Mannheimer Zeitung — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0233
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No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
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Mit Großherzoglich badischen Y
Freitag, den 27. Februar
41824.
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Politiſche Zeitge schichte.
t : Wien, den 20. Febr.
Der dſterreichiſche Beobachter schreibt aus Conſtanti-
nopel vom 26. Januar, nach Erwähnung der bes
reits bekannten Ankunft des ruſſiſchen Staatsraths v.
Minciaky, in Conſtantinopel, Folgendes :
„Der bisherige Statthalter von Widdin , Derwiſch
Muſtapha Baſſa, iſt zum Oberbefehlshaber des in
dem nächſten Feldzuge gegen Morea beſtimmten Hees
res , das auf 80,000 Mann gebracht werden soll, er-
nannt worden, und hat Befehl erhalten, ſich balds
mödglichſt nach dem Hauptquartier von Lariſſa zu
verſügen. An ſeine Sielle iſt Raſchid Mehemed
2:f zum Gouverneur von Widdin befördert wots«
en.
„Die Vorbereitungeu zu dem neuen Feldzuge ge-
gen die Inſurgenten werden von der Pforte mit der
grbßien Thätigkeit betrieben. Ueber 40 Curiere ſind
im Laufe d. M an die Statthalter der verſchiedenen
Provinzen des Reichs mit gemeſſenen Befehlen abge-
fertigt worden, die angeordneten Truppenaushebun-
gen zu beſchleunigen, und ihre Mannſchajt gegen die
im Aufſtande begriſfenen Diſtrikte Griechenlands in
Maiſch zu seßen. Auch die Rüſtungen zur Sre, die
Ausbesserung der beschädigten, und der Bau neuer
Kriegsfahrzeuge werden mit Eifer fortgesett. Inzwi-
ſchen hat eine in der verfloſſinen Nacht im Arsenal
ausgebrochene Feuersbrunſt dieſen Theil der Siadt
und die nahe gelegenen Schiſſswerfte abermals mit
Zerſtdrung bedroht; den angeſtrengten Bemühungen
des Capudan Baſſa und den übrigen zum Löſchen her-
beygeeilten Behdrden iſt es jedoch gelungen, dem
Brande nach wenigen Siunden Einhalt zu thun , so
daß nur 3 zur Aufbewahrung der Getreitevorräthe
für den Bedarf der Haupiſtadt beſtinmte Magazine,
wovon glücklicher Weiſe nur eines geſüllt war, ein
Raub der Flammen wurdene ‘tf i
„Der mit einer Flottenabiheilung bei den Darda-
nellen aufgeſtellte Patrona Beg, oder Viceadmiral iſt
wegen Nachläßigkeit im Dienſte, wodurch griechiſche
Korſaren ermuthigt worden , ſich bis in die Nähe der
dortigen Schlöſſer zu wagen, seiner Stelle entsetzt,
und nach Cypern verwieſen worden. Der bisherige
Riala Beg oder dritte Admiral der Flotte, erhielt
ſeine Stelle und zugleich den Auftrag , ſich bereit zu
halten, mit einer Abtheilung von 10 bis 12 Schifs
fen nach den Dardanellen abzugehen. “
„„ Die Ratifikaiion des, im verfloſſenen Monat Ju-
lius zwischen den Bevollmächtigten der Pforte und
Per si er's abgeſchloſſenen, Vertrags, iſt wegen eini-
ger, von Srite des Hofes von Teheran erhobenen
Anſtände bisher noch nicht erfolgt. Dieſer Aufschub
mag Anlaß zu den verſchiedenen hier verbreiteten
Gerüchten über neue , zwiſchen der Pforte und Pers
ſien ausgebrochene, Mißhellgkeiten, ‘ja ſelbſt über
Gefechte, die an der dortigen Gränze und nament-
lich in der Nähe von Bagdad , vorgefallen seyn ſol-
len, gegeben haben, wovon jedoch weder der Pforte
noch irgend einer der fremden Geſandiſchaften bis
heute eine offiziele Anzrige zugekommen ift. §.
