Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1824

DOI chapter:
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44352#1005

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
f. U
i V B M / V ; ; ;
uÊ NV ) \ . .
4 \ Zeitung

; ; H-: f 1, /: „ «cg r 428
f 4 q) KCKITIISCSn O NN V ;
iDeimer l'Os /
; ‘ ; ; j ¡ü §4 . q \ N
1 " Je M Sh LES
E . ML M
. § it ( V ü /
Ñ f ' M "k I F z2240 §

. Â

Mit Großherzoglich badiſchenm

N° 250.







Z

gnädigſt. ausschl. Privilegium.

Mittwoch, den 8. September

1824.

P olitiſche Zeitge schichte.



Aus dem Großherzogth um Heſſen,
den 5 Sept.

é (Privatcorreſpoendlennn....
® Die zur Untersuchung, der mehrerern Gymnaſial-
sſchülern zu Darmſtadt zur Laſt gelegten Unordnungen
und Erceſſen, niedergeſetzte Commiſſion hat unlängſt
ihre Verhandlungen geschloſſen. Unter den, einen po-
litiſchen Character an sich tragenden Thathandlungen
der Inkulpaten, die hierbey zur Sprache gekommen
ſiud, wird eine Verſammlung angeführt, welche sie
im Herbſte des vorigen Jahres auf dem Melibocus
hielten, wo sie den 18. October feierlich begingen und
wobey eine Nachahmung ſogenannter Warlburgsſce-

nen ſtatt gefunden haben ſoll. Wenn inzwiſchen aus -

Rückſicht auf das jugendliche Aiter jener Individuen
Verirrungen der Ait nicht so ſehr in Betrach-
lung gezogen zu werden ücrdienen dürften, ſo mußte
der ausgelassene Lebenswandel, dem Einige ſich hins
gegeben, deſto ernſtlicher die Aufmerksamkeit der vor-
gesetzten Behörden in Anspruch nehmen. Alus dieſer
Veranlaſſung erſchien denn auch jene bekannte Ver-
ordnung des großherzogl. Kirchen- und Schulraths
zu Darmstadt, wonach den Gymnaſiaſten das Beſus
chen dffentlicher Häuser, es ſey denn in Begleitung
ihrer Lehrer, Eltern 2c., unterſagt, den Wirthen aber
bey Vermeidung einer Strafe von 10 Rthln. , anbe-
fohlen wurde, keine Gymnaſial - Schüler bey ſich
aufzunehmen, – In Folge der Eingangs erwähnten
Unterſuchung und des hierauf erlaſſenen Urtheils,
dürfen diejenigen Individuen, die dabey compromits
tirt ſind, und welche im Begriffe ſtanden, den näch-

ſten Herbſt die Univerſiiät zu beziehen , allererſt nach

Ablauf eines Jahres die academiſche Laufbahn betres
ten und auch alsdann nur , wenn ſie bis zu dieſer
Epoche unzweifelhafte Beweiſe eines gebeſſerten Les
benswandels gegeben haben werden. Gegen die übris
gen Mitſchuldigen ſind, nach dem Grade ihrer Strafs

barkeit und den ſsür sie ſprechenden Milderungsgrün-

den, zeitweiliges Carcer, Verweiſen und andere Disci-
plinar - Züchtigungen vrrhängt worden. ~

Frankfurt a. M,
(Verhandlungen der hohen deutiſchen Bundesverſamms
lung 25te Sitzung.) ; (Fortsetzung.)

Der kaiſerl. königl. präſidirende Herr Geſandte,
Freyherr von Münch- Bcllinghauſen , erklärte der ho-
hen Bundesverſammlung, er habe ſich beeilt, den
über die kaiſerl. öſterreichiſchen Propoſitionen in der
24. dießiährigen Sitzung gefaßten einſtimmigen Bes-

ſchluß zur Kenntniß Sr. M. des Kaiſers zu bringen,

und Höchſtdieſelben hätten die Präſidialgeſand ſchaft
beauftragt, der hochverehrien Verſammlung Folgendes
zu eroöfſnen :

Seine Maj. der Kaiser haben aus dem in der 24.
Silzung vom 16. d. M. gefaßten Beſchluſſe aufs neue
die frohe Ueberzeugung geſchdpft, daß über jene
Grundſätze und Vorſchriften, durch deren Uufrechthal-
tung nicht nur die Sicherheit, der innere Friede und
die wahre Wohlfahrt der einzelnen Bundesstaaten,
ſondern auch die Fortdauer und Fiſtigkeit des die Ges
ſammtkraft und das Geſammiintereſſe Deuiſchlands
umſchließenden Vereins unwiderſprechlich bedingt ſey,

_ unter den erleuchteten deuiſchen Regierungen die volls

kommenſte und glüdklichſte Uebercinſtimmung obtoalte;
diese längſt genährte, nunmehr aber feyerlich beſtätigte
Ueberzeugung allein hat Sr. Mai. den Muth und die
Zuversicht einflöſſen können, womit Sie bisher bey
allen Bundesverhandlungen, in Ihrem , durch das
Bewußiſeyn der reinſten Absichten ſtets gileiteten,
auf das gemeinſchaftliche Beſte ausſchließend berechs
neten Gange, von keinem Hinderniſſe gehemmt, von
keiner Nebenrückſicht gestört, unverrückt vorgeſchritten
ſind ; Se. Maj. werden auch fernerhin und ſo lange
als Sie auf dieſelbe 1ireue und kräftige Mitwirkung
rechnen dürfen, die ihren redlichen Bemühungen bis
jelzt zu Theil geworden, in immer gleicher Geſinnung
beharren, und Sich glücklich ſchäzen, dem ehrenvollen
Verirguen Ihrer hohen Bundecsgenoſſen, deſſcn Bes
 
Annotationen