Mannheimer Zeitung — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.44352#0753
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No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
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- Einband
-
No. 1 - No. 31 (1. Januar - 31. Januar)
-
No. 32 - No. 60 (1. Februar - 29. Februar)
-
No. 61 - No. 91 (1. Maerz - 31. Maerz)
-
No. 92 - No. 120 (1. April - 30. April)
-
No. 121 - No. 151 (1. May - 31. May)
-
No. 152 - No. 180 (1. Juni - 30. Juni)
-
No. 181 - No. 211 (1. Juli - 31. Juli)
-
No. 212 - No. 242 (1. August - 31. August)
-
No. 243 - No. 272 (1. September - 30. September)
-
No. 273 - No. 303 (1. October - 31. October)
-
No. 304 - No. 332 (2. November - 30. November)
-
No. 333 - No. 362 (1. December - 31. December)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Maheimer (
Mit Großherzoglich badiſchem
. - - A - r
L ſ B z z ]
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S urfu A § ' ;
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§
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gnädigst. ausſchl. Privilegium.
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Mittwoch, den 7. Juli
1824.
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Politiſche Zeitge schichte.
A us d e m Nets que. den 23. Junt.
(Beſchluß. -
Mach diesen Utrf LO .en und den zu dens
ſelben von mehreren hundert Theilnehmern an diesen
Umlrieben niedergelegten, durchweg übereinſtimmen-
den, ſubſtantiirten Geſtänduiſſen, hat das geheime
Verbindungswesen auf den mehrſten deutiſchen Unie
verſität.n ſeit dem Jahre 1821 folgende Geſtalt er-
halten. l
An der Spitze deſſelben befand sich ein, nicht blos
für die academiſchen Jahre. ſondern besonders für
die nachfolgenden bürgerlichen Verhältniſſe geſchloſſe-
ner geheimer Bund. Derselbe stand mit revolution-
nären Vereinen in Frankreich, Ftalien und in der
Schweiz in näherer Verbindung,, und war von dort
ausgegangen; sein Zweck war geradzu Umnſturz der
in Deutschland beſteheuden Staatsverfaſſung, und zu
ſeinen Mitteln zu dieſem Zwecke gehdrie Erregung
von Unzufriedenheit, von Aufstand und von Revolu-
tionen, Meuchelmord der Bundesfeinde, unbedingter
Gehorſam gegen unbckannte Obere, Unverbindlich-
keit des den Regierungen gelciſteien Eides, Zuläſſig-
keit des Meyneides gegen dieseiben, Uebung in den
Waffen und möglichſte Verbreitung der Richtung des
Bundes; die Mitglieder des letztern haben ihm und
seinen Zwecken und Mitteln mittelſt körperlichen Eid-
ſchwurs Gehorſam und Treue geilobt, und hatten, in
Beziehung auf den Bund, Deuliſchland in zehn Kreiſe
gqetheilt, von welchen jeder einen eigenen Vorſteher
hatte; er hielt von Zriit zu Zeit geheime Zusammen-
künfte ; auf den Universitäten in Halle, Leipzig, Je-
na, Göttingen, Erlangen, Würzburg, Heidelberg,
Tübingen und Freyburg waren einzelne Ubtheilun-
gen von Bundesgliedern, welche mit denen, welche
die Universitäten bereits verlaſſen hatten , in fortge-
ſetzier Verbindung standen. Bey dem in dieſem
Bunde herrſchenden ſtrengen Geheimniß, und da die
Mitglieder ſelbſt gegenseitig sich nicht alle bekannt
seyn durften, hat man bisher nur Hundert und eis
nige, theils auf Universitäten, theils bereits in dffent-
lichen Verhältniſſen ſtehende Mitgli. der dicses Bun-
des und unter denselben fünf Kreisvorſteher ermit-
teln, und iheils hier, theils in andern deutſchen
Staaten zur Unterſuchung ziehen können. Zu den
Beſtrebungen dieſcs Bundes gehörte insonderheit, durch
die allgemcine Burſchenſchaft die Grundsätze des Bun-
des unlier die academiſche Jugend zu verbreiten, letze
tere nach und nach für die Zwecke des Bundes zu
~ gewinnen, und daher die Burſchenschaft unter die un-
mittelbare Leitung deſſelben zu bringen und derſelben
als Mittel zur Beförderung ſcines hochverräihrriſchen
Zw ces ſich zu bedienen. .
Dieje ſtrafbare Leitung der Burſchenſchaft erfolgte
nach folgenden Abſtufungen: Unmittelbar unter dem
obgedachien revolutionuären Bunde ſtanden die ger
heimen burſchenschafilichen Vereine, welche theils aus
Mitglicdern des Bundes, thcils aus andern, vorzüge
lich burſchenſchafilich gesinnten Mitgliedern der Bur-
ſchenſchafi beſtanden, we.chen letzteren der geheime
Buud und die Theilnahme der ütrigen Verecinsmitr-
glieder an demſelben unbekannt war. Der Zweck
dicſer geheimen Vereine war theils die Aufrechihal-
tung und Leitung der Buiſchenſchoft, theils aber die
Ausbildung, Verbreitung und Befcſtigung der Grund-
ſûâlze des Bundes; sie waren die Vorſchule des letzte-
ren und beſchäftigten sich 1heoretiſch mit denienigen
Grundsätzen und Beſtrebungen, zu deren Inwendung
und Ausführung der Bund beſtimmt war; ſie hatten
auſſerdem die Beſtimmung , daß der Bund in ihnen
künftige Mitglieder bildeie und kennen lernte; dieſe
geheimen Vereine hielien jährlich unter einander ge-
meinſchaſtliche Zuſammcnklünfte, und theilten ſich zu
dieſem Ende in zwey Hauptſyſtemez; zu dem Nord-
deuiſchen gehörten die zu Halle, JIeva, Leipzig und
Göttingen, und zu dem Süddeutschen die zu Erlan-.
