Mannheimer Zeitung (1827)

Mandeimer

Die politiide Manns ‘®
heimer Zeitung $
nebit den; Unserhaltunagss
bfatte YEdnir, Eoftew
zufammen halbjährlich

vier Sl.
a a

S 74,





Zeitbegebenbheiten,



7 : Ruß La N D
‚Petersburg, den 7, Marz. Der Ober-Quartiers
meilter des. abgefonderten caucafifchen Corps, Dbdrift
a la Suite, Kobebue, hat zur Belohnung feines aus-
gezeichnet eifrigen Dienftes die diamantenen Ynfigs
nien des St, Unnen - Drdens zweiter Clafe erhale
ten.

Zufolge allerböchfter Beftättgung der Meinung des
Reichsrathe6 fönnen die, Hofmäkler und Mailer, beit
Schuldforderungen an fallirte Debitoren, nicht gleich
den Hhrıgen Gläubigern abgefunden werden , fondern
müfen in Gemäßbeit des Banfkrottreglemenis bh, I.
$. 89 zur vollen Seniüge ausbezahlt werden.

Am 6. d. M., Morgens, {tieg bei heftigem Norde
Welt das MWafjer das Waffer der Nerwa und in den
Canälen bis auf 4 Fuß 2 Zok. Signalfihäffe tönten
von der Admiralität, und von dem Zhurme derfelben.

{ah man die rothen Flaggen wehen, Das Gig in den.

Ganälen zerborft und die Eisdecke der
fih von den Ufern.
Abend. }

Newa Iöfte
Muf den Sturm folgte ein Ailler

. Der TEL N
„Bien, den 20. März. Metalliques 88 ; Bankac-
tien 10564, | Be

; Yen Gem

Berlin, den zr. März. Se, Maj. der König
von Dreußen haben eine Mifion ernannt, die aus
vier rheinländifchen Landtags Deyautirten. und vier f6-
Niglichen Commiffarien befteht, Welche hoher die Modis
Eee, unfer denen das yreuß, LXandrecht in den
-ADeinprovinzen ei ührt we { afz
ZH On eingeführt werden fol, Bericht erffat

Stettin, den 10. März. Am ’geftrigen Lage
wurde im hiefigen Schaufpiel zur Wiedrrgenefung Des
gerechteften, des beften Königs, ein Prolog gefprochen, .
and nach Beendigung deffelben von dem. feltlich ges



ittwoch, den 28,

) v
; } |
uufrankirte Aw
ichvriften werden nicht ale
genommen. Alle Zufeh;
dungen. wollte Man an Die
Kedackionm Aaddveifiven.

SEinrücungsgecbühr 4KF.
die Zeile.

it Großherzoglich Gadifchem quädiglt, ausfchl, Rrivikegium,

1827,

März





fhmucten Theater - Perfonal die Bülte des allgelieb-
ten Monarchen befränzt. — Das zahlreich. verfammelte
Dublicum Aimmte jubelnd in dag Volkslied ein: Heil
dir im Siegerfranzg, und die angeftammte Treue der
Pommern fandte heute gewiß die inbrunftigften Ges
bete für die Erhaltung unfers Herridhers empor zum
Throne deffen, der der Volker Schicffal In feinen Hans
den wägt. )
Frankfurt a, d. D., den 19. März. Die Haup-
gefchäffte bei der diesjährigen Frankfurter Reminisces
remeffe find nunmehr beendigt und haben im Ganzen
Refultate gewährt, weldhe dem {teigenden Umfange
diefer Meffen entfprochen, wenn gleich von Einzelnen

. allerdings auch) Klagen über ungenügenden Gewinn

fich vernehmen Keßen.

Sa dh fen 2
Sotha, den 21. März.

Botbha.
Die hiefige Nationalzeis

- tung enthält Folgendes:

Wie man reich werden kann? „Hierzu habe ich
fürzlich ein recht vortreffliches Mittel erfahren. Sch
fam nämlich auf einer Reife durch X. und ging bet

"dem dafigen Leihhaus“ vorbei, wo mich ein. altes Muütz

terchen antrat, welche eben. in. der ftrengen Külte ein
yaar Betten hineingefragen und verfeßt hatte, „Es
entfpann, fich unter ung nachftehendes Sefpräch, —
Mütterchen (mir ein Stück Geld zeigend.) Herr; habt
doch die Güte, und fagt mir, ob dieß ein guter preuz
fifcher Thaler if. Sch. Allerdings, gute Alte, Wo
habt ihr ihn her? DM. Ach Gott! hier aus dem
Veihhaufe, wo Ich eben meine [eßten Betten hintrug,
um etwas Seuerung für die Meinigen zu Fanfen,
Mein Sohn it ein Maurer, hat eine Fran und vuır
Stinder, ud jeßt In der Arengen Kälte giebt cs. Feine
Urbeit; da haben wir fchon feit 14 Tagen alles hierz

.. hertragen muüßen, um nur nicht vor. Hunger und

Kälte umzufommen. Ich. Sagt mir doch, Mütters
en, wer halt denn Ddiefes Leihhaus? Sk e8 dem.
föniglich? M. Add nein! e8 gehört dem reichen **,
der vor einigen Iahren das große Loos in der Voi-