Mannheimer Zeitung (1827)

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Zeitbegebenbheitenm

Rußland '
VeterSsbhurg, den 5. Sept. Allen Miniftern if
die gemeffene Vorfchrift- geworden, noch in diefem
Monate genaue Berichtangaben über die Beamtenzahl
einzujenden , welche fie fünftig im den ihnen unterge:
ordneten Dicafterien beizubehalten: beabfichtigen. Dies
dürfte überall eine bedeutende Reduction der Leßtern
zur Bolge haben. 2:7 an RE
Durch ein vorgeftern am Krönungsfefte felbft-ere
{chienenes höchfteg Manifelt wird für die Staatshez
amten aller Rangflaffen und Chargem im, Militärs
und Givilfadhe ein neues Ehrenzeichen, die Medaille
für Auszeichnung durch untadelhafte Dienfte benannt,
begründet, Sie befteht aus einer quadratförmigen
auf filbernem Grunde vergoldeten Schnalle, auf der
ein Sichenfranz dargeftellt ift.;z in deffen Mitte deuten
römijcdhe Ziffer die Zahl der Dienftjahre an, für wels
de fe‘ verliehen wird. Sie zerfällt in verfchiedene
Srade; ihr unferiter beginnt für 15jährige untadel-
haft zurücgelegte Dienftjahre im Offiziersrange, und
{9 gebt fie von 5 zu 5 Sahren immer höher hinauf.
Sie wird im Knopfloche getragen, von Militärbeam-
ten am Seorgenz, von Civiliften am Wladimirbande.
Diefe neue Verdienfimedaille, allein durch fo große
Dpfer vieljährigen beharrlidhen Dienfteifers und Krenz
gen Sittlichfeit errungen, darf ihrem Befißern, wels
de fie felbft in ihre Wappen und Siegelringe zu feßen
berechtigt find, nie abgenommen werden.
Aus Moskau wird offiziell gemeldet, daß der
Sehrfuhl für die pbilofophifchen Disziplinen an der
bortigen Univerfität, mit dem Beginne des gegenwärz

tigen Sahres auf bhöchften Befehl gefchloffen worden: x

je. €8 if falt zu vermuthen, daß eine Ahnlihe Vers
rügung auch für bie Hbrigen ruffifdhen Univerfitäfen
ergangen if, U

"Mit Großhersoglich Gadifhem gnädigf. ausihl. Privilegium,

23, September







Secherretm

Wien, den 15. Sept, Dem Bernehmen nach wird
Se. £ OH. der Infant Don Miguel erit nach der In -
der lekten Hälfte diefes Monats ftatt findenden Rud-
funft Sbhrer Majeftäten und des Fürften Metternich
Feine Reife nach Lifabon. antreten. Unterdeffen werz
den alle Unftalten zur Yoreife getroffen. -

Se, E£ H. der Erzherzog Karl und deffen durchs
Janchtige. Familie werden in der nächften Woche Ihrem
Wınteranfenthalkt in. der Stadt wieder. nehmen,

; Preußen. .

Berlin, den 8. Sept. Selten hat wohl die Uns
fündigung einer Vorlefung größeres Auffehen erregt,
al8 die, welche der beruhmte Reifenbde, Hr. Alerander
v. Humboldt, über pbhyffcalifche Erdbefchreibung IM
nächften . Winter an’ der hiefigen Univerfität halten
wird. Der Ruf, der demfelden vorangeht , hat auch
eine Menge Privatleute. nach biefer Vorkefung begier1g
gemacht, und das Univerfitätslocal wird, felbfit wenn
Hr. vo. Humboldt den großen Horfaal wählt, mhk
im Stande feyn, die Wünfche aller Hörenwmofendem
zu befriedigen, Da dem berühmten Reifenden die Ga-
be der Rede mehr als irgend einem Profeffor zu Ges
bote‘' iteht, fo it auch von diefer Seite her Ausges
zeichnetes zu erwarten. CE ;

‚Sayflen zz Gotha
Gotha, den 15: Sept. Heute NachmittagS yafe
firten des Kurfürften von Heffen Fönigl. Hoheit unter‘
Dem Namen eines Grafen von Schaumburg die hiefl#

ge Stadt auf einer Reife nach Leipzig.

SO mweiz ;
Senf, den 14. Sept. Wir haben durch anßeror»
dentliche Gelegenheit folgende Actenftiücke aus Gries

; henland erhalten: „Der dritte. griechifche National»

conNgreß an Se. Ercellenz den Grafen Johann Capo
’3ßrin, Gouverneur von. SGri«henkand. Das griechie