gen, Würzburg, Heidelberg, Tübingen und Freyps
burgz jedes dieſer beiden, in den Grundsätzen völlig
ubezreinſtimmenden Syſt.me, hielt gemci-ſchaftliche
Mit Großherzoglich badiſchem
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nären Vereinen in Frankreich, Ftalien und in der
Schweiz in näherer Verbindung,, und war von dort
ausgegangen; sein Zweck war geradzu Umnſturz der
in Deutschland beſteheuden Staatsverfaſſung, und zu
ſeinen Mitteln zu dieſem Zwecke gehdrie Erregung
von Unzufriedenheit, von Aufstand und von Revolu-
tionen, Meuchelmord der Bundesfeinde, unbedingter
Gehorſam gegen unbckannte Obere, Unverbindlich-
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keit des Meyneides gegen dieseiben, Uebung in den
Waffen und möglichſte Verbreitung der Richtung des
Bundes; die Mitglieder des letztern haben ihm und
seinen Zwecken und Mitteln mittelſt körperlichen Eid-
ſchwurs Gehorſam und Treue geilobt, und hatten, in
Beziehung auf den Bund, Deuliſchland in zehn Kreiſe
gqetheilt, von welchen jeder einen eigenen Vorſteher
hatte; er hielt von Zriit zu Zeit geheime Zusammen-
künfte ; auf den Universitäten in Halle, Leipzig, Je-
na, Göttingen, Erlangen, Würzburg, Heidelberg,
Tübingen und Freyburg waren einzelne Ubtheilun-
gen von Bundesgliedern, welche mit denen, welche
die Universitäten bereits verlaſſen hatten , in fortge-
ſetzier Verbindung standen. Bey dem in dieſem
Bunde herrſchenden ſtrengen Geheimniß, und da die
Mitglieder ſelbſt gegenseitig sich nicht alle bekannt
seyn durften, hat man bisher nur Hundert und eis
nige, theils auf Universitäten, theils bereits in dffent-
lichen Verhältniſſen ſtehende Mitgli. der dicses Bun-
des und unter denselben fünf Kreisvorſteher ermit-
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Staaten zur Unterſuchung ziehen können. Zu den
Beſtrebungen dieſcs Bundes gehörte insonderheit, durch
die allgemcine Burſchenſchaft die Grundsätze des Bun-
des unlier die academiſche Jugend zu verbreiten, letze
tere nach und nach für die Zwecke des Bundes zu
~ gewinnen, und daher die Burſchenschaft unter die un-
mittelbare Leitung deſſelben zu bringen und derſelben
als Mittel zur Beförderung ſcines hochverräihrriſchen
Zw ces ſich zu bedienen. .
Dieje ſtrafbare Leitung der Burſchenſchaft erfolgte
nach folgenden Abſtufungen: Unmittelbar unter dem
obgedachien revolutionuären Bunde ſtanden die ger
heimen burſchenschafilichen Vereine, welche theils aus
Mitglicdern des Bundes, thcils aus andern, vorzüge
lich burſchenſchafilich gesinnten Mitgliedern der Bur-
ſchenſchafi beſtanden, we.chen letzteren der geheime
Buud und die Theilnahme der ütrigen Verecinsmitr-
glieder an demſelben unbekannt war. Der Zweck
dicſer geheimen Vereine war theils die Aufrechihal-
tung und Leitung der Buiſchenſchoft, theils aber die
Ausbildung, Verbreitung und Befcſtigung der Grund-
ſûâlze des Bundes; sie waren die Vorſchule des letzte-
ren und beſchäftigten sich 1heoretiſch mit denienigen
Grundsätzen und Beſtrebungen, zu deren Inwendung
und Ausführung der Bund beſtimmt war; ſie hatten
auſſerdem die Beſtimmung , daß der Bund in ihnen
künftige Mitglieder bildeie und kennen lernte; dieſe
geheimen Vereine hielien jährlich unter einander ge-
meinſchaſtliche Zuſammcnklünfte, und theilten ſich zu
dieſem Ende in zwey Hauptſyſtemez; zu dem Nord-
deuiſchen gehörten die zu Halle, JIeva, Leipzig und
Göttingen, und zu dem Süddeutschen die zu Erlan-.
gen, Würzburg, Heidelberg, Tübingen und Freyps
burgz jedes dieſer beiden, in den Grundsätzen völlig
ubezreinſtimmenden Syſt.me, hielt gemci-ſchaftliche