Mannheimer Zeitung — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1265
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No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
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No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
MaFheimer
Mit Großherzoglich badisſchem
5
55 ; IT. p
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gs r L o , V. , f
i . B
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C .
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Nr
gnädigſt. ausſchl. Privilegium.
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N° 315.
Samſtag, den 13. November
182 1-
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Vaterländische Nachrichten.
M an nh ei m, den 12. Nov.
Diesen Morgen zeigt das Maß der Waſſerhdhe am
Rhein 7 Schuh 11 Zoll; das Abnehmen beträgt
demnach in 24 Stunden z Zoll und seit dem höcyh-
ſten Stande 4 Schuhe 5 Zoll. Wie gering iſt dieſes
Fallen nach dem Verlaufe von 5 Tagen, im Vers
hältniſſe gegen das ungeheuer ſchnelle Sieigen, wo
5 Stunden im Zunehmen eben ſo viel Waſſer brachs
ten, als wir in 5 Tagen und 5 Nädchten , durch das
Ubnehmen erleichtert wurden! Möchte es deſſen un-
geachtet immer fortfahren, ohne in neues Wachſen
gu gerathen! Aber — die neuen, 2mal 24ſtündigen
Südweſtſtürme mit Regen laſſen wenig Gutes hoffen.
Die Windſchläge verderben nunmehr die Rheindämme
von der Weſtſeite eben ſo ſtark, als ſie jenen der Oſt-.
seite ſchaden.
Politische Zeitgeschichte.
Aus dem Brandenburgiſchen.
(Forisetzung. )
Zu den gemeinſchaf.lichen Zweden und Vereinigungs-
puncten aller dieser geheimen Bünde , gehörte auch
die Verführung und der Mißbrauch der deutſchen,
akademischen Jugend zu jenen verabſcheuungswürdi-
gen , in jeder Beziehung empdrenden Zwecken , wozu
es kein einfacheres Mittel gab , als ſie in eine Ver-
bindung zu vereinigen und diese unter die Leitung
und Abhängigkeit jener geheimeu Bünde zu bringen.
Die Unterſuchungs - Acten enthalten hierüber die voll.
ſtändigſten und unwiderlegbarſten, zahlreichen Be-
! legs: .
Schon aus den Unterſuchungen von 1819 hat ſich
actenmäßig klar ergeben, wie sehr die ſchon damals
im Hintergrunde ſtehenden, geheimen Vereine, die
ganze Burſchenſchaft lediglich als geeignetes Mittel
zu ihren revolutionnären Zwecken und zur Verſtri-
ckung der akademiſchen Jugend in dieselben angeses
hen, und wie sehr ſie ſich daher bemühet, die Burs
ſchenſchaft und ihre Mitglieder für diese Zwecke zu
begeiſtern und zu verführen. Wie tief angelegt und
fortdauexnd durchgeführt dieſer Plan geweſen , geht
auch aus den spätern Unterſuchungen vollſtändig her-
vor und es ergiebt sich insonderheit, daß die Bur-
ſchenſchaft von ihrem Ursprunge an bis vor ganz kur-
zem unter der oberen Leitung eben derjenigen Ver-
brecher ſtand, welche zugleich Vorſteher und Hauptes
leiter mehrerer frühern, einzelnen , geheimen Geſell-
ſchaften und insbesondere des nunmehr vollſtändig er-
mittelten, zur Bewirkung einer gewaltſamen Revo-
lution in unſerm deutſchen Vaterlande im Jahr 1821
geſtifteten und weiter verbreiteten, geheimen, hoch-
verrätheriſchen Bundes waren , von welchen hier nur
Robert Weſſelhöfft und Carl Follenius genannt wer-
den.
