Mannheimer Zeitung (1827)

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Die yolitiihe Mann,
heimer Zeitung
nebit den Unterhaltungs:
bfatte oo n ir, Eoften

zufammen bafbfährlich

) vier Sl.

N? 148.





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HB a DE MM.

Confanz, den 13. Sunt. Am In d, Monats
wurde den feit dem November vor. Sahrs hier inhafe
tirten Heben Salichmunzerm, Das von dem großbherzogl.
Hofgerichte der See-VProvinz zu Mecröburg gefällte
und böchften Drtis betätigte Urtheil, durch Das groß:
herzogliche Bezirksamt dahier publicirt, wornacd) 1echs
Sndividuen auf zehn Yabhre, das ffebente aber auf vier
Sahre zur gemeinen Zuchthausfirafe und alle zur ges
meinfchaftlidhen Zragung der bisherigen often vers
fällt wurden.
Haus nach Bruchfal abgeführt worden.



ZritbeagebenDdeiten.

NYuPLaAUD

Bon ber polnifdhen Gränze, Ende Mai
Noch immer ift das Schickfal der zwei und dreißig
Polen nicht ent{dhieden, melde alg Stantgverbrecher
anaeflagt find. Shre VBerhöre find längit beendigt,
und eg ftebht zu erwarten, daß nächitengs von St. Des
tersburg ein gedruckter Bericht die ganze Unterfuchung
vor die Augen des europäifchen Publicums bringen
werde. Dies war mwenigitens der entfchiedene Wille
des Kaifers Nicolaus, der auch hier die unmwmandelbare
Gerichts - und Gerechtigfeirspflege beobachtet wiffen
will, So viel glaubt man allgemein, daß nur einige
de8 wirklichen Hodhverraths Infofern übermiefen wor-
den find, als fie um die ruffifche Verfehwörung wif-
jend, nad) ihrer Bethätigung Rußland auch in Polen
anzugreifen, die ruffifihe Verwaltung aufzuheben, und
bis zur Zufammenberufung eines conftituirenden Reichs»
tages ın der Perfon eines in der Fremde lebenden yo
nifchen Seldherrn einen Dictator zu beflimmen, vers

Heute find die Fnquifiten In das Zuchte



Mit SGroßhersoglich . Badifchem quädigl, ausichl. Brivikegium,

Freitag, Den





Unfranfkivrte Zus

ichriften werden nicht ans

genommen. Ale Zufens

dungen wolle man an die

KRedaction addreffiven«

Sinvückungsgeblihr 4 Kr.
die Zeile.

22, Juni 41827,







forochen hatten, Aus den renaften Berhören fol
aber auch fo viel hervorgehen, daß felbft jene Theilnehs
mer den verruchten Antrag ruff. Berfchmörer, den Czares
witfch inWarfchau zu ermorden, mit Abfchen zurücmwiefen,
inbem ffe jagten, Fein Pole habe fich je an dem Ceben
feines Königs vergriffen. Die meiften Inculpaten has
ben aber mit den ruffifchen RNädelgführern in gar Feis
ner Verbindung noch Berührung geftanden. Ihr Bere
brechen if nur, daß fie, mehr oder weniger vom Bora
handenfeyn folder Umtriebe in Kenntnif gefeßt, die
Auzeige davon zu machen unterließen, Man muß
aber hier wieder die Bewohner des jebigen Königreichs,
wovon Warfchan die Regierungsftadt, und die Bes
wohner von Lithauen, und der Rußland feit lange
fchon einverleibten Souvernements, unterfcheiden. Ieue
fönnen nur nad) dem Gefeß des Königreichs, diefe
zur nach dem ruffifchen Gefebe gerichtet werden. Iene
würden daher, wenn Feine Begnadignuug des Kaifers
(tatt fände, ein weit blutigeres Urtheil empfangen, als
diefe, da im Königreich fhon früher die im Napoleoni-
fchen Coder hart genug ausgefprochenen Strafen durch
einen eigenen, erft nach der Vereinigung mit Rußland
yerwirklichten Neichstagsbefchluß noch mehr gefchärft
worden find. Was die im rulfifchen Polen zu richten:
ben Verbrechen anbetrifft, fo werden diefe wohl aus
ihren SGefänaniffen nach Wilna gebracht und dort ih»
en das Urtheil gefprohen werden. Doch über dies
alle8 bleibt ein undur&drinalicher Schleier verbreitet,
und Ale8, mas man darüber fpricht, beruht auf uns
yerbüraten Serüchten.

Nebrigens if von Der Ankunft des Kaifers MNicos
Jaus in Warfchau oder von siner Zufammenkfunft mit
dem Könige von Preußen UNes Ai. Sie Könnte
wohl faum eher, als im Spätfommer oder Herbft
ftatt finden, Der König von Preußen wird zur Stäre
fung feiner, durch den Beinbruch och immer etwas
gefhwäcten Sefundheit früher als fonft nach Zöpliß
eilen, und vor Anfang Augufts fwerlich nad) Bers
Hin zurückkehren. Die Kaiferin Yerandra ficht neuen