Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1824

DOI chapter:
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0461

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Maßheimer

Mit Großherzoglich badiſchem



Zeitung..

gnädigf. ausſchl. Privilegium.

N° 115. Sonntag,

den 25. April

1824.

Politische Zeitge schichte.



Tri eſt, den 10. April.

Privaibriefe aus Corfu vom 27. März wollen wisſsſen
daß ein Corps von 4000 Insurgenten, nach der Ein-
_ nahme von Arta bis Prevesſa vorgedrungen sey, und
dieſe Feſtung hart bedränge. Zwey algieriſche Schiffe
haiten ſich, von den Engländern verfolgt, in dieſen
Hafen geflüchtet, und vermehrten den Schrecken in
Preveſa, weil die Engländer den Hafen ſtreng blo-
kiren.

Schweizer Gränze, den 21. April.
Der große Raih des Kantons Baſcl hat in seinen Si-

bungen vom 5. und 7. d. die Theilnghme an der Ken

pitulatlon mit Neapel einstimmig abgelehnt.

Zu Appenzell erschienen die ſsogeheiſſenen Volksredner
auch vor der zweyten Commiſsion ohne beſtimmte und
ſchriftliche Klagen, bezogen ſich auf ihre Unkenntniß
der Befugniſſe der Landsgeineinde und des Rathes, und
betrugen sich übrigens nicht unbescheidenr Sie wurden
auf den 12. vor zweyfachen großen Rath geladen.
Dieser hat dann wirtlich etwelche Modificationeu frü-
herer Verordnungen eintreten laſſen und die Hand-
änderung der freycn Käufen sammt den an das Ar-

mengut zu erstattenden Erdsgebühren abgeſchafft.
Mes hofft nun die Landsgemeinde ruhig ablaufen zu
ehen.

Am 114. d. hat der kleine Rath des Kantons Stk. Gal-

. len der päbſtlichen Bulle über Errichtung des Bistums
. leine Zuſtimmung gegeben. :
/ General Aufdermauer soll, mit Empfehlungen eis
ner erlauchten Perſon versehen, in Neapel ſehr
wohl aufgenommen worden. s. yn. Es ſcheint, er wer-
!. auf die Kapitulationsverhandlungen großen Einfluß
üben.

PNaris , den 21. April.
Fonds: Vom 19. Renten, 102 Fr. 65 Et.; um 5
Uhr, 102 Fr. 90 Ct. ; Bankactien 1905.

Vom 20. Renten 102 Fr. 50 Ct.; um 3 Uhr, 102
Fr. 55 Ct.; Piaſter 16:3. : : z

Als der Vortrag des Hrn. Maſſon in der Sitzung
der Kammer vom 17. beendigt war, verkündete der
Präſident, daß derſelbe gedruckt und ausgetheilt wer-
den ſollte, um in einer Generalverſammlung darüber
zu discutiren , die er auf nächſten Montag beſtimmte.

Graf von Girardin machte dagegen den Einwand (uns

ter heftigem Murrem der Verſammlung), daß man
über einen so wichtigen Gegenstand weder so ſchnell

gehdrig antworten, noch abſtimmen könnte , und ver-

laugte eine Friſt von 8 Tagen, welchem ein Theil
der rechten Seite beyſtimmte. Der Finanzminister
machte hierauf die Bemerkung, daß es allerdings hd ch
wichlig sey, einen solchen Gegenstand mit Ueberlegung

zu behandeln, es aber auch anderer Seits Pflicht ge-

worden, die Ungewißheit dieſer großen Frage mödge-
lichſt bald zn beseitigen. Er widersprach dem Ein-
wand des Erſtſtimmenden , daß Niemand durch die
vorgeſchlagene Maßregel beeinträchiigt werden ſoll.

Casimir Perrier verlangt die Verſchiebung der Dis-
cuſſion wenigſtens bis zum Samſtag, weil man in einigen
Tagen eine so ſchwere Berechnung unmöglich begreis
fen könnez die rechte Scite ſtimmt ihm bey. Der
Präſident schlug dann die Eröffnung der Untersuchung
auf den Donnerſtag vor, und nach einigen Debatten,
wurde der Vorſchlaz auf Samſtag mit großer Mehr-
heit angenommen. tes; ;

General Dupont macht einen Vorschlag über das
Penſionsgeſeez Die Zulaſſung des Hr. Duchaisſseau
wird angenommen. Hr. Barthe- Labaſtide spricht im
Namen des ſicbenten Büreau, i:.

Der Berichrerſtatter tragt vor, daß durch einen Ir-
thum der Verwaltung Hr. Marchangy nicht tie vom
Gesetz geforderien hinlänglichen Steuern bezahle, und
verlangt deſſen Aufnahme, Es wurde dafür und das
gegen gesprochen, worauf Hr. Marchangy der Kam-
mer fur den an ihm genommenen Alntheil dankte,
und sagte , daß er nun die Entſcheidung derselben
mit Ehrerbietung abwarte. Die Zulaſsung wurde dann
zur Ubſtimmung gebracht; ein Theil der Rechten,
 
Annotationen