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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 51 - Nro. 77 (1. Maerz - 31. Maerz)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0213

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Die Dolitilde Manns
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Mit Großhersoglih Gadifchem gnädigfk. ausfchl. Privilegiunt,

N= 53. Samftag, D

Ba den.

— Mannheim, den 2. März. Seftern früh gieng
Das Eis im Near 108 und durdh mehrere Antäbe
_nüb Stöße den Zag hindurch glüclich. fort. Sn unz
Srfhreibliger Menge hrachte e8 der Strom von oben
herad. Anfänglich fchien die noch vorliegende Eisdecke
Des Rheins e8 aufhalten zu wollen, der gewals
tige Druck der ungeheuern Malje aber öffnete gegen
Ibenb, in gerader Nıchtung, einen Durchgang uud
yfeiffchnell ftrömte es nun, ohne Suhrioht, der uns
tern Hheingegend zu, Yıuch das. Mbheineis folgte iu
vergangener Nacht, Bei höherm Water würde diefer
Sisgang verderblidh gewefen feyn. Der wohlthätigen
Uuioßung des Schnee’s , welche die Iane Yuft aus



Süden mit geringem ‚Regen, binnen 24 Stunden, bes

wirft hatte, if e8 zuzufchreiben, daß wir vor größerm
Zaffer bewahrt worden find. Allein es dürfte jeßt
noch viel‘ mehr Waffer, iInsbefondere yom Dberrhein,
nachfommen. Die gegenwärtige Höhe it 4 Schu
Über dem Mittelwaffer, ı RO

Schluß des geftern -abgebrochenen Urtifels uber das

neue weiblide Erziehungs; und Indus

frie-Snfitfutin Pforzheim. /c) Arbeitsunm:
ferricht, Darunter find alle feinere weibliche Yırbeiten
veranden, vorzüglich aber -die Belehrung im Berker
tigen von Spigen und Blonden nach brabanter und
füchfifher Art, Stickeret in Zu, Dlattüicderet, Tayız

bourinfiickeret, Siraminftiderei in Seide und. Mole,

Sold- und Silberftickeret IC. „im Tünfilichern. Nähen
und Strifen, Hieran.reihet fich der hefonudere Unter
„richt im Malen und Zeichnen.‘ d) dronomifdier Uns

terricht. ‚ Abwedhhslungsweife haben wöchentlich 3mWeI
‚der Zöglinge den Küohernefchäfften betzuwohnen, um

DON der Zubereitung der Speifen und den dabei Mega:
lichen Erfyarniffen. fo. viele Kenntniß zu erlangen, als.

ihre dereinftige Scelbftftändigkeit erfordert. Sie wmerz
Den gelegenheitlich auf ihren Spaziergängen in Gars

mn 3, März

EA ——

1827.





ten und auf offenem Felde von der Natur, von dem
Anbau und von dem Gebrauche der. verfchiedenen
Semächfe belehrende Auffichlüffe erhalten. IIL Un;
terhalt. a) Koft, Die Koft (einen gefunden Haus-
mannstifdh) ft diefelbe, welche die DObherlehrer und
Dberlehrerinnen genießen, und welche Mädchen von
Stande und Bermögen anfprechen Föunen, (Mäheres
hierüber wird auf Anfrage ertheilt.) b) Kleidung.
Zur Bermeidung aller Saloufie und eines wetteiferns

‚den größern Aufwandes, werden alle Mädchen auf
‚Koften des Hayfes gleichförmig. ‚gekleidet.

Die Feier:
Heider werden ‚ans feidenen, die Werftagsanzkige aus
feinen, im Inlande verarbeiteten Stoffen .— wie fe die
Sahrszeit gebietet. — geliefert, übte daß dakıır etwas
Befonderes berechnet wird. c) Bettwerk und Wafche.
DBettwerk und Wafche liefert das Inftitut frei, Gedes-
Mädchen hat blos mitzubringen: 6 Leintucher, 12

‚Handtücher und eine Anzahl Hemden und Strümpfe.

d) Ergößung. Damit die Erziehung nicht in Steif:

„heit, ober gar in, Menfchenfchewe andarte‘ (was an

manchen Erziehungsanftalten mit Recht getadelt wird),

£önnen freundliche Einladungen zu geräufchlofen Haus:
‚gefellfhaften angenommen werden, jedoch nicht ans
‚ders, alg ber‘ gleichzeitiger Einladung einer Lehrerin,
‚ welche nach ihren Pflichten für die fArengfte‘ Sittlichs
Feit verantwortlich if. IV. Bezahlung. Für alle

diefe Ceiftungen, die Bekleidung inbegriffen, werden

‚jährlich nur Zweihundert und vier und fechs;tg Sulz

den und zwar In Halbjähriger Boransbezahlung mit
132 f. an das Ynfkient, entrichtet, — “Man fann
ohne Uebertriebenheit und Selbitrnhnr bebauten, daß

‚noch fehr wenige Snftitute allen Bedingungen einer
moralifd-rekigiöfen , einer Funftgerechten und 3ualeich

SconomMIifhen Bildung, in dem Maße enfinrochen
haben, wie diefe, allen aut das Wohl der Zöglinge
berechnete Erziehungsanftalt, 5 BE
‚Die großherzogl. Direclton des allgemeinen Erztez
* Bungs- und Snduftrie-Inftitut zu Pforzbeim.
AN vv. Sensburg.
 
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