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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 235 - Nro. 260 (2. October - 31. October)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#1032
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ga6kier, nicht beffer ausdrücen zu fönnen, al$ Inbes:
mir dm für: die Zukunft entre uiscrbruchliche Treue
werfprechen, und uns bereit erffären, uns allen Br
fehlen su aunferwerfen, die er uns ertbeifen wird. Seitz
Dem And wir nicht mehr yon der Treue, die wir fs
fhmworen Haben, abgewichen , und haben allen Grund
zu Goffen, daß mir dadurch unfer ehemaliges Glück
und unfere Zufriedenheit wieder erlangen werden.
Michtedeftoweniger, Heiliger Vater, werden wir fort,
während von SGewiffensbiffen beunruhigt; unfer Ges
wigen wirft uns ohne Unterlaß vor, unfere Yflichten
gegen unfere heilige Kirche verlekt zu baben, und ang:
jtiget uns fo fehr, dag das Leben felbit wenig Berth
in unfern Yugen haben würde, menn wir des theuerz
fen, und für die Chrifen unentbehrlichen Zrofes bez
yanbt feyn follten. Die Befehle und Crmabnungen,
welche die heilige Kirche, um uns zu unferer PAicht
zureuzuführen, wiederholt an ung gerichtet, und der
Sluch, mit dem fe die Miderfpenkigen bedroht, find
Tange Zeit für uns verloren gewefen 3 taub gegen ihre
Stimme haben wir in unferer thürichten VBerblendung
jeden Vorfclag zur Unterwerfung verachtet, und-ihre
heillanıen Mathfchläge zu verwerfen gewagt. Sekt,
nachdem die revolutionäre Wutb in ung völlig ges
tilgt If, und wir mut dem tiefiten ECchmnerz erfannt
Haben, wie ffrafbar wir gegen unfere beilige Kirche
geweien find, werfen wir uns zu den Füßen Cw. Hets
Ha feit, und flehen in diefer, mit unfern Thränen bes
neßfen Dittfchreft um die Cnade, ung Ihre BVerzeis
bung, zu gewähren, uns von. Neucın in den Schooß
Shrer Kirdde aufzunebmen, und uns. als zärtlicher
Aater, an den Cegnungen, die Sie- Shren Kins
dern fpenden, heil nehmen zu laffem Wir hits
ten. Cmw. Heiligfeit,. durch ein Parriarchalfchreis
ben alles Andenken an yunfere vergangenen Sechler zu
yertifgen, damit wir, nachdem wir ın® mit der heilts
gen Kirche, unferer gemenfchaftlichen Mutter und
Zuobithäterin verföhnt haben, unleres Glückes genies
Ben. füunen. Möge der Allerbüchfte, die Tage Em.
Heiligkeit. verlängern, und Sie mit der Fülle alcs
nur gebenfbarın MWobhlergehens Kberfehlütten. Folgen
die Unterfchriften von 5 Capitanis der Provinz Acars
nanien, 3 Capitanig der Provinz Arto, 6 Capıtanis
der Drovinz Cepanto. 3. Capitanis. der Provinz Nes
gröponte; von Talanta, heben, Athen find Feine
Hamen unterzeichnet, 15 Capitanis. der Provinz Tric
A

5beffa, den 22. Scpt, Die Flotte von Semas
0pnol Freigt im füwparzen Mecte,

Gonftantinspel gefegelt, um zu Hr. 6. Nibeaupierrels
Verfügung aeftellt zu werden, Die Difickere fchafften
fih einige Tage vor Ihrer Yibfahrt GiviMeider am.

