Mannheimer Zeitung (1824)

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Mit Großherzoglich badischem



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gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

N° 218.
Politiſche Zeitgeschichte.

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Hann ov er, den 28°. Juli.
Unsere Zeitung enihätit Folgendes ; Da in der letzten

Zeit in vielen öffentlichen Blättern ſo häufig der Ab-
ſendung eines königl. hannbverſchen Truppen - Corps
nach Portugal Erwähnung geſchchen iſt: ſo glauben

wir uns verpflichtet, zur Brrichtigung der öffentlichen
Meinung bemerklich zu machen, daß, nach den aus
dem Köntgreie Portugal zuletzt eingegangenen Nach-
richten, die Abſchikung irgend eines Truppen - Corps
dorihin nicht erforderlich erachtet iſt. (

Triest, den 24. Jali.
Handelsberichten aus Smyrna vom 27. Juni zufolge
hatte man die Nachricht aus Alexandria vom 13.
Juni erhalten, daß ein engliſches Schiff den dortigen
hritiiſchen Unterthanen das Verbot überbracht hatte,
Waffen, Munition oder Truppen unter engiiſcher
Flagge nach den insurgirlen Provinzen überzuführen,
indem dadurch die Neutralität Großbrittaniens verlezt
werden würde. Drey engiiſche Schiffe, die bereits
vom Vicekönig zu obigem Behuf gemiethet waren,
{wurden hierauf wieder ausgeladen. Obige Berichte
ſesen hinzu, daß die andern fränkiſchen Capitäns
dieſem Beyſpiel ſozleich gefolgt wären, wobey jedoch
faſt eher zu vermuthen iſt, daß sie Kenntniß von der
in dieser Hinsicht durch die Inſurgenten- Regierung
erlaſſenen Declaration erhalten hatten. In Smyrna
hieß es allgemein, daß die Türken auf der JIaſtcl
Caſſo eine Niederlage erlitten hätten. Auf JIpſara
war alles im beſten Verthridigungsſtand. Griechiſche,
doch wohl übertriebene Berichte geben die Zahl der

ſtreitbaren Männer auf 20.000, und 2090 Albaneſene.

an. Der Capudan Paſcha lag noch bey Mitylene.
Ma drid, den 14. JZali.

Einem Gerücht zufolge sol nächſtens ein Decret ers

ſcheinen, welches alle Afranc:ſados ohne Ausnahme

/ Hinſichtlich der Organiſas

tion der Armee geht es eben so; es wird immer

Samſtag, den 7. Auguſt

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1824.

von Aushebungen gesprochen; so und ſo viel tausend
Mann werden nach America beſtimmt, während
kaum etliche Regimenter wieder organisirt ſind, und
ſelbſt dieſe noch greoßentheils aus cxconſtituionnillen
Soldaten bcſtehen, indem die Conſcribirten theils
ausreißen, ihcils aus Mangel an Fond nicht uniforz
mirt werden können. In dieser Veilegenheit sucht
man ſich mit Freywilligen zu helſen ; der König und
die Königin haben so eben 140,000 Realen ( 14.9000
fl. K ) angewiesen, um die Biidung. cines Z. Baiail-
lons royaliſtiſher Freywiligen von Madrid zu bes-
ſchleunigen. Verſchiedene Beamte haben ebenfalls
Geldbeüräge geliefert. Da es mehr an Geld ais an

Menſchen fehlt, ſo macht ein kürzlich erſchienenes

Decret nicht wenig Aufsehen. Demſelben zufolge ſol-
len die Doctoren und Baccalauren, die ihre Grade
unter der conſtitunionncllen NRegierung erhaiten has
ben , gleich den Andern, zum Militärdienſt verpflich-
tet fſeya , und zwar in nalürlicher Folge der Ungüle
tigkeit aller Acte jener Regierung. Von drew Zu-
ſtande der Dinge in den Prooinzen wird so wenig
in öffentlichen Blättern gesprochen , als von den Ans
gelegenheiten Portugals. Ueber Galicien g:hen vers
ſchiedene Gerüchte; man verſichert, daß keine Päſſe
für dieſe Provinz ertheilt, und Perſonen, welche dere
gleichen verlangten, verhaftet würden. Auch heißt
es, daß im Regiment Ferdinand, welches zu Sevilla
großentheils aus exconſtitutionnellen Soldaten gr bite

_ det wurde, Unordnungen vorfi.len , ais die Nachricht

eintraf, daß der König von Portugal die Cortes von
Lamego zusammen berufe. Es foll zu blutigen UAut-
tritien zwiſchen den Soldaten der. verſchiedenen Meyer
nungen gekommen feyn. Als die Ordnung endtiich
wieder hergeſtelt war, wurde ein Kriegsgericht ni s
dergeſcht, welches, wie es heißt, z Soltaten und x
Corp oral zum Tode üsrrurihcilte, und erſchießen li-: jz.
Zu Teragona Borjo in Arragonien und zu Logrouro
in der Provinz Burgos erlaubi.u ſich die königlichen
Freywilligen neuerdings Unordnungen, tie nur durch
die Dazwiſchenkunft fianzösiſcher Truaypecn biyzelege
werden kounien. Kurz, man ſicht nich: ab, wann