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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 51 - Nro. 77 (1. Maerz - 31. Maerz)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0253

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Mit Sroßherzoglich Gadifhem qnädigf. ausfchl, Privilegium,



N“ 63.

Donnerftag, den 15. März

1827.



Zeitbeagebenbeiten.



% Defterxzetd: EA
Wien, den 7. März. Metalliques 893; Bankac-
tien 1072. A

Preußen. En

Singen, den 7. März. Ein fih geftern Nach
mittag zwifdhen 5 und 6 Ubhr bier ereigneter Borfall
verdient wegen einem fchönen Zuge von Edelmuth,
rühmlichtt bekannt gemacht zu werden.

Ein armer Handwerfsburfche Fam an den Drt. der
NRheinuberfahrt ,. wo fich mehrere Schiffer beifammen
befanden, und fprach diefe wehmüthig an, man möge
ibn doch um den Gotteslohn überfahren, indem er
fein Geld habe, audh keines fich zu verfchaffen wüßte,
um bier über Nacht bleiben zu können. — Der Wind
webhete jtarf, dabei das hohe Waller, und obne Zabh-
Iung, wollte e8 feinem gefallen , feiner Bitte zu will:
fahren: doch, durdy das Mitleiden bewogen, trat ein
braver junger Mann, Namens Heinridh Leinweber,
hervor, ihın mit feinem Segel zu genügen. Glücklich
brachte er den armen Menfchen an das jenfeitige Ufer
und. Fehrte gleich wieder zurüg, Als er eine Strecke
in bem reiffenden Strome war, erhob ich vISBlih eine
jo außerordentlihe Welle, daß fein Nachen der Länge
nach unmfchlug, und er darunter begraben ward; der
Iiachen war faym über ihm gewichen, fo erhob er ‚{tch
auß der Tiefe und voll Geiftesgegenwart fuchte er
diefen zu erhafhen, welches ihm auch gelang. Er gab
id) alle Mühe, auf denfelben zu kommen, wodurch er
ber augenblidlichen Gefahr entgangen‘ war. Unter
ben größten Wellenfhlägen trieb er nun, auf dem Bo-
‘ ben feines Nachens fßend; mehrere DBüchfentchüffe unz
ter dem Bingerloche entfernt fort, wo "ihn feine Sa-
meraben, die ihm gleich zu Hilfe eilten, erft eimholten
. und glücklich retteten. E€$ war die Höchfte Zeit. Der
Handwerksburfche hatte dem Ungkicke feines Wohlthäz
ter6 zugefehen, Tonnte ihm aber nicht helfen, doch lief

auch ‚er den Rhein abwärts, ibm zur Seite folgend,

unter Sammer und Schreien,
war.

big er ganz gerettet

Baierm ;
Se. Maj. unfer aWergnädigfter König haben die ers

ledigte Stelle eines erften Curators der Univerfität

Würzburg, Alerhöchftihrem General- Commiffär und

Präffdenten der Regierung des Untermainfreifes, Frhn.

von Zurhein, zu Übertragen gerubht.

Kurheffen. A
Caffel, den 4. März. Der SGebheimerath von
Münchhaufen, fonf bevollmächtigter Minifter in Wien,

Seit vorigem Frühjahr auf feinen Gütern Tebend, hat

feinen vorigen. Poften ‚mit einer bedeutenden GSebhaltsz
zulage wieder eingenommen, und zugleich den ang
in der erften Abtheilung der erften Claffe, und das
Öroßfreuz des goldenen Löwenordens erhalten.

Die preußifcher Seits zuerft erfolgte Anerkennung
der Forderungen aus der Verwaltungs-Periode des
Königreichs‘ Weftphalen hat hier eine angenehme Sen:
fation. erregt, indem man hofft, daß die Gouverne-
ments von Heffen und Hannover diefenr- Beifpieke fol
‘gen werden. — % ; 7
Einem Gerüchte zufolge foNen auch wirklich die übrigen
Staaten mit der Abficht. umgehen, abgefonderte Ber
fügungen zu treffen, um Ddiefe feit fo langen Sahren
anbängige Angelegenheit zu Ende zu bringen. ;

Heften - Darm Kader.

Mainz, den 10, März... Nach gllıchich vorüber:
gegangenem Sisgang fieht man num dem Mugenblick
entgegen, wo die Schifffahrt zu Derg und zu Chal
wieder unfern Rhein beleben wird, und man verfpricht
fi eiten eben fo reichen Outerzug, wie im verfAoiler
nen Sabre; Die hiefige Regierung beauftragte bereits
einen „erfahrenen Schifffahrts - Beamten, mit ZInziez
hung von Steuerleuten , fomwohl das Sahrwafller als
and) den Leinpfab von Mannheim bis Caup zu bereie
fen, um die Hinderniffe, die durch die erkitiene Revo,
lution des Stroms der Schifffahrt gefährlich werden
 
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