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Mannheimer Zeitung — 1827

DOI Kapitel:
Nro. 235 - Nro. 260 (2. October - 31. October)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#1031

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fi die Nachricht von der Zufammenfunft deffelben
und des franz. Admiralg mit Ibrahim, und daß leB:
terer auf Verbaltungsbefehle von Conffantinopek und
Nlerandrien. wartet. .
C© a NE LM
Nach franz. Blättern fol der ehemalige Beichtvater
%, M. der Königin von Spanien, der Abbe. Giovannk
"Almaras auf Nequifition des fpan. Confuls in Rom,
megen geheimer Correfpondenz mit den eatalonitcdhen
Sanfurgenten, dafelbft verhaftet und nach der Engels:
Burg gebracht worden feyn, von wo er auf einer [pas
nifhen Kriegsbriga nach ESpanten gefchieet werden fol.
Sirona und Lamyourdan find von den Kebellen
frei.—Sep del Eitang Fehr mit. 8000 Mann zur Dot,
— Einige fagen,- er habe fich unterworfen. — Sraf
Es pagua iftın Berga.— Die Unterwerfung wird Im
mer allgemeiner; zu Torfofa. und Tarragona reißt
man die Mauerzettel mit der Inichrift „Es Iebe. die
Snauifikon! Zod den Negros, wieder herab.

Die Noreife der Königin nach Balencia von. Madrid,
it auf den 2a. Det. feftgefeßt. Bon. dort, wohin auch
der König fommt, geht die Reife mach Barcelona, Saras
goffa, Navarra, In die Bastkifchem Provinzen und über
Yltcafilien nach Madrid zurüc,

U WFT EN

Es heißt, der Sultan habe fich entfchloffen, den
griedhifchen Datriarchen mach Morea zu fFSicfem, unt
mit den Griechen zu unterhandeln ; auch vernimmt
man, daß die Minijkter von Frankreich, Rußland und
England diefen Cchritt als die ‚erffe Bewilligung in
diefer. Angefegenheit beirachten. (SGaz. de Fr.)

Nachftehendes if, aus dem Sferreichifhen
Deobachter, die Bittjchrift, weiche die agriechifchen
Sapitanis der fünf Provinzen von Trikala, Janina,
Ycarnanien, Lepanto und Negroponte an den griechts
Ihen Patriarchen zu Conffantinopel gerichtet haben:
„Wir; die unterzeichneten Cayitanis der fünf Diftricte,
Lrifala, Sanina, Acarnanien, Lepanto und Negros
ponte werfen ung vor Sw, Heiligkeit Füßen nieder,
Fiffen Shnen ehrfurchtsvoll die Hände, und ftellen unz
terthänigft vor: Dbaleich unfere erlancdhte RMegierung
jederzeit die geeigneten Maaßregeln, um diefe Länder
gegen Räuber und anderes fchlechte SGefindel zu (hits
gen, ergriffen, und zu diefem Ende Dffictere, mit Lem
Range von Commandanten der Enapalje ernannt Kar,
io hat man nichtsSeftomeniger die Schwirigkeit, eirges
jehen, volfommens Sicherheit an unzuganglichen und
von Waldungen bedecften Drten aufrecht zu - erhalten,
und die Unmöglichkeit erfannt, die Räuber allenthale
ben auszuroffen, ohue den Beiftand der Eingebornen
des Landes, welche deren Schlupfwinkel kennen, au®
denen fie won Zeit zu Zeit hervorbredhen, um die
Straßen durch Raub und Mord unficher zu machen.
Diefe Muckfichten hatten die ottomannifche Regierung

bewogen, einen Gebrauch zu fanctioniren, der feit un2

venflichen Zeiten befteht und fehr geeignet if, dem
ande eine vollfommene Sicherheit zu gewähren, näm-
lc, in allen biefen Diftricten griechtifche Cayitani zw
ernennen, mit dem Anuffrage, für die Sffentlidhe Sis
herhett zu wmudhen,, wobei fle von mehreren Ihrer

Glaubensgenoffent, deren Zahl nach dem Bedürfniffe
und der Augdehnung eines jeden -Diffrictes beftimmt
ypurde, unterfüßt werden follten, Diefe . Capitank,
deren Würde in ihren Familien erblich gewefen, was
yen ihrer Dflicht fet8 treu geblieben, als Gott im
Sabre 1821, um un8 für unfere zabhfreichen. Sunden
zu ferafen, zugelaffen hat, daß die Peft der Neyolırs
tion, welche mehrere Hrifiliche Völker ergriffen hatte,
fich auch unter uns verbreitete; fie Uberrafchte uns
wie ein vergifteter Pfeil, und verführte dergeffalt unz
fern. Geift, daß wir in unferer Berblemdung wagteir,
die Schranfkfem unferes Standes, als getreue Unters
thamnen, zu überfchreiten, und ung alg Undankbare und
Rebellen gegem unfern gemeinfchaftlichen Wohlthäter,
unfern huldreichften Monarchen, und zu gleicher Zeit
alg Widerfpenffige und Webertreter der Verordnungen
und beilfamen Ermahnungen Em. Heiligkeit zu 3zeigem
Moer kaum war ein Sahr verfloffen., als die Febhaftes
ftz Neue uns zu unferm ehemaligen Sefinnungen zu
rircfführte ;z. mittferweife wurden wir zu wiederholten:
malen aufgefordert, zur Gnade unfers8 erlaucdhten Souz
veraing unfere Zuflucht zu nehnıenm, und um. eine Vers
zeihung zu bitten, welche ung von den otromannifchen
Heldherrn unfehlbar gewährt worden wäre, Die uns
alle fünf oder feh8s Monate, im Namen Dder hohen
Pforte, Amneftie anbotenm; allein die Anffrengungen,
die {fe machten, waren vergebeng, weil wir ung hartz
näcig. weigerten, Ihren Worten das, Vertrauen 31
fchenfen, welches fie verdienten. Solchergeftalt haben
wir uns felbft diefer Berzeihnung beraubt, die uns von
Neuent der Zahl der getreuem Unterthanen Sri Hoheit
beigefellt haben wurde, was feit langer Zeit unfer
einziges Verlangen mar. Aber feitdem der Serasfier
Mehemed-RNefdhid-Pafcha, Statthalter von KRumelien,
Sanina, Delfino. und Ballona, zum Oberbefehlshaber
der ottomannifchen Truppen gegen. die Iufurgenteir
ernannt worden If, Daben wir durch die That feine
Milde und Sanftmuth gegen die Beffegten kennen ge»
lernt; die unwandelbare Erfüllung feiner Berheißungz
gen, die glänzenden und rafchen Siege, die wir ihır
{in Griechenland erfämpfen fahem, und mehr als alles
Ucbrige, die großmuthige Behandlung, die er, nad der
Einnahme der Acropolis von Athem demjenigen anges
Deihen Heß, welche fich dem ottomannifchben Scepter
unterworfen hatten, Haben uns alle bewogen, UNS
neuerdings als Raja’s der hohen Pforte zu erklären.
Die erhabenen Eigenfehaften, welche diefen Serasfkier
auszeichnen, und ihn in die Zahl der mürdigften und
treueffen Diener des Großherrn, fo wie feiner größten
Heldherren feßBen, haben uns aleFurcht benommen ; wir
haben uns fämmtlich in dag Lager Sr. Ereellenz bei
heben begeben, und Entiefällig. um DVerzeihung für
unfer friüheres Benehmen gebeten. Der Seraskier hat,
fie uns mit feiner gewöhnlichen Huld'i gewährt, Uns
fere Freude darüber if unausfprechlich gewefen ; nad):
dem wir dem YMerhöochften gedanft, und die eifrigfteit
Wunfche für ein langes Leben and das Wohlergebheit
unferes erhabenen Monarchen zum Himmel gefchickt
hatten, haben wir geglaubt, unfere Gefühle der Erz
Tenntlichfeit unferm würdigen Statthalter, dem Sees
 
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