Mannheimer Zeitung (1827)

ad

Mandeim

Die volitiiche Man ne
heimer Zeitung
nebi den: Alu rer Haltıznase
bzatte DHSn ir, Eoften

zufammen Galbiährfie

vier I.



N® 156.

MA -

Baden







Sarisruhe, den 29. uni, Seine Königliche
Hoheit der Großherzog haben fich heute nach Höchftih-
rer Privatbefigung Langenfiein begeben, wo Hüöchftdies
felben einige Wochen zu verweilen gedenken.



ZeitbegebenDeiten.

Den er FeiG

Bien, den 23. Juni. Metall. 90%; Bankace
tien 1091.

33. MM. der Kaifer und die Kaiferin begeben fi
ben 28. d. auf einige Zeit nad) Baden, und erft von
da nad Ober-Defterreich auf ihre Familienghüter, II
Ff. DH. die Srzherzoge Kronprinz und Franz Carl,
jo wie 5. f. H. die ran Erzherzogin Maria Auna,
werden während des Yufenthalts IS. MM, in Baden
Schönbrunn beziehen,

Yreußem

Berlin, den 19. Sunt. Hr. Bededorf, gebeinter

Oberregierungsrath im Minhifterium der Geiftlichene
Unterrichts: und Medicinal - Angelegenheiten, fo wie
KegierungsbevoNmächtigter bei der hiefigen Univerfiz
tät, hatte {hon feit mehreren Sahren die Noficht und
gegeben, zur catholifchen Kirche übertreten zu wollen.
uf einer Urkaubsreife nach Megensburg hat er nun

diefen Yebertritt wirklich bewerff£clligt; zugleidh aber

“on dorf aus die Unzeige Sr. Maj. dem Könige ges
macht. Det feiner Ruückfunft hierher fand Derfelbe
fon eine fönigl, Cabinetgordre vom 11. Juni mit der
Entlaffung von allen feinen bisherigen Stellen vor.
HS. Befedorf it fonf als ein durchaus rechtlicher und
braud)barer Mann bekannt, und wird mabhrfcheinlich
in Rückficht auf feine frühern Dienfte eine alngemeffene
Penfion erhalten. A (lg. 3.)



„nen, wie fehr müffen diefe Männer,

ZeEIFUNG,

AWNWiutfranfkirte Zus
IOviften werden nicht an
genommen. Alle Zufen-
dungen wolle man an die
edackivn Aaddrvelfiren.
Sinricekungsgebühr 4Rr.

die Zeile.

A A a

Mit Sroßherzoglich Gadifchemt gnädigl, ausfichl, Brivileaium.



Helfen. DIAFME aD

Mainz, den 28, Yun. OGeftern wurden die Sis
Bungen des Affifengerichts der Provinz für das 2.
<Zrimefter gefchloffen. Sie hatten am 18, uni begon-
Ken und fomit ıo Tage gedauert. Yu diefer Zeit
murden 15 Angeklagte vor diefelben geftellt, wovon 8
des qualificirten Diebfiahls, 2 der Mißghandkung ihrer
Eltern und 5 eines Vergehens gegen die Sffentliche
Sittlichfeit befchuldigt waren. Von diefen wurden 6
freigefprochen, 3 zu fünfjähriger Einfperrung und 6
äu einer Einfperrung von einem Sahre bis zu 3 Mos
Kafen Verurkheilt. GSewiß eine geringe Anzahl von
Berbrechern für eine Bevölkerung von 180,000 Sees:
len, und ein Beweis daß die Bewohner Ddiefer Dros
winzg aufgeflärt und gefittet find; daß wir diefes einer
beffern Erziehung der Jugend und der Deffentlichkfeit
arnferer Yaftiz verdanken, if außer Zweifel. — . Die
Sefhwornen, die Magifrats - Derfonen und die Vers
therdiger zeigten einen edlen Wetteifer alles mit jener
Srundfichkeit, Ruhe und dem Unftande, welche befonz
ders ber Hffentlichen Verhandlungen der Beweis der
vollendeteren Menfchenbildung find, zu behandeln. Das
Publicum nahm wie immer, das größte Intereffe an
demfelben, und Lente von allen Ständen, Fremde und

Einheimifche dramngten {ich hinzu, ohue daß je die dent

Gerichte gebührende Ehrfurcht verleßt wurde. — Hür
den Pfyhologen ik es erfreutich zu feben, mit welcher
Öreude Kaufleute, Deconomen und Beamte zum Chef
aus der Kerne kommen, um als Gefchworne mit Auf.
opferung ihrer Privatgelchäffte mehrere Tage von
Morgens bis Ybends diefen Berhandkungen beizumwoh:
welche den eh-
renvolen Auf erhalten, über die Ehre, die Sreiheit,
ja felbft über das Leben ihrer Mithurger zu ontfchet:
den, diefe Serichtsverfaffung Heben, daß nie eine Kilos
ge über Ddiefe dem allgemeinen Beften gebrachten Dpfer

Yaut wird.

5reie SLiaDt Stan Pine
Hranffurt, den 27. Hunt, 3, Ma. Die” ver: