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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 209 - Nro. 234 (1. September - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0875
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MNuswechfelung des Tractats zwifhen den bewoNmäche
tigten. Commiffarien der beiden Staaten gefchehen.
Diefer Tractat, der jhon von 1769 bis 1788 ohne
ahıefichen Erfolg verfucht wurde, und feit dem Fries
Den von 1815 wieder zur Verhandlung Fam, wird für

die Einwohner der beiden Rheinufer eine wahre Wohl.

that feyn. Zuvörderft beflimmt er unveräanderlich Die
GSränze der Landeshoheit zwifchen Srankreich und
Deutfchland ; er befreit von allen Hinderniffen den“ Ge
nuß der Sigenthumsrechte der einzelnen Privatleute
und der Gemeinden, auf den Fall, wo durch den Kauf
des Stroms das Sigenthum unter die fremde Herr
{chaft Fam; er feßt dem Rechte Schranken, das den
zwei Staaten vorbehalten war, für die Flußarbeiten
SFafchinen und Holz zu hauen ; er (ichert unferen Ges
meinden Rechte, die fie nicht hatten, oder die fie vers
loren, wenn der Thakweg ‚fe unter die fremde Herr-
fchaft brachte; er entledigt Ihre Güter von gewiffen
Hobeitsredten, wie die Sagd, die Fifcherei, die Gold:
mwäflcheret u. dgl, deren die badifhen Gemeinden , die
bet uns Snfeln befaßen, genoffen, und deren nnfere
Gemeinden bei den. Badifchen nicht genofen;z er ges
fattet die zoffreie-Ansfiuhr der Yerndien auf den Snuz
felm, um fie auf dag Gebiet zu bringen, wo der Ei-
genthümer wohnt; er fihert die Moglichkeit , In’$
Künftige ohne Widerfpruch die Arbeiten zur Schüßung
der bedrohten Ufer zu machen, und hindert auf einem
Ufer Arbeiten zu machen, die dem andern nachtheilig
fen Fönntenz. er hebt dem Feinen Krieg auf, den man
mitfen im Frieden ohne Nußen gegen einander. führte,
Er wird endlich, das ftebht zu hoffen, die gute Hars
monie zwifdhen den Einwohnern der beiden Strom:
Ufer unterhalten, denn er unterdruct alle Haupturfaz

hen des Zwieflpalts. Berwaltungsminfregeln, im SGeifte

des Tractats, find genommen, wie man fagt, um bald die
beiden NRoeinufer aller Bortheile diefes Zractats theilhaf-
tig zu machen, und die Einwohner des Elfaffes werden
eheftens einfehen, daß bet diefem Anlaß der Sorgfalt
des Königs nichts entging. CPolit. und literar. Zig.
bes Niederrheins.) - |
SroßbSritann ten
£ondon, den 5. Sept, Conf, 87% — &
Kolgendes ift die Kiffe der Mitglieder des Miniftes
riums$: Erfer Lord des Schaßes: Lord Goderich.
Kanzler der Schabfkammer: Hr. Herries. Staatsfe-
crefär für Die auswärtigen Angelegenheiten; Lord
Dudley ad. Ward. Stanatsfecretär für den Krieg und
bie Colonien : Hr. Huskiyon. Stagtsferretär im De:
partement bes Ynnern: der Marquis v, Langdown.

Sroßmeifßfter der Yrkiferie : Marquis v. Anglefea, Lord

Canzler: Yord Cyndhurfk. Präfldent des Confeil8: der
Herzog von Portland... Cord Des Geheim- Sieaels:
Sraf von Carylisele,. Präftdent des Bureau der Hans
delsfammer und Schaßmeifter der Marine: Hr. Char
Ie8 Sraunt, Präfident der Rechnungsfammer : Hr. 6.
DB. DWynn. Kriegsfecretäar : Lord Dalmer kon. Ranz-
fer des Herzogthums Lancafter: Cord Berley. Münz-
director; Hr, Zierney. Waffer- und Forftinfpector :
Hr. S, Bourne, Schaßfecretäre: die On, Dlanta uud

Counrtenay. Lords der Schaßfammer: Sraf Mount,
Charles, Lord F. &; Gower, Lord Elior, die Hin, FIBe
Gerald u. Machaughten. Admiralirätsconfeil : Sir SG.
Codburn, S. Devifon, Sir W. Hope, Hr. SKeiths
Douglars. SGroßadmiral von England: Se, 1: DO. der
Herzog von Clarence, Dberbefehlshaber der Kande
macht: Herzog von Wellington,

Nach dem Duufries Courrier wird der jährliche
Werth aller in Großbritannien wachfenden Kormugat-
tuugelt auf 112,000,000 Pfd. St., und der jahrliche
Werth des Rindviehs, der Schaafe, Häute, Butter,
Käfe unddes Federvichs auf 108,000,000 Pf.St. ange»
{chlagen.

Da fich Se. Maj. von Doyais noch im Sefängnig
befinden, fo find die Poyais Bons so pCt., nämlich
von.3 Pf. St. auf 17 Pf. St. gefallen.

SA HUT EM

ın 25. Yırg., dem NMamenstage der Infantin Donna
Quifa Carlotta, war Halb-Gala am Madrider Hofe,
Man ließ, wie gebräuchfich, die Wafferkünfte zu San
Sldefonfo fpringen, mährend der König und die fon.
Familie in den Gärten, begleitet vom diplomatifchen
Corps, fpazierenm gingen. Eine unzählige Volfsmnenge
war aus Madrid und aus allen Bezirken Caftiliens
herbeigeftrömt z die Mannigfaltigkeit der Kleidertrache
fen Ddiefer och halb mildem Bevölkerung Caltıliens,
wo man feit vielen Jahrhunderten die Kleidertrachtert
unverändert beibehalten hat, bot ein fehr malerifches
Schaufpiel dar.

Der Preis des Brodes if in Madrid gefunken, dies
und die Herabfeßung des Preifes für die Sicherheitss
Farten, bat das Bolk mit großem BeifaNk aufgenommen,

Zu Baleintcia hat die Nachricht von der Abfegumg

“Recacho’s und der Reorganifation der Policet zu Unru-

hen VBeranlafung gegeben. Eine halbe Stunde von
diefer Stadt if am 21. der von Barcelona Fommende
YPofkmwagen beraubt worden.
Don Francisco Morales, der SGenerakcapitän der.
canarifchen Safeln, if am 27. Sun auf denfelben ans
gelangt. ;

ZN FE en
BZucha ref, den 21. Yıra, Die neueften. Nach
richten aus Conftantinopel vom 3. d. behaupten

- zwar, daß in den Gefinnungen der Pforte in Betreff

der Intervention der europalfchen Mächte noch. feine
MYHenderung eingefrefen fey;z allein bier glaubt man ims
mer mehr, daß der Divanıım AWugenblick der Entfchei»
dung doch nachgeben werde. Selbit unter dem Bojas
ren und am Hofe des Holpodars ft Diele Aırkicht die
vorberr{chenDde,

Coniantinogel, den 5. Augulk., Bor einigen

Zagen murde ein fehr Aretger Firman erlajffen, um
die Mufelmänner an die trene Beobachtung ıhrer ve

‚Higiöfen Dflichten zu mahnen: ein Mittel, deffen wram

{ich gewöhnlich in offeutlichen Nöthen bedient. — Fin
anderer Kirman verfügt eine algemeite Dolfszählung,
uıker der in und um Confiantinopel wohnenden Mus
 
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