Ducdharef, den zn. Deck Yus, Conftantinonel UE
der Befehl arı die Hospobare der beiden Fürfenthie
mer eingegangen, der Pforte unverzüglich eine aufßets
ordentliche Kriegsftenuer in. baarem Selde, Getreide,
Pferden und Leder zu leiften. Man if hier fehr dar,

von Bailern, von. München abzuholeit.

arzen Zwei dazu gebös
vige. feinere Rriegsfchiffe find am 15, Sept, nach

€ fe Pe n
uber beftürst, und weiß. fich unter den gegenwärtigen
Umfänden nicht recht zu benehmen, da an den ho:

yon der Sürffenthümer eine bedeutende ruffifche Macht
ftcht, die jede Wilfährigkeit für das Begehren des
Großfiultans‘ übel deuten, wenigftens für {ich eine
‚aleiche. Wilfährigfeit nachher, begehren fönnte,. Auch
find die Forderungen der Pforte fo UÜbertrieben, daß
ihnen felbft mit dem beften Willen nicht Genüge ge:
Teiftet werden kann. Iedes Furkenthum fol 20,000
Saft Getreide, eine Million Piafter, 10,000 Stick
‚Hornvieh, 30,000 Stüf Schaafe) 6000 Pferde, und
mehrere taufend Sentner Leder nach den Donaufeftunz
gen binnen fünf Wochen Kefern. Durch die lekten Unz
uben haben die armen Einwohner der Moldau und
allachet viel gelitten; die Vojaren, die meiftens aus-
gewandert wareit, und durch Ihre Emigratidon große
Summen verloren haben, find bemüht gewefen (te ber
ihrer Rırcekfunfe auf Koften der Unterthanen Wieder
einzutreiben, und ffe dürften fich jeßt nicht Leicht Dazır

werfichen, aus eigenen Mitteln die vorgefmriebıre

Gontribution zu KFeiften. In Saffy befonders fol man
fehr unzufricben fegn, nnd mit Sehnfucht einen Wech-
fel der Dinge entgegen fehen, Die täglichen Hachrich-
ten von der ruffifhen Sränze fchmeicheln den gewag-
teften Hoffnungen, und. viele Kaufkeute beginnen [Mon
darauf, Speculationen zu bauen. Mehrere der ange
jebenften Häufer. haben Chamyagnermein, Dferdege-

{cirr, Broderienm und Luruswaflfen verfchrieben, um

damit..die ruffifchen Officiere verfehen zu fonnen. —
Cine Divifion Snfanterie, die. ın Bialgkock kand, bat
fich an den rechten Zlügel des Senerals. Sabaniew

angefchloffen.
. >
‚ Bermifhte Nadhrichten. :
Zu Bremen And Nachrichten aud Rio Janeiro vonı
18. Aug. eingetroffen, mornach der Kaifer den Gene:
rallieutenant Marg, de Barbacena. und den. im Ge:
zeralftabe angeftellten Major BWefelok. ernannt hat,
feine Fünftige Faiferf. Gemablin, die Prinzeffin Marıa
Die beiden
Herren foltem fon am 19, mit. dem -englifehen
Packetboot Nedpole: nach Europa abreifen. (3. Hı) —
Kürzlich hat, fh in Dillingen der brave und
allgemein geachtete Adjudant des dork garnijonirenden
5, ChevaursLegers-Negiments, Dberlient. Schmidt, mit
einer. Piftole felbft entleibt, und zwar fo nahe an der
Donau, daß er nach dem Schuß Inden Fluß bite
einffärzte. Derfelbe hinterläßt eine Gattin mit 3 Kin
dernz “Die Urfache diefer That ft nicht bekannt. —
Man hat nachgezäbhlt, daß Portugal feit 1820 Nicht
weniger als 76 Minifter hatte.

A Mannheimer Schaubühne. ;
Eountng, den 28. Det. Die fhsne Müllklerin.
Kom. Oper vi Paeftello, Mad. Setdler-
Wranibkg — Risen. Die Wiener In
Berkip: Pofe. Mad. Seidler-Wranig ty
— Quife.



Drukesei von 5. Kaufmanns Witwe Lit. Lo 2, NE. 76
 
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