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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 235 - Nro. 260 (2. October - 31. October)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#1033

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Die Yolitiide Manns
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Freiburg, den 23. Det. Geitern. hielten Seine
Königlidhe Hoheit der Großherzog Mufterung über Das
{done hier garnıfonirende vierte Cinien-Ynfanterie:Negi-
ment, weldjeg der Inhaber Murkgraf Leopold felbft
commandirte, Nach geendigter Kevue wurde die Mannz
fehaft des Regiment$ auf Kolten der Cradt bewirthet.
Gegen Mittag ertheilte der Großberzog dem CSiadtrath
eine befondere Yudienz, In welcher für bie vielfachen
Gunftbezengungen, Die unter der jeßigen Kegierung
der Stadt zu Theil geworden, und Iinghefondere für
die Verlegung veS erzbifchöflichen Sikes hieher, der
ebrerbietigfe Dank eritattet und Seine Königliche HNO:
heit um die gnädige Bewilligung gebeten wurde, ein
Offentliches Denkmal errichten zu dürfen, um die Danufk-
barfeit der Buürgerfehaft zu verewigen. Seine Könige
lie Hoheit empfingen den Stadtrath auf das hulde
reichte, und außerten fih In den wohiwolendfien
Musdrücen für die Stadt Freiburg.

Hm geftrigen Tage hatte auch das von der hiefigen
Stadt zu Ehren Seiner Königlidhen Hoheit in dem
herrlich gefhmückten Kaufhausfanle veranftaltete Banfket
von 140 Derfonen ftatt, welchem die drei Herren Marks
grafen, Se. Durchl, der Fürßfk von Fürftenberg, die
Staatsminifter und ein Zheil des großherzoglichen
Hoffkaate8 anwohnten. Gegen Ende des SGaßfmahls
erfchienen auch die Herren Erzbifchöfe , welche bei Seiz
ner Königlichen Hoheit im Palais gefpeifet hatten ,
und ‚bald darauf wurde die Ankunft des Großherzo0g8
verfündet. Be’m Eintritt in den Saal credenzte der
Dberbürgermeifter Hichfktdemfelben einen filbernen Doz
cal mit Loojährigem Markgräfler , worauf der guädis
ge Fürft folgenden Toalt austracdhte: „Auf das
Wohl meiner braven freuen Freiburger,
und zur Erinnerung an das Heß des ges



fArigen Tages! Nachdem der Großherzog getrun:
fen, befahl Er, daß der Pocal im Kreife herumgebhen
follte. Sm Augenblick, wo der Dbherbürgermeifter dem
Toalt ausfprach: „‚Auf die SGefundheit des anädigs
fen Landesfürften ! ertönte der Saal vom enthufta:
{tifchen. anhaltenden Nivyakrufen der Scalte und, der Or
dem Kaufhaufe verfammelten Bolfsmenge , Hr welches
der Donner der Kanonen einffimmte. Mit fKchtbarent
Woblgefaklen nahmen Seine Königliche Hoheit den
Toajlt auf, welchen der Senior des Stadtraths 1m
Drange feines Herzens improvifirte , und welcher der
Hufaz zum Ausbruch der kauteften ZreHDe War. Der
Großherzog nahın ein Champagnerglias, gieng rafd)
auf den muntern Greis zu, ftieß mit ihm an und
frank wiederholt auf dag Wohl feiner treuen Zreiburs
ger. Diefer rührende Zug feigerte die HreuDde der
entzleten Säfte zur höchften Begeifterung. Seine Kiss
nigliche Hoheit vermweilten lang, und unterhielten Cub,
indem Sie Reihe für Reihe durcdgiengen, auf das hes
rablaffendfte mit fämmtlichen Anwefenden, Unter aus
tem Subel verließen Hochitdiefelben den Saal, und ge7
gen 7 Uhr endete füch das Hreudenmahl.

Später verfügte Ad der Großherzog auf den von
dem Mufeum zur Feier Höchftfeiner Anwefenheit verz
Aanftalteten glänzenden Ball, auf weichem auch. alle bs
rigen hohen Säfte zugegen waren, Seine Königliche
Hoheit unterhielten Sich auch anf das hHuldvollike mit
den Damen und Herren, und verließen unter kautent
Subelruf die SGefelfchaft, welche einen auserwählten
Verein aller Stände biidend, durch den iebreiß unz
{erer jungen Mitdhürgeriunen verfehönt, und durch die
Huld des gnadiglten Füriten belebt, einen hHöchft ers
freulichen Anblie. gewährte. ©

Heute früh um z Uhr reiste der hodhwerehrte
Qandesfürft im höchften Wobhifegn von hier ab,
fehr vergnügt mit dem hiefigen Aufenthalte, und
von den feurigkten Segenswänfchen der Freiburger
 
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