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Mannheimer Zeitung — 1824

DOI Kapitel:
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0381

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Mit Großherzoglich badiſchem



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gnädigſt. ausschl. Privilegium.

Ne. 95.

Sonntag, den A. April

1824.

Politiſche Zeitge schichte.



Paris, den 3 1. März.
Von ds: Renten 102 Fr. 60 Ct., Piaſter 24. j
Sitzung der Depuiirtenkammer vom 27. März.
; Hr. Dudon ſucht ZEN Ugung des Hrn. B.

Conſtant zu widerlegen, indem er einen Noiariatsact

von 1796 citirt, in welchem der letzte ſich als E chwei-
zer qua ificirt habe. Dieser erwiederte darauf, jener
Uct habe früher ſtatt gefunden, als er ſein französisches
Bürgerrecht nachgeſucht und erhalten habe. Gen, Foy
nimmt hierauf das Wort und begegnet in ein.m aus-
führlichen Vortrage den Einwürfen des Hrn. Dudon.
Nach einigen Debatten über die Frage, ob man diesen
Gegenſtand zur näheren Untersuchung unmittelbar in
die Bureaux verweiſen, oder abwarten soll, bis die
Kammairr conſtituirt ſey, wird biſchloſſen, daß die Un-
terſuchung der Wahlgiltigkeit des Hrn. B. Conſtant
bis zur definitiven Bildung der Bureaus verſchoben
werde. – Die Hrn. Casimir Perrier und Mechin. be-
kiagen sich hierauf über die Mittel, welche die Regie-
rung angewendet habe, um sich die Majoriiät In der
Kammer zu verſchaffen; jener ſagt am Schluſſe ſeines
Vortrags: „„Ich erkläre meinen Comittenten und dem
geſammten Frankreich, daß, meiner Mcinung nach,
beynahe alle Wahlen der Departemente und der Haupt-
ſtadt das Werk des Miniſteruums und ſeiner Unterge-
denen und nicht der Ausdruck des freyen Voiums der
Wähler sind.“ Hr. Mechin licst 2 Rundſchreiben von
Präfecten vor , worin dieselben die Wähler unverhoh-
len auffordern, im Sinne der Regierung zu ſtimmen.
Die rechte Scite ruft ihm aber zu, dieses beweise nichts.

Sitzung vom 29. : /

Mehrere Mitgli.der werden als ſolche definitiv aner-
kannt , andere leiſten den herkömmlichen Eid. Hier-
auf nimmt man die Wahl der 5 Candidaten zur Prä-

fidentenſtells vor ; ſis fällt auf die Hrn, Ravez, Chile_

haud de la Rigaudin, Montmorency , Cardonnel und
Olivier. 4 :

Sitzung v. 30. '
Der Alters - Präsident verkündigt der Kammer, dafßf
S M. mit vieler Güte die Deputatlon aufgenommen
habe, weiche die Liſte der 5 Candidaten zur Präſiden-
tenſtelle überbrachte. – Man ſchreitet alsdann zur
Ernennung der Vicepräſidenten. Das Reſaultat iſt
noch. nicht bckannt.

Man glaubt, daß die Frage über die Siebenjährig-
keit der Kammern in der Kammer der Pairs, dage-
gen die Geſcetze über die Reduction des Zinöfuſſes
und die Entſchädigung der Emigranten in der Depus
tirtenkammer vorkommen werden,

Die Prämie des franzöſ Anlehens iſt auf der Lons
doner Börſe von 13 auf 17 geſtiegen, ſeit man dort
die Nachricht von dem Proijecie erhielt, die 5 procens
tigen Renten heimzuzahlen. f |

Der Herzog Decazes und der engliſche Banquier
Baring sind kürzlich in Paris eingelroffan.

Man ſchreibt Folgendes aus Marseille unter dem
26. März: Sobald die franz Regierung erfuhr, daß
Algier den Spaniern den Krieg erklärt habe, ließ ſir
eine Fregat!ie, und eine Goelette mit Depeſchen für
unsern Consul nach Algier abgehcn Frankreich bot
seine Vermitilung zur Beylegung der eniſtandenen f

Zwiſtigkeiten an, und erklärte, es würde nicht zuges

ben, daß die algieriſchen Schiffe den ſpaniſchen Hans
delsverkehr beläſtigten, ſo lange Seine kotholiſche
Majestät dle Anwesenheit unsrer Truppen zu i1h-
rer Sicherheit für nothwendig erachte. Die
Sache wurde prooviſoriſch ausgeglichen, und ſchon
hat die Fregatte mehrere spaniſche Unterthaneu , wels
che die Algierer zu Gefangenen gemacht haiten, in
dem Hafen von Karihagena ans Land gesetzt. ;
Nach einem Schreiben aus Rom beseſtigt ſich tâgs
lich die Geſundheit des Pabſtes. Se. Heil. ließ ſich
am 19. in das Gemach des Quirinals tragen, wo
jeden Freytag eine Faſtenpredigt gehalten mird.
Nach Privatbriefen aus dem Haore hat man dort
aus Weſtindien Nachricht , daß einige Wochen hin-
 
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