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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 287 - Nro. 311 (1. December - 30. December)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#1209

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N® 302.
3 a De mM

Carlsruhe, den 17. Dec. Als vor 3 Iahren
der Infant Don Miguel von Portugal die Hrimarh
verließ, um Sich zu einem fängern Aufenthalt an den
@. RK. Hof nach Win zu begeben, verweikten Seine
fön. Hob. mehrere Tage in unferer Mitte, und fans
den hier, beim Eintritt in Deutfchland eine fo zufas
gende, und durch. die freundfchaftgvolle Zheilnahme
des SGroßherzog8g wahrhaft verfchönerte- Aufnahme,
daß im SGemüth des edlen Prinzen eine herzliche Erz
innerung an jene Zeit zurückgeblieben ift. Diefe Srinz
nerung hatte fich feither gleich Febendig erhalten, und
auß der Ferne ofters in Ihoönen Anzeigen der wechfelz
feitigen Zuneigung ausgefprochen, die auf das erfte,
nähere Erkennen, und hier auf Sefinnungen begrüne
det war, welche im Herzen des Infanten, nach den
bittern Erfahraengen Seines Leben8, die wohlthuend:
ften Anfkflänge hervorgerufen hatten. ES blieb deßhalb
fänalt fhon eine frohe Erwartung für Seine König:
liche Hoheit den Großherzog, den Infanten, auf der
Rückkehr nah Bortugal, wieder zu fehen, und HöcOfts
diefelben unter glücklicheren Fügungen, im Befiß der
gebührenden Rechte und Anerkennung, al6 RMegenten
des Königreichs zu begrüßen, Diefe Freude ift Geis
ner Königlichen Hoheit auf die wilfommenfte, und
Sbren Gefühlen entfnrechenbfite Weife zu Zheil gewors
den, — Um 13, früh Morgens, find Se. RK, Hoheit
der Infant Regent hier angekommen. Die Schnelle
Seiner Reife, von der nur Furz zuvor die erfte. Yu>
zeige hier eingefroffen, geftatfete nicht den beabfichtigs
sem, feierlichen Empfang; fo wie der‘ Wunfch des
Wrinzen auch die fonftigen Zubereitungen im Schloffe
ablehnte. Sm Moment des Eintreffens durch den
Großherzoglichen Dber- Ceremonienmeifter empfangen,
war der Prinz bald durch den Befuch des Sroßhers
3508 Und der Herren Markgrafen Uberzeitgt, Daß
Sein Erfheinen mit den herzlichften Winfchen zufame

Mittwoch, den



utentreffe.
der Grenadiergarde mit Fahır: war vor Seinem Ab-
(teigquartier, dem SGafthof zum goldnen Kreuz, aufge-

Gine Chrenwache von einet” Compaante

feellt. — Nachdem der Iufant dem Großherzog und
der Großherzoglichen Familie, und dem dermalen hier
anmwefenden Prinzen Sußftav von Schweden Königliche
Hoheit Befache abgeftattet, und die Aufwartung des
Hofes und der oberfien Behörden angenommen hatten,
wohnten Höchftifie mit der SGroßherzoglichen Zamittie
der Tafel. ım- Schloffe bei, wozu Se. X. Hoh. der
Prinz Suftavy v. Schweden, das diplomarıfde Corps,
die Minifter., der Hof und die oberften Militär z und
Ciyil-Chargen geladen waren. Bei einem abendlichen
Befuch des SGroßherzog8 Uübergaben Seine Königliche
Hoheit Hchftfelbit dem Iufanten die Sufignien der
SGroßSerzoalichen Hausorden, alg bleibendes Zeichen
der dem erlauchten Gafte aufrichtig gewidmeten Achs
tung und Freundfchaft. Cpäter bechrte der Prinzs
Regent das Theater mit Seiner Gegenwart, Den
folgenden Tag nahıren Höchftdiefelben die Stadt, die
Umgegend und verfhiedene Anftalten in Augen{heir,
verweilten insbefondere bet den Militär-Einrichtungen,
befahen die Cafernen zu SGottgau bis in’8 Heinfte De.
tail, wohnten im Gießhaus dem SGuß ciner Glocke
bei, befuchten dag Cadetrenhaus, und mit fichtbarer
Theilnahme die Militar-Werfkftätten, wohin der Dbrift
yon Faffolayge den Prinzen zu begleiten die Chre hats
te, erfreufen Sih an den wohlgelungenen Yebungen
einer reitenden Batterie, — fpeisten. Mittags en fa-
mille im Schloffe, und erfehienen WbendS bei Dem
Halle im Großbherzoglidhen Schloffe, Am Samftag
war, nach dem Dejeuner, eine große Jagd veranftals
tet, bei der 83 Wildichweine erlegt wurden, und wo
der Prinz als rüftiger und entfhloffener Käger Sich
erprobte. Nach der zu Höcftdeffen Chren mit beleuh-

‚tefem Haufe gegebenen Dyer war großes‘ Souper ım

Palais bei Sr. Hoıh, dem Herrn Markgrafen Leopold,
‚wobei SS. KK, HH. der Großherzog, der Infant, der
 
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