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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 235 - Nro. 260 (2. October - 31. October)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#1025

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Die yeolitiicdhe Manns
Heimer Zeitung

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it Großhersoglich badifchem gnädigfk, ausfhl. Privikeaium,



Nz 250.



Carlsruhe, den 24. Oct, Seine Königliche
Hoheit der Großherzog find geitern Mittag, bald nach
I Ubr, in beftem Wohlfeyn wieder von Freiburg hier
eingetroffen.

Kreiburg, den 21, Det. Seftern MNbend um 5
Ubr famen Seine Königliche Hoheit uirjer andädigfter
Großherzog, in Begleitung Sr. Erc, des HM. Gabi:
netgminikerg, Miınifters der auswärtigen Ungelegenes
heiten Zreiberrn von Berfiett, in hiefiger Stadt an,
und fiegen in Shrem Palais ab, Da fich Seine KXös
uigliche Hoheit alle Feierlichkeiten ben Empfange ausz
drücklich verbeten hatten, fo wollten die getreuen Eines
wohner ihre Hreude über den Befiß des hbochverehrten
Kegenten wenigftens durch ‚eine allgemeine Seleuchtung
der Stadt bezeigen. Nie bot Freiburg einen fchöuern
‚nblit dar, als am geftrigen. Abend; die Beleuchtung
war reich und glänzend, und alle Straßen fchienen in
einem Meer von Licht zu fdwimmen: die offentlichen
Sebäude fowohl, als viele Privathaufer, zeichneten ich
dur gefhmacdvolle Anordnung, durch finnreiche, von
der innigken Verehrung des geliebten Xandesvaters
zeugende Infchriften und Semälde, einige au durch
Einfachheit und Naivetät aus. Seine Königliche Hos
heit hatten die Gnade, in Begleitung der drei Herren
Markgrafen, in einem offenen Wagen die Beleuchtung
ig. Yugenfchein zu nehmen, und gaben Ihr alerhöche
es Wohlgefallen. wiederholt zu erfennen. Auf dem
Hinz und Rücwege wurden Seine Königliche Hoheit
won der wogenden Dolfsmenge mit lautem Jubel und
ebehocdh begrüßt. Ungeachtet alle Straßen von Gin:
hehnifchen und Fremden wimmelten, wurde doch die
mufßerhafte Ordnung nicht einen Augenbiiet Geftört, —

Freitag, den 26, October

18527,

Heute hatte nin die Ichon geftern durch das Slockenz
geläute in der Metropolitankirdhe und In allen anderı
catholifcben Kirchen angefündigte Tieihe unfere8s hod-

“ würdigen Erzbifchoffs mit den vom römifchen Ritual

vorgefchriebenen Feierlichkeiten In Der Univerfitätgfirz
he Hatt. Mit hoher Würde ift diefelbe von dem Crzs
biichoff von Cöln, Herrn Grafen von Spiegel, einem
wahren Fürften der Kirche, ertheilt worden 3 die heile
nahme Ddiefes verehrungsmwürdigen Prälaten erhöhte
die Bedeutfamfkeit diefes Tages; UÜffiltenten waren der
bochwürdigfte Bifdhoff von Cvora, und der Decan des
erzbifchöfflichen Domcapitel8, Dr. Burg. Die Menge
der anwefenden Fremden, und vorzüglich des von al
jen Seifen herbeigeftrömten Landvyolfes, um den feierz
lichen Zug in die Univerfität$ - und von da zurüc in
die Metropolitankirche zu fehen , ft unglaublich; alle
Straßen waren damit überfüllt und der Durchgang
fait unmöglich. So wie das heutige Felt einzig In der
GSefchichte‘ der Stadt if, fo war auch in Freiburg feit
Sahrhunderten nie eine foldhe Male von Menfchen
verfammelt. ;

Boom 22, Det. Geftern Mittag geruhten Seine
Königliche Hoheit der Großherzog dem neuen Herrn
Erzbifchoff und. dem‘ Domcapitel eine Privakaudienz zu
ertheilen., Sodann war große Tafel im Großherzog:
Jichen Palais, welcher die- Prinzen. des SGroßherzogl.
Haufes und Se. Durchl. der Für, von Fürktenberg
beiwohnten, und zu der, außer der Suite Sviner Rüs
niglichen Hobeit, die beiden Herren Erzbifchöffe und
das Domcapitel, fo wie die Borftände der bürgerlichen
und Militärbehörden eingeladen wurden. YWbendsS Des
glücten Seine Königliche Hoheit das Theater, wo die
Oper „Tancred““ aufgeführt wurde, mit HOqkihrer
Gegenwart; der geliebte Landesvater wurde bei feis
nem Cintritt in die für Höchfdenfelben bereitete Loge
yon dem ganzen überfülhten Haufe mit einem dreima-
Jigen lang andauernden Lebehoch empfangen. Geine
Königliche Hoheit verweilten mit fichtbarer Zufrieden:
 
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