Mannheimer Zeitung (1824)

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Mit Großherzoglich badiſchem :

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gnädigſt. ausſchl. Privilegium.

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N° 279.

Donnerſtag, den /7. October

1824.

Politische Zeitgeschichte.

IMO

Ö Tri eſt, den 25. Seht.
Ein in 22 Tagen aus Mitylene eingelaufenes Schiff,
beſtätigt den Unfall der die türkiſche Flotte bey Sa-
mos getroffen , volllommen. Der Großherr soll bey
der Nachricht wie viel ihn die Eroberung von Ipſara ge-
koſtet, vom Mufti den Befehl zur Ausrottung aller
Griechen verlangt haben, wozu dieſer, unterſtützt von
den Ulemas aber nicht einwilligte. Man erzählt ſich,
der Paſcha von Aegypten habe beym Abſchied zu seis
nem Sohne geſagt, wenn er erfahre, daß sich Hydra

länger als acht Stunden gehalten habe, würde er -

ſich den Bart abſchneiden.

P ar i s, den 2. Oct.

V ond s: z PCt. Conſol. 101 Fr. 60 Ct.; ſpan. Ans '

leihen 573.

Mie allgemeinem Jubel iſt die Ordonnanz, durch
welche die Cenſur der Journale aufgehoben wird, auf:

genommen worden und die Blätter jeder Farbe prei-
jſen einhellig die Weisheit des Königs. Herr v. Cha-
teaubrind hat ſeinem Organ, dem Journal des De-
hais zufolge, bereits eine neue Flugſchrift ,, Ueber die
Abſchafung der Cenſur, ‘’ in der Arbeit. Von ſeiner
vorletzten, vor 14 Tagen erſchienenen: ,, Ueber die
Cenſur, * wurden 10,000 Exemplare binnen wenig
Tagen verkauft. Seine jungſte: ,, Le roi est mort,
vive le roi! betitelte, wurde in Paris mit Vergnüs
gen geleſen und in den Provinzen, wie z. B. zu Metz
war ſie als Placat an den Straßen - Ecken angeſchla-
gen. j

Durch eine Ordonnanz von heute wird die defini-
tlve Ernennung des Herzogs von Bordeaux zum Ges-
neraloberſten der Schweizer verkündet. ]

In elner zweyten Ordonnanz ſpricht Se. Maj. der
König : „„ Um unsere Thronbeſteizung durch Acte der
Gnade zu bezeichnen und unſrer Armee Beweile uns-
rer Theilnahme zu geben, wird den Unter. sicieren,

Soldaten und Recruten der Landarmee, die von ih-
ren Corps deſertirt ſind oder ſich nicht bey denselben
eingefunden haben, Amneſtie bewilligt, wenn ſolche
bis zum z1. Dec. zu ihrer Pflicht zurückkehren. Aus
ßerdem wird dem Kriegsminiſter aufgetragen, Vors
ſ<hläge zur Begnadigung der Individuen zu machen,
welche nach den Verfügungen der Ordonnanz vom 3.
Dec. v. Jahres verurtheilt werden würden.

sn der Etoile und in andern Blättern wird der
Vorſchlag gemacht, Carl X. den Beynamen der Vi e l-
ge lie bt e zu geben.

Der Co nſtitu tion n el hatte geſtern nach dem
Memorial Bordelais gemeldet, ein ruſſiſches Geſchwa-
der ſey mit 25,000 Mann auf Majorca angekommen.
Das miniſterielle Abend - Blait widerlegt diese Nach-
rich.

.; der vorgeſtrigen prächtigen Revue auf dem
Marsfelde, bemerkte der König daß die Lanzenträger
das andrängende Volk mit ihrem Lanzenſchatt abs
wehrten und rief: ,, Nur immer vor, weg mit den
Hellebarden. é

Man ſpricht von einer Miniſterialveränderung; Je-
dermann erwartet eine ſolche oder hofft wenigſtens
darauf. (Conſtit.)

Lopez Banos, ſpaniſcher Kriegsminister unter dem
Regiment der Cortes ſoll sich jetzt mit 150 Mann zu
Gibraltar befinden.

Die geſammte Militärmacht des Freyſtaats Colum-
bien, dürfte nach der Verſicherung des kürzlich von
daher zurückgekehrten Herrn Mollien höchsſtené bo,c00
Mann betragen. Aber die Sch äf er Bolivars und
die ſ< war zen Lanz enträg er des Paez nennt
Hr. Mollien nicht allein unüberwindlich, sondern auch
unangreiflich, wahre Parther der neuen Welk.

Nach den jüngsten Berichten aus Corfu ſind bes
reits, um die (geſtern erwähnten) Beſchlüſſe des Lords
Ober - Conmiſſärs in Vollzug zu seg n , zwey Fres
gatten aus dem: Hafen von Corfu ausgelaufen , an
welehe ſich zu Zante auch das Lomiralſchiſſ anſchl:es
Hen wird. z

Nach einer intereſſanten B rechnung, die ‘er P ris