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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 78 - Nro. 102 (1. April - 29. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0394
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den. Antonio Pistt:, Sohn des Adwocaten Hrancesco.
Cr it feitdem verhaftet worden. Nochmals verfolgt
fie, als der Zheilnahme an der VBergiftungsgefchichte ver:

düchtig, mit Steckbriefen, den Rechtsanmwald G&, DB.

DBuftellt von Locarno, und den Notar Paolo Herviliz
bint von NRurco.

Zu Zürich verftarb am 6. April ein achtungsmwerz

ther Man und Kunftler, Herr Sobhann Caspar Huz;

ber, Candfchaftsmaler, der Sohn eines Sleifhers.

In Genf wurde das nenePreßgefeß am 30. März mit

großer Digforität angenommen, Als derDberfDufour (ich
mit 45 Andern überftimmt fah, fprach er als wahrer
Nepublicaner die fhönen Worte: „Möge Sott der
übermiegenden Stimme feinen Seegen geber./

N edel an Die

Brüffel, den 18. April, Auf Befehl des Bicas
riat® von Gent ift in dem Diftrifte von- Thielt allen
Mitgliedern der Sefellfchaft Tot nut van ’t Algemeen
die Hosolution verfagt worden. Dies hatte zur Folge,
daß fogleich“ mehrere von ihnen, und namentlich der
Bürgermeifter von Meulebecke , Herr. Delaere , ihre
Enflaffung nahmen. Seder Tag bringt nun neue Yus:
Terfer.

Um 12. d. wurde zu Motterdam der SGrundftein zu
der neuen Brücke bei der dortigen Börfe gelegt.

Hrantiret®. :

Parts, den 21. April. Fonds v. 26.: 5 pCt.
Conf. 100 Fr. 40Ct. — 3 pECL 71 Fr. 15 Ch
—— Bankactien 2535. ;

Die franzöfifche Academie hat den Hrn. Royer Col:
lard an Bo Stelle des Hrn, Marquis Laplace zu ih»
rem Mitalicd erwählt, ;

Un den Nbenden vom 17, und 18, d. M. find etz
der mehrere Perfonen Opfer von abgebrannten Feuer:
werfen geworden: Ein junges Mädchen wurde fchwer
verwundet; ein gewiffer Hr. Martaur erhielt aus eis
nem Sewehr, das mit großen Schroten geladen war,
einen Sehuß in die Schulter z auf mehreren Banktenn
und namentlich in der Straße Salt Denis, dubte
man gegen-Derfonen, die nicht inuminirt hatten, Ges
waftthätigfeiten aus, und warf ihnen die Fenfter ein3
die bewaffnete Macht wurde befhimpft und gefchlagen.
Dir Hr. Drocurator des Konigs hat gegen die CThaz
ter diefer Unordnungen eine gerichtliche Unterfugung
verlangt. Hr, Desmortiers, Snfructionsrichter, if
bereits mtr diefem Proceffe beauftragt.

‚Die Sache der Mad. Mainville- Fodor gegen das
Haus des Königs Fam heute im Tribunal erfter Snz
fHanz vor. Der Advocat des Fönigk. Kanfes verlangte
8 Lage Zeit, um zu antworten, was bewilligt wurde.

Der jeßt erfchienene Alnianac royal für 1827 ent:
hält folgende MNotiken über die Deyutirtenkammer.

Sie befteht aus 430 Mitgliedern, darunter find 3

Minifter.,. 6 Staatsminifter „7 Seneraldivectoren, 2
Gefandte, 11 Staatsräthe, 7 Maitres de Mequetes,
16 Präfidenten der Gerichtshöfe, 12 Fönigl. Procuraz
toren und Öeneraladvocaten ,. 17 Präafecten und Unz
terpräfecten, 9. Präfecturräthe, 2 Generalfecretäre von
Präfecturen, 6 General» oder Specialeinnehmer, 49

Generale und Oberofficiere, 28 Gouverneurs, Direc-
toren, Unterdirertoren, Confervatoren, Süfpectoren,
Verwalter, Einnehmer, Zahlmeitter u. f. w.: im Ganz
zen 175 befoldete und widerrufliche Beamten. Hierzu
fommen 162 aicht befoldete Deamten, denen man. jez
doch ohne Beleidigung nachfagen fann, daß file mit der
Macht durch Erkenntlichkeit oder Cbrgeiß in Verbinz
dung Kehem, Aus diefer Darftellung folgt denn, daß

„. unter 430 Deputirten, die Frankreich repräfentiren

follen, fi nur 03 befinden, von denen Man fagen
Fömnnte, fe feyen ganz anßer dem Sylteme der Minis
er; Die übrigen Herren find an diefelben durch ver:
ichtedene Bemeggrunde gebunden ‚die allerdings aus
ihrer Heberzeugung hervorgehen mögen, zugleich aber
aud durch Verbindungen, die aufzuheben eS nicht von
ihnen abhängt,
; Grob ritann ten.

ton don, den 17. Mori. Confoltd, 822,

Die Morning Chron. verfichert, der König
habe, als ihm angezeigt wurde, Lord Wellington habe
feine Entlafung gegeben, geantwortet: Se. Maj. em-
pfange die Demiffion des Herzogs von Wellinaton
al6 DOberbefehl8haber, mit dem namlichen Bedauern,
womit der Herzog fe gegeben.

Man Keft im Slobe and Trav. Auszüge aus

‚ der Correfpondenz zwiflhen Hrn. Canning und“ dem

Herzog von Wellington.

Man Kefßtin der Times von geftern : Unterbandlunz
gen zwijchenm Hrn, Canning und Lord Lansdown feyen
gefcheitert, da man die Unmöglichkeit voransfah, aus
der Emancipation der Katholifen, dem Willen des
Königs entgegen, eine Cabinetsangelegen heit zu machen.
Das nämliche Journal fagt heute: Wir haben Gründe
zu glauben, daß die Unterhandlungen, mit Lord Lang
down nicht abgebrochen find. ES Megt gewiß etwas
Befonderes in diefer Art, dag Publicum aufzuflären.
Nun erflärt auch der Courrier, er fey durch Mits
theilungen eines Wohlunterrichteten in Stand gejekbt,
Die febten Berichte der Times zu beftätigen. Sie Iau-
ten alfo: „‚ES it nicht wahr, daß Lord Lansdown-
eine, der in den gefirigen Times Ähnliche, Antwort ge“
geben, noch daß die Unterhandlungen aufgehört.” Es
it von Seite des Lord Lansdown und feiner Freunde

‚n’chts als eine Handlung der Gerechtigkeit, Dehaups

tungen zu nichte zu machen, die auf ihre Sefinyuns
KK Hrn. Cahalta und feine Politik, und {elbft
gegen den König in diefem Augenblicke der Verwirrung,
wo man fo außerordentliche Anftrengungen macht, um
die Föniglichen Borrechte in der Wahl eines Mannes
an bie Epike des Minifteriums zu bejhränken, ein
yes Licht werfen...

Bi Mo rning Pol v.17. giebt die Ernennung
de8 Sir Sohn Copley zum Cord Canzler als gewiß,
ferner fey der Marquis d’Anglefea zum Orofmeifter
der Artillerie “ernannt, wonach) es natürlich Feinen
Zweifel mehr letde, daß der Oraf yon Eldon und der
Herzog von Wellington, die einflußreichften und aus
gezetü netten unter den entlaffenen tiniftern vom.
Ehauplaße der Politik abgetreten feyon. — Im ae
der Herzog von Cambridge den wichtigen Poften a
 
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