Während dieſe Verbrecher und ihre Genoſſen so an
jeder bürgerlichen Ordnung und der damit unzertrenn-
bar verbundenen bürgerlichen Tugend und Sittliche
keit frevelten, frevelten sie nicht minder an der aka-
demiſchen Jugend , indem ſie dieſelbe durch alle Kün-
ſte verbrecheriſcher Verführung zur Theilnahme an
der Buerſchenſchaft verleiteten und ihnen letztre als
Ideal anprieſen, während ſie ſelbſt über dics Fdeal
gegenseitig ganz anders urtheilen. Die Acten enthal-
ten wiederholenilich solche gegenseitige Münthtcilungen
dieser Haupt = Radiealen, aus welchen genügend her-
vorgeht, wie verächtlich sie ſelbſt über die in ihren
Siricken liegende Burſchenſchaft urtheilen. Wieder-
holentlich theilen sie ſich die Ansicht mit: ,. Cs sey
nichis Lächerlicheres , Abgeschmackieres, und, wie eis
ner der Koryphäen sich ausdrückt, CEkelhaiſteres für
den gesunden Menſchenverſtand, als die elcnden Bur-
ſchenſchaften; sie wären aber zur Erreichung der Vrre
bindungszwece nothwendig, man müſſe daher die
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Die Windſchläge verderben nunmehr die Rheindämme
von der Weſtſeite eben ſo ſtark, als ſie jenen der Oſt-.
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Politische Zeitgeschichte.
Aus dem Brandenburgiſchen.
(Forisetzung. )
Zu den gemeinſchaf.lichen Zweden und Vereinigungs-
puncten aller dieser geheimen Bünde , gehörte auch
die Verführung und der Mißbrauch der deutſchen,
akademischen Jugend zu jenen verabſcheuungswürdi-
gen , in jeder Beziehung empdrenden Zwecken , wozu
es kein einfacheres Mittel gab , als ſie in eine Ver-
bindung zu vereinigen und diese unter die Leitung
und Abhängigkeit jener geheimeu Bünde zu bringen.
Die Unterſuchungs - Acten enthalten hierüber die voll.
ſtändigſten und unwiderlegbarſten, zahlreichen Be-
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Schon aus den Unterſuchungen von 1819 hat ſich
actenmäßig klar ergeben, wie sehr die ſchon damals
im Hintergrunde ſtehenden, geheimen Vereine, die
ganze Burſchenſchaft lediglich als geeignetes Mittel
zu ihren revolutionnären Zwecken und zur Verſtri-
ckung der akademiſchen Jugend in dieselben angeses
hen, und wie sehr ſie ſich daher bemühet, die Burs
ſchenſchaft und ihre Mitglieder für diese Zwecke zu
begeiſtern und zu verführen. Wie tief angelegt und
fortdauexnd durchgeführt dieſer Plan geweſen , geht
auch aus den spätern Unterſuchungen vollſtändig her-
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ſchenſchaft von ihrem Ursprunge an bis vor ganz kur-
zem unter der oberen Leitung eben derjenigen Ver-
brecher ſtand, welche zugleich Vorſteher und Hauptes
leiter mehrerer frühern, einzelnen , geheimen Geſell-
ſchaften und insbesondere des nunmehr vollſtändig er-
mittelten, zur Bewirkung einer gewaltſamen Revo-
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geſtifteten und weiter verbreiteten, geheimen, hoch-
verrätheriſchen Bundes waren , von welchen hier nur
Robert Weſſelhöfft und Carl Follenius genannt wer-
den.
Während dieſe Verbrecher und ihre Genoſſen so an
jeder bürgerlichen Ordnung und der damit unzertrenn-
bar verbundenen bürgerlichen Tugend und Sittliche
keit frevelten, frevelten sie nicht minder an der aka-
demiſchen Jugend , indem ſie dieſelbe durch alle Kün-
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dieser Haupt = Radiealen, aus welchen genügend her-
vorgeht, wie verächtlich sie ſelbſt über die in ihren
Siricken liegende Burſchenſchaft urtheilen. Wieder-
holentlich theilen sie ſich die Ansicht mit: ,. Cs sey
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ner der Koryphäen sich ausdrückt, CEkelhaiſteres für
den gesunden Menſchenverſtand, als die elcnden Bur-
ſchenſchaften; sie wären aber zur Erreichung der Vrre
bindungszwece nothwendig, man müſſe daher die