„„Mehrere der vornehmſten gricchiſchen Familien in
diefer Haupiſtadt, deren Angehbrige schon ſeit länges-
rer Zeit in der Verbannung lebien, sind kürzlich
durch Ausfertigung von Begnadigungsbefehlen und
Zurückberufung der Verwieſenen erfreut worden. Une
rer den Zurückberufenen befindet sich auch der ehemalige
ruſ. Geſandtiſchasfisrankier Danecſi. ‘“ /
„Der Kdnig von Preuſſen hat ſeinen bisherigen
Geſchäftsträger bey der hohen Pforte, v. Miltitz,
zum Ministerreſidenten ernannt. ‘“
„„Am 19 d. M. ſtarb hier in dem hohen Alter von
§3 JlIahren der königi franz. Botſchafis-Raih v. Ruf-
fin. Er war der âlteſte unter den yhicsigen diplomati-
ſchen Bramten, und hatte, während der 68 Dienſt-
Jahre, die er zählte, zu verschiedenen Malen als Ges
ſc<äftsträger der Gcſandtschaft seines Hofes bey der
Pforte vorgeſtanden. 't
„„Dér Geſundheilszuſtand dicser Hauptſtadt und ih-
rer Umgebungen iſt, ungeachtet der äuſſerſt gelinden,
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„Der bisherige Statthalter von Widdin , Derwiſch
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dem nächſten Feldzuge gegen Morea beſtimmten Hees
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„Die Vorbereitungeu zu dem neuen Feldzuge ge-
gen die Inſurgenten werden von der Pforte mit der
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gen zu beſchleunigen, und ihre Mannſchajt gegen die
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Kriegsfahrzeuge werden mit Eifer fortgesett. Inzwi-
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Zerſtdrung bedroht; den angeſtrengten Bemühungen
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Brande nach wenigen Siunden Einhalt zu thun , so
daß nur 3 zur Aufbewahrung der Getreitevorräthe
für den Bedarf der Haupiſtadt beſtinmte Magazine,
wovon glücklicher Weiſe nur eines geſüllt war, ein
Raub der Flammen wurdene ‘tf i
„Der mit einer Flottenabiheilung bei den Darda-
nellen aufgeſtellte Patrona Beg, oder Viceadmiral iſt
wegen Nachläßigkeit im Dienſte, wodurch griechiſche
Korſaren ermuthigt worden , ſich bis in die Nähe der
dortigen Schlöſſer zu wagen, seiner Stelle entsetzt,
und nach Cypern verwieſen worden. Der bisherige
Riala Beg oder dritte Admiral der Flotte, erhielt
ſeine Stelle und zugleich den Auftrag , ſich bereit zu
halten, mit einer Abtheilung von 10 bis 12 Schifs
fen nach den Dardanellen abzugehen. “
„„ Die Ratifikaiion des, im verfloſſenen Monat Ju-
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Per si er's abgeſchloſſenen, Vertrags, iſt wegen eini-
ger, von Srite des Hofes von Teheran erhobenen
Anſtände bisher noch nicht erfolgt. Dieſer Aufschub
mag Anlaß zu den verſchiedenen hier verbreiteten
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lich in der Nähe von Bagdad , vorgefallen seyn ſol-
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noch irgend einer der fremden Geſandiſchaften bis
heute eine offiziele Anzrige zugekommen ift. §.
„„Mehrere der vornehmſten gricchiſchen Familien in
diefer Haupiſtadt, deren Angehbrige schon ſeit länges-
rer Zeit in der Verbannung lebien, sind kürzlich
durch Ausfertigung von Begnadigungsbefehlen und
Zurückberufung der Verwieſenen erfreut worden. Une
rer den Zurückberufenen befindet sich auch der ehemalige
ruſ. Geſandtiſchasfisrankier Danecſi. ‘“ /
„Der Kdnig von Preuſſen hat ſeinen bisherigen
Geſchäftsträger bey der hohen Pforte, v. Miltitz,
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§3 JlIahren der königi franz. Botſchafis-Raih v. Ruf-
fin. Er war der âlteſte unter den yhicsigen diplomati-
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