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Mannheimer Zeitung — 1824

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No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0941

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N° 234.

Montag, den 23. Auguſt

1824.

Politiſche Zeitgeſchichte.



Trieſt, den 190. Auguſte
Mittelſt einiger aus Smyrna vom 10., aus Syra
vom 16. Juli eingetroffenen Schiffe haben wir neuere

Nachrichten, die, obgleich manches Räthſelhafte ent-

haltend, doch für die Sache der Griechen wieder et-
was günſtiger lauten. In Smyrna hatte man ſeit
der Explosion auf Ipſara nichts weiter vou dieſer Fn-

ſel erfahren. Man glaubte jedoch unter den Maſel-

männern eine gewiſſe Niedergeſchlagenheit zu bemer-
ken, die den engliſchen Conſul veranlaßte , am g.
Juli Abends seibſt eine Brigg nach Ip'ara zu sen-
den, um Nagchrichien einzuzihn. Dieſe Brigg tehrte
zurück, und s o 11 die Nachricht gebracht haben, daß
ſich das Feuer, in Folge der Exploſion, auch der türs-
kiſchen Flotie mitgetheilt, und dr: y Frega ten nebſt
mehreren kleinen Schiff.n verzehrt habe. Später ver-

brciteten sich. noch nach heiligere Gerüchte in Smyrnaz

ein aus dem Archipel kommender Capitän erzählte
angeblich, er habe ein großes Feuer zwiſchen Ipſara
und Anii - Ip=ara erblikt. Im Publicum wußte man
nur ſo viel gewiß, daß der engliſche Conſul, in Folge
der eingthelien Nachrichten aus Ipſara ,. einen Eilbo-
ten an Lord Strangford abgefertigt hatte. Die Nach-
richten aus Smyrna vom 16. Juli wären, wenn ſie
sſich beſtätigten, für die Griechen noch wichtiger. Nach
ihnen wäre Anti- Ipsara ſtets im Beſitz der Ip-
ſarioten geblieben, welche alle Auſtrengungen des Cas
pudan Paſcha, diesen kleinen Punct zu erobern, aufs
Blutigſte vercitelt häiten ; die- türkiſche. Flo:te hätte
durch hydriotiſche Brander ,. zwiſchcn Anti - Ipſara
und dem eigentlichen Ipſara, bedeutend gelitten; ein
Theil derſelben wäre verbrannt, und der Reſt in gres
ßer Verwirrung. nach. Mitylene: zurückgekehrt. Die

Beſtätigung hievon ſteht zu erwarten. Einige Briefe

aus Spra gehn ſchon ſo weit, zu verſichern, daß die
Türken mit beurächtlichem Verluſt aus Ipſgra ver-

_ reits Anſpilielungen darauf;

trieben, und ein großer Theil der geflüchteten Jpsa-
rioten bereits wieder nach Ipſara zurückgekehrt seyen !

Paris, den 17. Auguſt.

(Privatcorreſpondenz.) i
® Nicht so ganz unerwartet, als Ihnen in Deutſch-
land vielleicht, kam uns hier die kön. Ordoönnanz v.
Cinige Oppoſitionsblätter enthielten be-
inzwiſchen durften und
mochten ſie ſich nicht deutlicher darüber äußern, um
nicht ſelbſt eine Maßregel zu provociren, die ihnen
Allen, wie man ſich wohl denken kann, höchſt unan-
genehm iſte. Dasmal ſind es aber gewiß nicht die
U bertreibungen der Journale von der liberalen Op-
position, denen man die Suspensirung der Preßfrey-
heit zuſchreiben daif, sondern vielmehr dem wüillichen
Scandal, den die royaliſtiſche Oppeſition gab und
dem auf energiſche Art ein Ziel zu ſctzzen das Mtle
niſterium ſich um so dringender aufgefordert fühlen
mußie, da mau es gegenthtils einer furchiſamen Rück-
ſichtsnahme gegen eine Parthey hätte verdächtigen
können, die es laut der Apoſtasie beſchuldig'. Billigs

15. Aug.

denkende Personen, und wenn ſchon ſie keinesweges

zu den perſönlichen Freunden der ietzigen Gewaltha-
ber gehoren, geben ſelbſt zu, daß wenn jemals die
Frepheit der Preſſe, die in ZügclÜosigkeit ausartete,
eine Beſchränkung forderte, der Augenblick hierzu der-
malen eingetreten war. Auch geſtchen ſie ein, daß
daß das Motiv, w lches die Ordonnanz anführt, ein
wohlbegründetes sen. Denn unſere dieſen Gegenſtand
betreffende Gesetzgebung - iſt offenbar mangelhafr, in
ſo lange ſie kein wirkſames Mittel darbieiet, dcm in
den Journalen ſich ausſprechenden Factionsgeiſte Ein-
halt zu thun, welches nur dann g: ſchehen wird, wenn
dieſelbe die rechtliche B dingung enthä t, unjer der die
Gerichtshöfe die Unterdrückung eines Bla!tes verhän«
gen können. — Aas iinſtweiliger Suspendirung,
Geld- und Gefängnifſtrafen machen ſich ſich unſcre
Jounaliſten um ſo weniger erwas , da Eiſt re thnen
keinen wesentlichen Schaden zufügt, die Eigenchümer
der Journale vexrmbgende Leute ſind und die Brraus
 
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