10. Dec.
F o n d s : 3 pEt Conſol. 9z3..

Auszug aus einem Briefe eines Officiers der engl.
Armee die gegen die Birmanen kämpft , dauict aus
Rangoon, den 21. May.

In dem Treffen bey Ramos, ſchlugen ſich die Bir-
manen tapfer, und verloren ungefähr 80 Mann,
man gab ihnen keinen Pardon, denn wenn man ei-
nen Birmanen ſchont, ergriſf er die erſte Gelegenheit

um uns zu morden. Man hat volles Recht zu glaue

ben , daß dieſer Streit langwierig und blutig wird.
Man ſoll in wenig Tagen eine Expedition gegen Sy-
riani und die alte Stadt Pegu ſchicken. Diese letzters
iſt 70 Meilen weit entfernt von uns, und wir haben

ährend unserm Marſche einen kleinen Krieg zu fühs
ren. Wir sind gegenwärtig beſchäfiigt alles zu ords
nen, um nach Irrawady zu marſchieren.

Wir werden vor einem Monate nicht zu Prome
anlangen. Der Capitän von Larne wird ſeine Com-
tgyts Flagge am Borde des Dampffchiffes aufzie-
en.

Sir Campbell wird . sich mit dem größten Thei-
le ſeiner Truppen mit ihm vereinigen, und wird
nur ſo viele derselben zurück laſſen, als nöthig iſt
um Rangoon zu bewachen. Wenn wir zu Prome an-
kommen, wird alles gelingen ; aber es iſt ein sehr
ſchweres Unternehmen , 6 bis 7000 Menſchen in dies
ſen Schiffen überzuſetzen, gegen den Lauf eines reiſ-
ſenden Fluſſes, in Gegenwart eines entſchloſſenen
Feindes , welcher uns viele Beschwerden machen kann,
weil unſre Schiffe oft nur auf einen Steinwurf vom
Lande entfernt sind. Wenn wir in diesem Unlierneh-
men glücklich sind, und die Birmanen ſich nicht un-
terwerfen, werden wir bis Ummerapoora marſchics
ru:. . ;

Der Feind gebraucht eine Art von Floßſchiffen mit
brennbaren Stoffen beladen, welche er auf unſere

Sonntag, den 19. December

E. U O O RO DOOD Ö ‘i 0# >hnE4ESIDTESE OO D. >= m I ;

18241.,

Schiffe wirft, nachdem er sie angezündet hat. In dem
Treffen bedient er ſich dieſer Kriegsschiffe, und dle
dunklen Nächte der Jahreszeit begünstigen ſeine Uns
ternehmungen. In dieſem Augenblicke ſind wir sehr
auf unserer Huth 2e.

Die oſtindiſche Compagnie ſcheint in ihrem Kriege
mit den. Birmanen in ein Weſpenneſt geſtochen zu
haben‘z nach den letzten Nachrichten haben ihre Trups
pen keine weiteren Foriſchritte gemacht. Von Asam

her weiß man blos, daß sie, troß des Beiſtandes der

ſie begünſtigenden Bergbewohner, nur sehr langsam
vorrücken; von Caſchgar, daß die Birmanen aufs
Neue die Offensive ergriſſen; und von Rangoon, daß
der von der Hauptſtadt aus an die Birmanen ers
gangene Befehl, „„die Feinde Schwerdt gegen Schwert,
und Zähne gegen Zähne zu bekriegen, und ſie ins
Meer zu treiben,“ nach beſten Kräfien befolgt wird.
Die ganze Gegend iſt mit hohem, bicken, unverbrenn-
barem Gebüſch bedeckt, weiches die Birmanen In alltn
Richtungen mit befestigten keinen Lagern ang! ..
haben, aus welchen sie nur das ſchwere G.schüt der
Britten zu vertreiben vermag, Das Geböüſch ſichert
allezeit ihren Rückzug; und so verloſsen sie nur ein

Lager, um ſich gleich wieder in ein anderes zu ziehen,

welches auf gleiche Weiſe erobert werden muß. Sel-
ten erwarten ſie den Sturm des Gegners; dagegen
aber errichten fie neue Befeſtigungen, im buchſtäbliz
chen Sinne unter den Augen der feindlichen Vorpo-
ſten; und wo ſich nur ein Soldat ins Dikicht wagt,
iſt er verloren. Dobei flüchten ſich die Einwohner
aus allen Orten, wohin die britiiſche Armce kommt,
und führen alle Lebensmittel für Menſchen und Thiere

mit ſich fort, ein Verfahren, wozu ſie durch Andros

hung der Todesſtrafe gegen ihre Verwandten beym
Heere gezwungen ſind. Es ſteht zu erwarten, daß
ein ſolcher Krieg sehr viele Meuſchen, und noch mehr
Geld koſten wird, und, wenn die Engläuder nicht
ſelbſt um Frieden anfuchen (ein äußerſt gefährlicher
Schritt für unſere Herrſchaft in Indien ), ~so wird
dieſer Krieg noch ſehr lange dauern. Daneben vuverſſs
< ert man noch , daß Uneinigkeit unter den britiiſch.n
 
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